Wie steckt man Nachtschichten weg?

vom 05.07.2008, 19:01 Uhr

Mein Freund und ich teilen leider gerade das selbe Schicksal: Wir haben beide einen Ferienjob und sind in der Nachtschichten eingeteilt, d.h. wir fangen jeden Abend von Sonntag - Donnerstag um 22:45 an zu arbeiten bis morgens um ca. 6 Uhr, manchmal auch 6.30, je nachdem.

Jetzt ist es so, dass wir das noch 4 bzw er sogar noch 7 Wochen machen müssen und wir kommen einfach nicht so richtig in diesen Trott rein. Das schlimme ist wirklich immer das Wochenende. Unter der Woche gewöhnen wir uns dann an, von 7 bis mittag um 14 oder 15 Uhr zu schlafen, das ist ja dann OK, aber am Wochenende müssen wir einfach normale Uhrzeiten zum Schlafen nutzen, weil es anders gar nicht geht und weil eben viel zu viel Sachen zu erledigen sind am Wochenende, die wir nicht verpassen können, indem wir tagsüber schlafen.

Am schlimsmten ist es Sonntagabends. Wir schlafen dann Sonntag bis ungefähr 9 oder 10 Uhr morgens und im Prinzip fangen wir dann um 22:45 Uhr wieder an zu arbeiten, haben uns abner das Wochenende über total ungewöhnt. Mich macht das echt platt und ich würde mal gern wissen, ob ihr irgendwelche Tipps habt, wie man das besser hinbekommen könnte.

LG

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Hallo Sippschaft,

mein Freund musste in seiner ehemaligen Firma Nachtschichten 3 Monate lang durchhalten, inzwischen wechselt sich das mit den anderen Schichten wöchentlich ab.

Während den 3 Monats-Schichten war es so, dass er am Sonntag auch bis etwa 10 oder 11h geschlafen hat, ist gegen 2h nachts ins Bett und dann hat er sich am Nachmittag noch mal für 3 bis 4 Stunden hingelegt. Wachgehalten hat ihn eigentlich auch nur koffeinhaltige Getränke, ob kalt oder warm, Kaugummi kauen und auch Vitamine in Form eines Apfels, sowie Schokolade für "schnellere" Energie.

Bei diesen 3-Monats-Nachtschichten ist die Umstellung leichter gewesen, als es nun mit der 1-Woche-Nachtschicht ist, da er dann nach 2/ 3 Wochen ins Arbeiten reingekommen ist. Vielleicht ist es ja bei Euch dann auch so der Fall? Seit wann macht Ihr diesen Job denn?

LG Steph

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Hi steph,

wir machen das jetzt seit 2 Wochen und so langsam hab ich das Gefühl, ich bin total am Ende und manchmal kapiere ich gar nicht mehr so richtig, was wir gerade für eine Tageszeit haben. Ich wache dann auf und brauche erst eien halbe Stunde, um mir darüber klar zu werden, welcher Tag ist und welche Uhrzeit.

Meinst du denn, es würde etwas bringen, noch Sport zu machen? Ich hab darüber nachgedacht, finde aber die Arbeit dort körperlich schon sehr ansprucshvoll, so dass ichs mir kaum vorstellen kann. Aber Schokolade und Kaugummi sind schonmal eine gute Idee!

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Sport machen, hmm, ich denke, einen Versuch ist es wert. Hin und wieder habe ich ja auch überlegt, ob Nachtschicht etwas für mich wäre und ich denke, wenn ich wollte, würde ich es auch hinkriegen. Wenn Du einen Sport hast, der Dich nicht vollkommen schafft, sondern Dich eher "beruhigt", so blöd, wie es klingt, kannst Du damit Glück haben, wie gesagt, mehr als versuchen kann man es nicht.

Dass man nicht versteht, welche Uhrzeit und welcher Tag es ist, kenne ich von hier auch. Das scheint wohl normal zu sein, und vielleicht brauchst Du noch ein paar Tage, um richtig reinzukommen. Ich weiss es nicht. Dass Du aber schon jetzt Dich am Ende fühlst, klingt leider nicht gerade gut. Ist es denn möglich, dass Du den Tagesablauf, dern Du jetzt hast, auch am Wochenende weiterführen kannst?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Letztendlich ist alles eine Gewöhungssache des Körpers. Für dich jetzt noch sehr ungewohnt, da das wohl euer erste richtige Ferienjob ist, wo ihr richtig hart rangenommen werdet. Ich würde es dann so machen, morgens recht früh aufzustehen und dann nachmittags noch mal eine Stunde dösen (oder mehr).

