Zufrieden mit Eurer Schulbildung?

vom 12.12.2013, 01:23 Uhr

Durch die Schule muss irgendwie ja jeder durch, aber wenn es eine Möglichkeit gebe, die Schulzeit noch einmal durchlaufen zu können, würdet Ihr Eure Schulzeit genauso ableisten wie Ihr sie gemeistert habt oder würdet Ihr dies komplett ändern?

Ich habe damals ja nur die Realschule besucht, aber über den 2. Bildungsweg habe ich dann doch noch studiert. Aber die Ansprüche des Gymnasiums wären mir als Kind einfach zu hoch gewesen. Und so habe ich eben alles richtig gemacht.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich denke, dass meine Schulbildung ziemlich gut lief. Sie war nicht weiter ungewöhnlich, sondern ziemlich linear. Die Einschulung erfolgte ohne Verzögerungen, dann ging ich eben die Standard-Zeit zur Grundschule, danach direkt auf das Gymnasium, bis das eben auch zu ende war und ich das Abitur in der Tasche hatte. Danach habe ich dann studiert. Sitzen geblieben bin ich in meinem gesamten Leben noch nie. Es gab auch nie überhaupt auch nur die Gefahr, eventuell mal sitzen zu bleiben. Meine Schulzeit war also gewissermaßen schon fast langweilig normal.

Wobei ich eine Chance möglicherweise schon verpasst habe. Ich hätte laut meinen Lehrern an der Grundschule eigentlich ein Jahr bis zwei Jahre überspringen sollen. Ich habe es nicht getan, weil mein Vater dagegen war. Als Kind durfte ich natürlich auch nicht selber entscheiden, sondern meine Erziehungsberechtigten hatten das letzte Wort. Also durfte ich dann eben wegen meines Vaters entgegen aller Empfehlungen der Lehrer die ein bis zwei Klassen nicht überspringen.

Sicherlich bin ich auch ohne das Überspringen gut weitergekommen und ich weiß ja auch gar nicht, was im Falle des Überspringens passiert wäre. Vielleicht wäre das schlimmer gewesen, als regulär weiterzumachen. Aber manchmal frage ich mich eben schon, wie mein Leben abgelaufen wäre, wenn ich die zwei Jahre übersprungen hätte. Dann wäre ich ja auch viel jünger an das Gymnasium gekommen und hätte auch schon mit 17 Jahren mit meinem Studium begonnen. Wäre ich dann beruflich heute besser dran, weil ich früher hätte beginnen können? Oder hätte es mich vielleicht doch überfordert und hätte dann im Chaos geendet? Spannend finde ich die Frage schon. Antworten lassen sich aber keine finden.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Auch ich hatte eine recht langweilige und definitiv gewöhnliche Schulkariere. Mit knapp sieben Jahren besuchte ich die Grundschule, die ich nach den vorgesehenen vier Jahren und einer Übertrittsempfehlung für das Gymnasium abschloss. Auch das Gymnasium besuchte ich in der Regelschulzeit, ein Sitzenbleiben stand bei mir glücklicherweise nie zur Debatte. Mit dem Abitur - und zwar mit einem Notendurchschnitt, der sich durchaus sehen lassen kann - bin ich durchaus zufrieden und hoffe jetzt nur noch, dass mein zweites Studium ebenso glatt und reibungslos verlaufen wird.

Wenn ich irgendetwas bereue, dann vielleicht nur, dass ich meine gymnasiale Schulzeit abgekürzt und eine Klasse übersprungen habe. Fachlich war das sicherlich die richtige Entscheidung, weil ich mich in der Tat ziemlich langweilte, aber sozial brachte es einige Nachteile und Mobbingattacken mit sich, die wohl unter anderem deswegen erfolgten, weil ich die Jüngste, aber dennoch die Klassenbeste war und das zwangsläufig immer zu Neid und Missgunst führen muss. Diese unschöne Phase meines sozialen Lebens prägt mich teilweise auch bis heute noch und im Nachhinein habe ich mir schon überlegt, wie es sich auf meine Persönlichkeitsentwicklung ausgewirkt hätte, hätte ich diesen Schritt damals nicht getan.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich bin sehr zufrieden mit meiner Schulbildung. Ich habe nach der Grundschule die Realschule besucht und danach dann in drei Jahren auf dem beruflichen Gymnasium mein Abitur gemacht. Anschließend habe ich an der Universität studiert und das Studium auch mit einem Bachelor-Abschluss abgeschlossen. Ich habe alles erreicht, was ich erreichen wollte, wobei ich nun noch meinen Master machen werde. Wenn ich den Master dann noch in der Tasche habe, dann bin ich sicherlich noch zufriedener mit meiner Bildung, da ich mich schon als sehr ehrgeizig betrachten würde.

