Trennung vom Partner war ein Fehler

vom 18.05.2008, 21:40 Uhr

channale hat geschrieben:Man sollte meiner Meinung nach das Vermissen des ehemaligen Partners nicht mit Liebe verwechseln. Wenn man lange mit jemandem zusammen war, ist es normal, dass man ihn nach der Trennung im Alltag vermisst. Man gewöhnt sich eben aneinander und dann ist es zunächst mal merkwürdig, wenn der andere nicht mehr da ist.

Das ist mir auch spontan als erstes eingefallen, wobei ich soweit gehen würde zu behaupten, dass man nach der Trennung nicht mal unbedingt einen langjährigen Partner (also den Menschen) vermisst sondern eher die gemeinsame Routine, die ja durchaus etwas beruhigendes hat. Sich dann erst mal allein zurecht zu finden ist ungewohnt anstrengend und nicht jedermanns Sache. Klar dass man sich da schon mal die Vergangenheit zurück wünscht, aber in der Regel aus völlig "falschen" Motiven.

Mir ist es bisher zweimal passiert, dass ich nach einer Trennung überlegt habe, ob das nun der richtige Weg war. Dabei ist mir dann eben aufgefallen, dass ich mir gar nicht mal den Partner sondern mehr die Bequemlichkeit der Partnerschaft zurück gewünscht habe.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Komischerweise habe ich die Trennung durchlebt, nach drei Jahren Beziehung, zwei Monate bevor ich mit unserem gemeinsamen Kind schwanger wurde. Diese Zeit- es war glaube ich nicht einmal eine ganze Woche, kam mir wie die Hölle vor. Ich hatte Wahnvorstellungen, dachte, alle wären gegen mich und ich hätte wirklich niemanden mehr auf der ganzen Welt. Ich gab mir die Schuld an der Trennung und erkannte schlussendlich, dass mein Freund mir trotz alle seiner Fehler, die er auch hatte, mir die größte Liebe zu Teil werden ließ, die ich in meinem ganzen Leben überhaupt erlebt hatte.

Deshalb kamen wir dann auch gegen den Willen meiner Eltern wieder zusammen. Ich musste von zu Hause ausziehen, wohnte kurz bei seinen Eltern, dann suchten wir uns, als ich schwanger wurde, eine eigene Wohnung. Nach sechseinhalb Jahren Beziehung mit einem fast drei Jahre alten Kind sind wir immer noch glücklich und ich bereue es nicht, dass ich wieder zu ihm zurück gegangen bin.

Der Trennungsschritt, vor allem, nach einer so langen Beziehung, fällt meistens beiden Paaren ähnlich schwer. Nur wenige davon sind aber bereit, es nochmals zu versuchen, weil sie dann zugeben müssten, dass auch sie Fehler gemacht haben und dass es möglicherweise eine voreilige Entscheidung war, sich zu trennen.

Auch wem es nicht schmeckt: Ein Alltag wird auch in der besten Beziehung einkehren, außer, man sieht den Partner so gut wie nie. Ob das dann aber eine wirkliche Beziehung ist, die erstrebenswert ist, weiß ich nicht.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Mit meinem jetzigen Partner war ich auch mal eine Zeitlang getrennt. Die Dinge häuften sich und hatte einfach keine Kraft mehr und habe dann Schluss gemacht. Mein Partner wollte das aber nicht und sagte immer wieder, dass er mich liebt und nicht ohne mich sein möchte. Teilweise artete das dann schon etwas in Terror von seiner Seite aus. Als er mich dann etwas in Ruhe ließ und wir uns irgendwann zu einem Gespräch getroffen haben, habe ich schon gemerkt, dass ich ihn vermisse. Dazwischen hatte ich auch einen anderen Mann kennengelernt, mit dem aber nichts lief. Mir ging das auch alles zu schnell.

Mein Partner und ich sind dann auch wieder zusammen gekommen. Anfangs war ich mir auch gar nicht so sicher, ob ich nicht einen Fehler mache, aber das hat sich schnell gelegt. Wir hatten schon einige Höhen und Tiefen in der Beziehung und sind immer noch zusammen. Ich finde es auch gut, wenn man merkt, dass man einen Fehler gemacht hat, dann um seine Beziehung zu kämpfen. Natürlich sollte man damit auch irgendwann aufhören, wenn man merkt, dass es gar keinen Sinn mehr hat und der andere eben einfach nicht mehr will.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



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