Da es bei euch absehbar ist, das der Job auch wieder endet, denkt zusätzlich noch an das Geld, was ihr dadurch verdienen werdet und was ihr damit anstellen könnt. Das kann hin und wieder sehr motivierend sein ;).

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» Entertainment » Beiträge: 3654 » Talkpoints: -10,46 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Hallo!

Ich kenne das auch von meinem Mann. Er ist am Wochenende immer sehr lange aufgeblieben und hat dann Samstags bis 11 Uhr sowas geschlafen. Am Samstagabend ist er dann erst nachts um 3 ins Bett und ich habe ihn bis mittags schlafen lassen. manchmal auch bis 14 Uhr. Dann war er eigentlich imemr ganz fit für die Nachtschicht , da er bei Nachtschicht, wenn er um 7 nach Hause kam auch nur bis 14 Uhr geschlafen hat.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Na dann willkommen im Leben und ich würde das nicht als "Schicksal" bezeichnen. An Nachtschichten gewöhnt man sich mit der Zeit und ihr habt es noch relativ gut, dass ihr es alles am Stück habt und euch nicht jeden zweiten Tag umgewöhnen müsst. Bei mir ist es so, ich habe immer zwei mal eine Tagschicht danach kommen zwei Nachtschichten, dann einen Tag frei als "Zusatz" pro Woche noch eine Nacht oder Tagschicht was ich immer erst kurz vorher erfahre.

Nachdem auch ich meine Termine und meinen Haushalt schaffen muss, habe ich mich auch an die Nachtschichten gewöhnen müssen. Jedoch muss ich dazu sagen, ich habe mich sehr schnell daran gewöhnt da ich schon immer ein Nachtmensch war. Wenn ich Nachtschicht hatte, dann gehe ich direkt nach der Arbeit gar nicht erst ins Bett - egal wie Müde ich bin sondern mache mich direkt an die Arbeit ran und gehe dann erst Abends ins Bett. Effektiv bin ich dann ca. 20-24 Stunden wach, habe aber alles geschafft und kann mit dem normalen Schlafryhtmus weiter machen an den freien Tagen mit dem Nachts schlafen und Tagsüber schaffen.

Meine freien Tage fallen nicht immer auf ein Wochenende, aber diese Methode funktioniert seit 4 Jahren perfekt und man gewöhnt sich mit der Zeit wirklich dran. Anfangs ist es ein wenig hart wenn man 24 Stunden wach bleibt und sich der Arbeit widmet, aber auch das gibt sich mit der Zeit und was ich auch als einen Vorteil bei mir ansehe: Wenn ich mich direkt nach der Nachtschicht daheim für ein paar Stunden in mein Bett legen würde, dann wäre ich hinterher noch kaputter und müder als vorher und raffe meinen Hintern nicht mehr auf und schlafe dann den Tag und die weitere Nacht durch (sofern das ein freier Tag ist) und bin dann nach 24 Stunden schlafen so fertig, dass ich das Gefühl habe nicht mehr aus dem Bett zu kommen.

Mit dem Wachhalten ist das so eine Sache, von den Koffeeinhaltigen Getränken in Massen würde ich eher abraten da es die Zähne kaputt macht und ebenfalls zu viel Kaugummi kann die Zähne schädigen. Ich greife dann eher auf etwas "leichtes" zurück mit Fruchtschorlen, einem leicht warmen Tee und zum Essen auch nichts schweres was drückt und müde macht, sondern eher leichte Dinge wie Salat, Rohkost oder nur ein belegtes Toast. Allgemein esse ich dann weniger und trinke viel mehr wenn ich aus der Nachtschicht komme und den Tag danach noch durchhalten möchte. Heute bin ich auch wieder ein überbleibsel der Nachtschicht und bin nun seit inzwischen 30 Stunden wach und ich habe das Gefühl noch einmal so lange machen zu können :wink: Das wird auch so laufen, dass ich gegen Mitternacht ins Bett gehen werde und morgen geht mein Wecker um 8 Uhr morgens, damit ich für den Monat bereits wieder auf die Tagschicht eingestellt bin und dort in der früh aufstehe.

Mit was man sich aber auch Motivieren sollte, ist das Gehalt was man dafür bekommt und was man sich damit alles kaufen kann. Nicht motivieren sollte man sich mit Bett und schlafen gehen, denn durch dieses Denken wird man noch müder und hält nicht durch mit seinem Pensum. Ich finde Wechselschichten um einiges anstrengender als eine komplette Nachtschicht am Stück, und mit ein wenig Training kann man auch ein normales Schlafverhalten an den freien Tagen schaffen.

