CCTV in Operation! Mit Gesichtsscan Jugendschutz sichern?

vom 14.05.2008, 20:37 Uhr

In London, so wurde unlängst berichtet, sollen nun bekannte Jugendliche vom Alkohol und Zigarettenerwerb abgehalten werden indem sie schon beim Auflegen der Ware einem biometrischen Gesichtsscan unterzogen werden. Die so ermittelten Daten werden, laut der Supermarktkette Budgens die dieses System eingeführt hat, mit einer Datenbank abgeglichen und der Alkohol so nur wirklich berechtigte erreiche.

Was haltet ihr davon? Drehen die Briten mit ihrem CCTV (Closed Circuit Television) durch und sind auf dem besten weg zum totalitären Überwachungsstaat? Oder sind wir deutschen einfach nicht auf der Höhe der Zeit und verweigern uns dem technischen Fortschritt?

Ich persönlich habe mich in London umringt von all den Kameras nicht sicherer gefühlt sondern eher gestört. Und das obwohl London sicher ein viel gefährlicheres Pflaster ist als die meisten deutschen Städte! ;)

Liebe Grüsse
yay3

» yay3 » Beiträge: 134 » Talkpoints: -0,11 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo,
Ich kann diese Entwicklung nur Kritisch beobachten und wir Deutschen sollten uns das auf GARKEINEM fall abgucken. Das erinnert mich an 1984 von Orwell. Das ist ganz klar das Szenario eines Überwachungsstaats. Ich finde es gut das die Jugendlichen keinen Alkohol und keine Zigaretten mehr bekommen sollen. Aber das kann man auch einfacher machen indem man sich einfach den Ausweiß zeigen lässt und nicht indem man ein System benutzt das tausende Euro kostet.

Viele Grüße,

» Commodore64 » Beiträge: 64 » Talkpoints: 0,17 »


Wo entspricht den eine Alterskontrolle anhand biometrischer Merkmale einem Überwachungsstaat Orwellschen Ausmaßes?

Hier geht es nur um die sinnvolle Feststellung des Alters und ob die hinterlegten Daten dauerhaft gespeichert werden dürfen ist ebenfalls höchst fraglich wenn man sich bestehende Gesetze ansieht.

Und Automaten verlangen selten einen Ausweis bzw. wäre hier die Gefahr umfangreicher Speicherung von Personendaten aufgrund eines Scans wesentlich höher.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Hallo,
das ist meiner Meinung nach doch alles nur ein Vorwand. Wenn ein Kunde zu jung aussieht kann man sich auch einfach den Ausweis zeigen lassen. Natürlich hätte die der/die Kassier/in auch Zugriff auf alle Daten, allerdings haben diese wohl keinen Grund sich diese zu merken. Das ist doch viel sinnvoller, als für Unmengen von Geld diese ganzen Geräte für den Gesichtsscann zu kaufen.

Ich denke eher, dass diese Aktion einerseits die (ich nenn es einfach mal so) Überwachung in die Gesellschaft einführen will und die Hemmschwelle für neue Maßnahmen senken soll. Wenn man kontrollieren kann, ob jemand Alkohol oder Zigaretten kauft, kann man doch auch gleich seine Einfahrt überwachen um zu gucken, ob er nicht irgendwelche Terroristen mit nach Hause bringt. Oder hat da jemand was zu verbergen?

Andererseits lassen sich mit elektronisch gespeicherten Daten sicher besonders gut Kundenprofile erstellen (sofern diese Daten auch mit einer zentralen Datenbank abgeglichen werden). Also ich würde aus Prinzip diese Supermarktkette Boykottieren.

Die ständige Überwachung durch die vielen Videokameras (die ja auch schon "sprechen" können und bald auch mit Mikrophonen ausgestattet werden sollen) hat mich bei meinem London Aufenthalt auch nicht wirklich beruhigt, sondern eher gestört. Die Kameras haben insgesamt 80 (Millionen oder Milliarden, ist zwar ein kleiner Unterschied, aber ich bin mir gerade nicht mehr sicher - auf jeden Fall sehr viel) gekostet und es gab gerade einmal eine bessere Verbrechensaufklärungsrate von ca. 3%.

Ich hoffe nur, dass sowas nicht auch in Deutschland eingeführt wird, aber die ersten Kameras stehen ja auch hier schon.

Ps.: Japan will das Erfassen von biometrischen Daten für den Kauf von Zigaretten auch einführen.

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» jkazama » Beiträge: 66 » Talkpoints: 0,30 »



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