Ausbildungen, die man selbst finanzieren muss

vom 01.09.2013, 23:21 Uhr

Leider ist es noch lang nicht so, dass man als Auszubildender in jedem Beruf eine Ausbildungsvergütung bekommt. Studiengänge ist das eine, aber schulische Ausbildungen sind das andere. Und so kommt es, dass man mindestens einen Nebenjob benötigt, wenn man nicht gerade finanziell von den Eltern und der Familie unterstützt wird. Gerade im medizinischem/ pflegerischem und sozialem Bereich ist es leider so, dass Ausbildungen keinerlei Vergütungen mit sich bringen.

Was haltet Ihr von solchen Ausbildungen? Unterstützt Ihr Eure Kinder darin, wenn sie eine solche Ausbildung machen wollen oder ratet Ihr doch lieber zu einer Ausbildung, bei der man wenigstens ein wenig Geld verdienen kann, um seine Freizeit und dergleichen zu finanzieren?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Man sollte das lernen, was einem Spaß macht und in seinem späteren Beruf befriedigt. Da würde ich meinen Kindern nicht hineinreden. Ich würde sie auch soweit wie möglich unterstützen. Wenn das nicht geht, müssten sie halt ein Darlehen für ihre Ausbildung aufnehmen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Das Geld war für mich nur ein kleiner Faktor bei der Wahl der Ausbildung. Ich weiß, welchen Bereich ich wollte und habe mich dann schlau gemacht. Eigentlich sollte es direkt ein Studium werden, aber da ich doch lieber was praktisches erstmal haben möchte, schien mir der Weg besser. Dass ich nun 700€ im 1. Lehrjahr bekomme, versüßt mir die Ausbildung. Ich hätte aber die Ausbildung in dem Bereich gemacht, auch wenn sie keinen Cent gebracht hätte.

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» x_MKD_x » Beiträge: 262 » Talkpoints: 18,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Es gibt eine ganze Reihe von Ausbildungen, die man selbst finanzieren muss. Während man manche Schulen noch kostenlos besuchen kann, dabei aber eben kein Einkommen hat, gibt es ja auch Ausbildungen, für die man Schulgeld bezahlen muss. Zum Teil ist es sogar so, dass sich die teuer finanzierten Ausbildungen im Endeffekt nicht wirklich auszahlen. Wenn man zum Beispiel eine Ausbildung zum Rettungsassistenten macht, die in sehr vielen Fällen bisher nicht vergütet wird, lohnt sich der Aufwand eigentlich kaum, weil das zu erwartende Einkommen nicht besonders üppig ausfällt.

Ich kann schon verstehen, dass Eltern nicht besonders angetan sind, wenn ihre Kinder eine Ausbildung machen, die nicht vergütet wird und darüber hinaus vielleicht sogar noch etwas kostet, im Anschluss aber trotzdem keinen gut bezahlten Job erhalten werden. Dennoch sollten Eltern ihren Kindern da nicht rein reden. Jeder muss selbst wissen, was er lernen möchte. Das fehlende Einkommen während des Studiums wird zumindest in vielen Bereichen durch ein relativ gutes Gehalt nach dem Studium ausgeglichen.

Ich habe eine Ausbildung gemacht, die zwar vergütet wurde, allerdings war das Einkommen dermaßen gering, dass sogar das Kindergeld höher war. Im Endeeffekt sehe ich diese Ausbildung als absolute Zeitverschwendung an, allerdings muss das ja nicht zwingend der Fall sein. Wenn man eine Ausbildung macht, die einem wirklich liegt und die für einen Beruf notwendig ist, den man gerne ausüben möchte, dann muss man im Zweifelsfall in den sauren Apfel beißen. Das ist auch dann der Fall, wenn man während der Ausbildung nichts verdient oder sogar noch etwas bezahlen muss.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich finde es ehrlich gesagt ein Unding, dass es in diesem Land so viele Ausbildungsberufe gibt, bei denen sich die jungen Leute die Ausbildung erst einmal selber finanzieren müssen. Das ist für viele Leute ziemlich schwierig, denn nicht jeder bekommt BaFög. Und selbst wenn man Ausbildungsbeiträge beantragt und dann auch erfolgreich bekommt, dann kann man von diesen in der Regel seine Ausbildung nicht komplett finanzieren. Man ist also noch immer auf finanzielle Unterstützung durch die Familie oder auf eine Arbeit neben der Ausbildung angewiesen.

Das Mädchen, das mein Pferd reitet, macht zum Beispiel gerade eine schulische Ausbildung im Pflegebereich. An drei Tagen in der Woche muss sie in dieser Ausbildung in einem Pflegeheim arbeiten, was ich an sich auch ganz gut finde. Weniger gut finde ich es, dass sie, obwohl sie ja auch schon ein wenig arbeiten muss, dann noch mehrere hundert Euro Schulgeld im Monat bezahlen muss. Das kann sie sich auch nicht einfach so leisten, weswegen sie einem Wochenend-Job nachgeht. Darunter leidet aber teilweise die Schule, da sie nicht so viel Zeit zum Lernen hat, wie sie benötigen würde. Denn Vormittags vor der Arbeit im Pflegeheim kann sie nicht so gut lernen, da sie sich auf die Arbeit auch vorbereiten muss, zumal sie noch nicht sehr viel Erfahrung hat.

Da kann ich gut nachvollziehen, das viele Jugendliche sich von so einer Ausbildung fern halten. Ich selber würde wohl immer das Lernen, was mich auch interessiert, aber ich habe da auch das entsprechende Elternhaus, welches mich unterstützt. Das hat leider nicht jeder. Und gerade in Ausbildungen, in denen man schon arbeiten muss, finde ich, dass die Auszubildenden nicht auch noch finanzielle Aufwendungen gebrauchen können, durch welche sie zusätzlich belastet werden.

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» olisykes91 » Beiträge: 5367 » Talkpoints: 24,16 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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