Sport kann dir helfen, muss es aber nicht. Durch den Sport kannst du auch genau das Gegenteil erreichen was du eigentlich haben möchtest - dass du noch mehr kaputt bist und noch einmal mehr schlaf brauchst als jetzt schon. Dein Körper ist gerade am umgewöhnen und versucht ein passendes Pensum für beide Seiten mit Ausruhen und Arbeiten zu finden udn das dauert einfach. Deswegen würd ich auch momentan nichts weiter großartig verändern sondern einfach einmal abwarten und die paar Wochen gehen auch noch vorbei. :wink: Und wer vorher noch gar nichts gearbeitet hat, muss sich auch erst da dran gewöhnen und das verpacken. Wenn ich das hier richtig verstanden habe, dann habt ihr beide vorher ja noch nie gearbeitet und dann direkt "Hardcore" mit Nachtschicht und Arbeit ins Berufsleben eingestiegen.

Liebe Grüße
Sorae

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Hallo Sippschaft,

ich mache es bei meiner Nachtschicht immer so, dass ich mich an dem Wochenende vorher schon umgewöhne. Also Freitag abend aufbleiben bis Samstag morgen 10 oder 11 Uhr, dann gehe ich ins Bett und schlafe bis ca 18Uhr. Dann bin ich wieder die ganze Nacht wach und schlafe wieder so von 11-18Uhr.

Meine Nachtschicht fängt Sonntag Abend um 20Uhr an und geht bis morgens um 5:30Uhr. Freitag morgens habe ich dann Wochenende. Sollte ich dann noch eine Woche Nachtschicht haben, behalte ich meinen Schlafrhythmus bei, wechsel ich auf Frühschicht, bleibe ich Freitags wach und gehe erst Abends ins Bett, so dass ich wieder in den normalen Rhythmus reinkomme.
Ich komme ganz gut damit zurecht, dass ich erst gegen Mittag ins Bett gehe. So kann ich morgens recht viel erledigen, gerade wenn mein Freund dann schon auf der Arbeit ist. Da muß ich keine Rücksicht nehmen mit Staubsaugen und Wäsche waschen. Zudem koche ich dann schon was (geht ja auch morgens um 6Uhr) und mache mir das dan warm, wenn ich aufgestanden bin.

Nachtschicht ist immer eine Gewöhnungssache und der Körper braucht eine Weile, bis er sich umgestellt hat. Da ich aber, wie Sorae, auch eher ein Nachtmensch bin, macht mir die Umstellung jetzt nicht so viel aus.
Anders sieht es sicher aus, wenn man Dauernachtschicht macht. Diese Option habe ich jetzt ab 01.08. in meiner neuen Firma und ich überlege echt, das zu machen. Denn wenn man dauerhaft die gleiche Schicht hat, kann man sich den Tag etwas anders einteilen und man ist nicht so oft so müde.

Vielleicht hilft es dir aber einfach auch, etwas später ins Bett zu gehen und deine Dinge vorher zu erledigen, soferen das möglich ist. Morgens haben ja viele Ämter auf und Geschäfte sowieso, zudem ist da nicht soviel los, wie abends :wink:
Wenn du noch 4 Wochen Nachtschicht machen mußt, kannst du dich vielleicht ja umgewöhnen mit dem Schlafen. Also, dass du einfach etwas länger aufbleibst morgens. Sicher ist es nicht gerade toll, bei schönem Wetter den Tag zu verschlafen, aber immerhin wird Nachtschicht auch entsprechend entlohnt und das sollte schon Ansporn sein, das durchzuhalten.

Vom Genuß koffeinhaltiger Getränke würde ich dir auch abraten. Sicher, den einen oder anderen Kaffee kann ich mir auch nicht verkneifen, aber es ist nicht so, dass ich ihn zum Überleben oder Wachbleiben brauche. Es ist einfach eine Gewohnheit, dass ich nach dem Aufstehen einen Kaffee trinke. Ob dir Sport hilft, kann ich aus der Entfernung nicht beurteilen. Ich selbst mache keinen Sport, weil ich mich auf der Arbeit schon sehr verausgabe körperlich. Da bin ich froh, dass ich dann die Beine hochlegen kann.

Ich wünsche dir viel Erfolg, beim Tipps ausprobieren. Mir hat wie gesagt das lange wach bleiben viel geholfen und ich bin immer fit auf der Arbeit.

LG P-P

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» P-P » Beiträge: 3246 » Talkpoints: 1,58 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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