Braun färben mit Walnußschalen

vom 22.06.2008, 12:31 Uhr

Allgemeine Hinweise: Es bietet sich an zum Färben Emaille-Töpfe zu verwenden, da diese nicht leiden, wenn sie mit den Färbemitteln und ggf. den Chemikalien in Berührung kommen. Man sollte allerdings einen größeren Topf verwenden, damit der Stoff möglichst frei schwimmen kann und nicht geknüllt im Farbbad liegt. Sonst wird die Farbe ungleichmäßig. Färbemittel und Chemikalien bekommt man in der Apotheke oder im Kräuterladen, als Internetshop kann ich diesen hier empfehlen: Die fliegende Spindel. Die Menge der Mittel bezieht sich immer auf die Stoffmenge, nicht aus das Wasser, der Stoff wird trocken gewogen.

Hier folgen zwei Rezepte mit Walnussschalen, die aufeinander aufbauen, daher dauert das Färben in diesem Fall sehr lange. Eine Vorbeize ist bei Walnussschalen nicht notwendig, da die Schalen selbst sehr viel Gerbsäure enthalten, was die Beize ersetzt. Man benötigt 1 kg Walnussschalen für je 100g Stoff. Statt der Schalen, die übrigens ganz frisch und grün sein müssen, kann man auch die Blätter des Walnussbaumes verwenden, allerdings gibt es dabei Abweichungen im Farbton, es wird meist etwas heller.

Rezept 1: Orangebraun
Hier handelt es sich um eine Kaltfärbung. Die Walnussschalen werden zunächst für 24 Stunden eingeweicht, so dass sie gut bedeckt sind. In den entstandenen Farbsud wird der Stoff eingelegt und gründlich untergetaucht, so dass er ganz bedeckt ist, so lässt man den Stoff 48 Stunden ziehen. Danach nimmt man ihn heraus und hängt ihn auf. Im Augenblick ist der Stoff gelb-grün, er oxidiert aber an der Luft nach und färbt sich so allmählich orangebraun. Erst wenn keine Veränderung mehr an dem Stoff stattfindet, darf er ausgespült werden.

Rezept 2: Dunkelbraun
Hiebei handelt es sich um eine Kochfärbung. Der Sud aus Rezept 1 wird mir Wasser aufgefüllt und für 2 Stunden auf 40°C erwärmt und gehalten. Anschließend wird er weiter erhitzt, so dass er sanft köchelt, was auch wieder eine Stunde so weitergeht. Nach diesen insgesamt 3 Stunden wird der Stoff, nach Möglichkeit vorher angefeuchtet, hineingelegt. Das Gemisch muss für eine weitere Stunde sanft kochen. Danach kann der Stoff hinausgenommen und direkt ausgespült werden, da hier keine Oxidation mehr stattfindet.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich glaube nicht, dass du diesen Färbevorgang selbst schon einmal ausprobiert hast. Da bist du ja fast eine Woche nur mit dem Färben nur eines Stoffes beschäftigt, wem willst du das denn zumuten?

Erst suchst du dir die ganz frischen und grünen Walnüsse. Da sie in dem Zustand meist noch am Baum hängen, musst du sehen, wie du daran kommst. Dann besorgst du dir einen großen emaillierten Topf oder besser ein Wännchen, weil der Stoff ja gerade liegen soll, ohne Falten. Ich setze voraus, dass der kochbare Stoff vorhanden ist.

Der zweimalige Färbevorgang, das Trocknen des Stoffes und das Spülen, erfordert Zeit. Wenn du zum Schluss den gefärbten Stoff siehst, hat er eventuell nicht einmal die Farbe, die man sich gewünscht hat. Da der Stoff zum Färben auch gekauft werden muss, kann man deshalb lieber gleich den Stoff in der richtigen Farbe kaufen. Dann hat man das, was man sich wünschte.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Cid, du wirst lachen. Es gibt tatsächlich Leute, die das entweder als Hobby haben oder Wolle für Unikate selbst so färben. Denn es gibt durchaus Leute, die solche Wolle kaufen wollen. Beispielsweise weil man bei Walnussschale davon ausgehen kann, dass die Wolle auch von einem Baby vertragen wird und die Wolle nicht chemisch behandelt wurde.

Und zumindest bei dem einen Rezept muss man nicht ständig daneben stehen, die Wolle zieht von selbst durch. Dann ist man keine Woche beschäftigt, sondern zwischendurch mal ein paar Minuten. So schlimm ist das auch nicht.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



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