Haarfee produziert Perücken für Kinder ohne Haare

vom 08.12.2013, 20:11 Uhr

Das Projekt Haarfee sucht Leute mit sehr langen Haaren, die bereit sind, diese kurz schneiden zu lassen. Der Grund dafür ist, dass die geschnittenen, langen Haare zu Perücken für Kinder weiterverarbeitet werden, die gesundheitlich bedingt keine Haare mehr am Kopf haben. Ich bin von dieser Idee komplett begeistert?

Würdet Ihr Eurer Haar auch für so einen guten Zweck spenden oder hättet Ihr große Probleme, dadurch Euren Haartyp verändern zu müssen? Denkt Ihr, dass man dieses Projekt besser bewerben sollte und dass man dadurch viel mehr haarlose Kinder glücklich machen könnte?

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



An sich finde ich die Idee, mit abgeschnittenen Haaren Perücken für Kinder ohne Haare herzustellen, schon sehr gut. Ich möchte aber mal ganz ehrlich sein: Ich würde mir meine Haare nicht extra kurz schneiden, um sie zu spenden. Wenn man allerdings sowieso vor hat, seine Haare kurz schneiden zu lassen, dann finde ich es schon sehr gut, wenn diese Haare dann noch einem guten Zweck nützen können. Letztendlich hat man von den abgeschnittenen Haaren ja selber nicht mehr so sonderlich viel, und bevor sie einfach im Abfall landen, könnte man sie auch spenden. Dabei sähe ich definitiv keinerlei Probleme.

Statt "Haarspender" zu suchen, also Leute, die sich extra die Haare abschneiden lassen, um diese zu spenden, wäre es für die Aktion möglicherweise sinnvoller, mehr Kooperationen mit Frisören zu entwickeln. Dort fallen berufsbedingt ja immer wieder große Mengen an Haaren an, außerdem würde man dort direkt Leute, die sich die Haare kürzen lassen, ansprechen können, ob sie die abgeschnittenen Haare spenden wollen. Das wäre wohl effizienter, als online nach Spendern zu suchen. Einerseits, weil diese Aktion wohl nicht von so vielen Menschen überhaupt beachtet wird, andererseits, weil vermutlich viele Menschen, die einfach so von dieser Aktion lesen, nicht gerade bereit sind, sich dafür ihre Haare kürzen zu lassen, wenn das sowieso nicht schon vorher geplant war.

Übrigens kaufen Perückenmacher, die ihre Perücken gewerblich anbieten, massenhaft langes Haar aus Asien ein. Also, sofern sie Perücken aus Echthaar und nicht aus Kunststoff herstellen. Möglicherweise könne man über so eine Quelle auch an Haare zur Weiterverarbeitung kommen? Sonderlich teuer soll das nicht sein. Möglicherweise ließe sich das ja auch über Spendengelder finanzieren.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich habe das schon vor längerer Zeit mal gehört, dass es so ein Projekt gibt. Ich habe Bekannte die in den USA leben und dort schon mal für diese karitative Aktion ihn Haar gespendet haben. Es scheint also ein Erfolgsmodell zu sein.

Ich finde es sehr mutig, wenn man sich zu Gunsten eines unbekannten Kindes von mindestens 25 cm Haaren trennt. Aber letztlich, wenn man sich eh eine Kurzhaarfrisur schneiden lässt, ist das doch nicht wirklich ein schwerer Schritt, oder? Als ich mir vor Jahren mal von hüftlang auf schulterlang die Haare beim Friseur kürzen ließ, da war ich schon etwas irritiert, als der alle Haare mit dem Staubsauger entfernt hatte. Ich hätte schon gedachte, dass Friseure eigentlich immer die Haare weiter verwenden oder weiter verkaufen. Im Grunde ist das schon eine Verschwendung.

Asiatenhaar wird wohl wirklich im großen Stil verkauft. Ich kann mir aber vorstellen, dass man mit dickem, tiefschwarzem Haar nur sehr schwierig eine überzeugende strohblonde Mädchenperücke herstellen kann, die dann auch noch natürlich wirkt und nicht künstlich gefärbt. Von daher hat es sicher einen Vorteil, wenn man durch solche Spenden für Kinder an echte und gewöhnliche Farbtöne heran kommt. Ich denke schon, dass da Kinder andere Bedürfnisse haben, als Erwachsene Perückenträger ohne Haar.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Soweit ich weiß, werden fast alle Perücken aus Echthaar aus asiatischen Haaren hergestellt. Die Hersteller loben das wohl gerade dafür, dass es sich problemlos bleichen oder sonstwie färben lässt, weil die Haare sehr dick und stabil sind. Dünneres Haar ist für die Perückenherstellung meistens weniger geeignet, weil es bei der Verarbeitung sehr schnell beschädigt wird. Ich meine sogar, mal gelesen zu haben, dass natürlicherweise hellblondes Haar, das meistens extrem dünn ist, für die Herstellung von Perücken komplett ungeeignet wäre. Außerdem wird Haar wohl bei der chemischen Verarbeitung, die vor dem Verweben einer Perücke nötig ist, automatisch etwas dünner.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich würde das sehr gerne unterstützen. Als meine Haarpracht noch nicht von grauen Haaren durchzogen waren, wusste ich nicht, dass es so etwas gibt. Wahrscheinlich gab es das auch noch nicht. Jetzt sind meine Haare für Kinder eher ungeeignet.

Auch früher wären sie vielleicht nicht genommen worden. Sie sind zwar dick, aber rot und daher wahrscheinlich nur für naturrote Kinder geeignet. Aber ich hätte gerne gespendet.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich finde das Konzept sehr gut und kenne das auch gar nicht aus meiner Region. Mit einem Blick in die Liste an Friseuren auf der von dir genannten Homepage stelle ich fest, dass es gar nicht so viele Friseure gibt, die dieses Konzept unterstützen und die sich da vernetzt haben. Ich müsste ziemlich weit fahren, um einen passenden Friseur in dieser Hinsicht zu finden und das finde ich schade.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich kann hier mal wieder geistig nicht so ganz folgen. Seit wann sind Echthaare denn derartig Mangelware, dass man sie quasi von "Lebendspendern" abbetteln muss? Wegen mir muss natürlich auch kein Kind mit Glatze herumlaufen, aber es gibt doch auch massenhaft Echthaar-Perücken und -Haarteile, die zwar nicht billig sind, aber für die offensichtlich genug Haar vorhanden ist. Wieso sammelt man nicht gleich Geldspenden und besorgt handelsübliches Echthaar, welches meines Wissens traditionell aus Indien stammt und offensichtlich für die Perückenherstellung top geeignet ist?

Das wäre doch viel effizienter, als sich mit Spenden herumzuschlagen, von denen vielleicht nur ein Teil überhaupt zu gebrauchen ist, weil nicht jeder abgeschnittene Pferdeschwanz automatisch eine schöne Perücke abgibt. Auch die Herstellung kostet schließlich Geld. Ich würde also eher in barer Münze spenden als meine dunkelblonden tristen Zotteln einzuschicken und mir dann noch wie ein guter Mensch vorzukommen.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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