Warum studieren so viele Ausländer in Deutschland?

Ich habe heute wieder eine Frau kennengelernt, die aus Tunesien kommt und hier Germanistik studiert. Sie hat eigentlich kaum ein Wort verstanden und da frage ich mich eigentlich, wie sie im Studium voran kommt, aber das scheint zu laufen. Problematisch ist da eben auch, dass sie in Bayern studiert, was man ja schon als Deutscher ab und an schlecht versteht. Solche Menschen sind mir aber immer wieder begegnet, junge Menschen, die ihre Heimat verlassen haben nur um hier zu studieren und dann wieder zu gehen. Warum macht man das? Ist ein deutscher Abschluss so anerkannt? Was ist bei uns gut, was nicht?

Ob der Abschluss in den jeweiligen Herkunftsländer anerkannt wird, weiß ich nicht. Teilweise ja Teilweise nein. Aber die meisten Studieren und bleiben gleich hier, das ist eine weit verbreitete Variante. Nur hier zu Studieren weil bei uns die Universitäten so gut sind schließe ich fast aus. Ich habe auch zwei enge Freunde die zum Studieren her gekommen sind, und nie vor hatten wieder zu gehen. Da unser Staat sehr Sozial ist, und deren Heimatländer halt nicht. Ob man das jetzt gut finden muss ist die andere Frage.

Mir ist aufgefallen, dass die Dichte an asiatischen Studenten an den Universitäten teilweise schon ziemlich hoch sind. Ich hatte mal mit einigen chinesischen Studenten zu tun und habe sie dann auch direkt gefragt, warum so viele ihrer Landsleute in Deutschland studieren und nicht in England (Oxford oder Cambridge) oder in den USA, weil es dort eben auch sehr viele Unis gibt, die einen besseren Ruf haben als die Universitäten in Deutschland. Als Antwort kam nur, dass das Studieren in Deutschland sehr billig sei und man keine so hohen Studiengebühren zahlen müsste als im Ausland. Außerdem werde man staatlich gefördert. Ob sich das aber in Form von Stipendien äußert oder Ausländer Bafög bekommen weiß ich nicht. Ausländer werden auch bevorzugt wenn es darum geht, Wohnplätze im Studentenwohnheim zu vergeben.

Ich habe mich mal aus Neugier erkundigt, wie viel so ein Jahr an einer ausländischen Universität kostet. In England waren das glaube ich 10.000€ pro Jahr minimum. Ich habe aber auch schon einen Artikel im Spiegel gelesen, bei dem eine Studentin berichtete, locker 42.000$ pro Jahr an einer Universität zu bezahlen und das komplett ohne Lebenshaltungskosten, meinte sie zumindest. Wenn diese Zahlen wirklich stimmen sollten, kann ich schon verstehen, warum die Ausländer alle hierhin wollen, nicht nur wegen dem guten Ruf der Deutschen was Maschinenbau und Technik angeht. Hier muss man ja maximal 260€ pro Semester, also 520€ pro Jahr Semesterbeiträge bezahlen, wovon man ja auch das Semesterticket finanziert bekommt. Die 500€ pro Semester Studiengebühren wurden ja schon vor Jahren abgeschafft. Und 520€ pro Jahr sind im Vergleich zu minimal 10.000€ in meinen Augen Peanuts.

Ich denke, es kommt darauf an, um welche Fächer es geht. Gerade Ingenieure aus Deutschland sollen ja sehr gefragt sein. Wie das aber nach der Bologna-Reform aussieht, weiß ich gar nicht. Ich kenne sehr viele Ausländer, die dann interessanterweise in den MINT-Fächern dann aktiv werden wie zum Beispiel Maschinenbau oder dergleichen. Ob sie jedoch nach dem Studium hier bleiben oder in die Heimat zurück kehren, weiß ich nur von einem Bruchteil.