Wertvolle Kois züchten eher ein Zufall?

Koi-Fische sind ja nicht nur in Japan beliebt, sondern auch in Europa mittlerweile recht verbreitet und sogar teilweise sehr teuer. Wenn man sich dann auf den Webseiten von Händlern umschaut, dann sind die Fische oft nichts besonderes in der Färbung. Trotzdem wäre der erste Besatz schon ein kleines Vermögen. Sicherlich kann man eigene Nachzuchten auch an Händler verkaufen, aber für weitaus weniger Geld.

Besondere Färbungen sind ja auch sehr viel Geld wert. Doch sind diese Farbschläge dann eher eine Laune der Natur oder kann man sie mit entsprechender Auslese auch beeinflussen? Oder müsste man gleich sehr viel Geld in teure Zuchttiere investieren, wenn man besondere Färbungen bei den Nachkommen haben will, die dann so ein Hobby auch teilweise refinanzieren?

Im eigenen Teich besonders wertvolle Fische zu erzeugen, das ist eher ein Glücksfall. Da wird man eher vom Blitz getroffen oder erreicht einen Sechser mit Zusatzzahl im Lotto. Für einen wirklich wertvollen Fisch müssen Tausende Koi Karpfen aussortiert werden.

Bei den Fischen kommt es nicht allein auf die Farben an. Auch die Körperform, der Ausdruck und das Wachstum müssen stimmen. Dazu gehört sehr viel Erfahrung. Das fängt bereits bei der Auswahl der Fische an, die man verpaart.

Danach wird der Nachwuchs sofort nach dem Schlüpfen das erste Mal sortiert. Das erkennt man als Laie eigentlich noch gar nichts. Das sind transparente Mini-Fische mit sichtbaren Augen. Könner wissen schon an dieser Stelle, aus welchen Fischen nichts besonderes wird.

Danach wird immer wieder neu bewertet und aussortiert. Dazu benötigt man neben der Erfahrung auch noch zig Teiche und Wasserbecken. Die Eltern müssen zur passenden Zeit in Teiche zum Laichen gebracht werden. Danach setzt man sie sofort wieder um, denn würden die eigene Brut fressen. Einfach bunte Karpfen züchten, das ist sicher möglich. Aber Fische, die Spitzenpreise erzielen, wird man erst nach vielen Versuchen erreichen, falls man ein Händchen dafür hat.