So ganz glatt lief aber alles auch nicht bei mir. Ich habe auf dem Gymnasium ein Jahr freiwillig wiederholt. Der Stoff war mir an sich nicht zu schwer, aber da ich zu der Zeit jede Menge Probleme mit meinen Eltern und meinem Ex-Freund hatte, hatte ich das einfach nicht gepackt, so dass ich ein Jahr freiwillig wiederholt habe. Da ich das Abitur auch in drei Jahren gemacht habe, während es jetzt ja in zwei Jahren gemacht wird, habe ich quasi zwei Jahre verloren, was mich schon etwas ärgert. Allerdings kann ich wegen letzterem ja nun auch nichts dafür.

Nach dem Abitur habe ich dann noch ein Semester auf Grundschullehramt in der Schweiz studiert, was letztendlich auch gar nichts für mich war, so dass ich quasi wieder ein Jahr verloren hatte. Diese drei Jahre ärgern mich schon, wenn ich bedenke, dass ich nun eben auch schon meinen Master in der Tasche haben könnte. Letztendlich ist ja aber doch noch alles gut gegangen, wenn auch auf Umwegen und von daher finde ich das dann auch wieder nicht ganz so schlimm. Letztendlich habe ich ja doch alles erreicht, was ich wollte.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Meine Bildung lief auch nicht gerade linear ab, sodass man durchaus sagen könnte, dass ich mehrere Jahre meines Lebens "verloren" habe. Für mich spielen solche Details aber keine große Rolle. Denn meiner Ansicht nach gibt es keine "verlorenen" Jahre, wenn man sie auch gut nutzt und sei es, um sich selbst besser kennenlernen oder verwirklichen zu können und neue Sachen auszuprobieren. Daher bereue ich gar nichts und mache immer das beste aus meiner derzeitigen Situation. Im Endeffekt spielt es doch keine Rolle, wie lang ein Weg gewesen ist, solange man eben doch zu dem Ziel kommt, das man sich gesetzt hat.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich bin nicht sonderlich zufrieden mit meiner Schulbildung trotz Abitur. Das liegt aber weniger an meinen persönlichen Leistungen sondern daran, dass die Schulbildung in meinem Bundesland einfach nicht besonders gut ist. Verglichen mit dem, was meine Eltern damals in der Schule gelernt haben, ist unser Schulsystem einfach lächerlich. Ich hätte gerne mehr Allgemeinbildung vermittelt bekommen, aber das war in den Lehrplänen offensichtlich nicht vorgesehen. Zum Glück haben sich vereinzelte engagierte Lehrer über die Lehrpläne hinweggesetzt und uns auch vernünftige Sachen beigebracht.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Cappuccino hat geschrieben:Ich hätte gerne mehr Allgemeinbildung vermittelt bekommen, aber das war in den Lehrplänen offensichtlich nicht vorgesehen.

Tut mir Leid, aber diese Kritik kann ich nicht nachvollziehen. Was hat dich denn daran gehindert, dir zu Hause die Allgemeinbildung anzueignen, die dir jetzt fehlt? Man kann sich laufend weiterbilden, dazu zähle ich auch die Allgemeinbildung. Dafür braucht man die Schule nicht. Wer hier die Bildungseinrichtungen für das eigene Defizit verantwortlich macht ist in meinen Augen einfach nur faul und sucht Ausreden. Wer will findet Wege, wer nicht will, findet Gründe. In meiner Schulzeit wurde auch wenig Allgemeinbildung vermittelt, deswegen habe ich mir alles privat angeeignet, was ich weiß und ich höre immer noch nicht auf damit, nur weil die Schule vorbei ist. :wink:

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Täubchen hat geschrieben:Was hat dich denn daran gehindert, dir zu Hause die Allgemeinbildung anzueignen, die dir jetzt fehlt? Man kann sich laufend weiterbilden, dazu zähle ich auch die Allgemeinbildung. Dafür braucht man die Schule nicht. Wer hier die Bildungseinrichtungen für das eigene Defizit verantwortlich macht ist in meinen Augen einfach nur faul und sucht Ausreden.

Und wo genau hast du raus gelesen, dass ich keine gute Allgemeinbildung besitze und gar "Defizite" habe? :think: Um meine Allgemeinbildung mache ich mir eigentlich keine Sorgen, da bin ich überdurchschnittlich, wie ich im Alltag oft merke. Dass ich mir die zu großen Teilen selbst erarbeiten musste, ist klar. Denn unser Schulsystem ist einfach ungeeignet, den Schülern ein solides Fundament an Allgemeinbildung mitzugeben. Erst heute habe ich einen Artikel darüber gelesen, dass einige Schüler nicht mal wissen, was Ausschwitz ist. So viel dazu.

Aber Hauptsache, du greifst hier fremde Leute an, ohne die geringste Ahnung zu haben. Na ja, solange es auch dafür Talkpoints gibt, sind sich einige wohl auch für so ein unverschämtes Verhalten nicht zu schade... :whistle:

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 19.04.2018, 23:08, insgesamt 3-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

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