Wie Oma von Rollator überzeugen?

vom 30.04.2008, 20:15 Uhr

Das Problem kenne ich gut, meine Oma hat sich auch lange geweigert, ihren Rolli zu benutzen. Kann ich auch gut verstehen irgendwie, schließlich gibt man ja irgendwie ein Stück seiner Mobilität ab wenn man sich eingesteht dass man ohne Hilfe nicht mehr so recht vorwärts kommt.

Mein Tip: Lasst die Sache einige Zeit auf sich beruhen, sprecht die alte Dame auch nicht mehr darauf an und lasst ihr Zeit, sich mit ihrer Gehilfe anzufreunden. Bei meiner Omi war´s so dass sie, je mehr wir geredet haben, umso mehr auf stur geschaltet hat. Wir haben den Rolli dann einfach in den Abstellraum gestellt, wo sie ihn nicht ständig gesehen hat, aber selber drankonnte wenn sie wollte. Und eines Tages hat sie ihn geholt und ist damit rumgeflitzt.

» Ashley » Beiträge: 510 » Talkpoints: -0,48 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich kann dich nur zu gut verstehen. Meine Familie und ich haben ein ähnliches Problem nur ging es bei uns um einen simplen Gehstock, den die eitle Dame für kein Geld der Welt hätte benutzen wollen. All unsere Überzeugungsversuche, die wir damals unternommen haben, waren vergebens. Doch nach zirka drei Monaten kam dann die Überraschung: Sie fragte uns ob wir ihr nicht einen Gehstock mitbringen könnten, da es mit dem Laufen immer schwerer würde. :?

Ich kann dir also raten, dass ihr nicht eure ganze Überzeugungskraft in diese Frau legen sollt. Entweder sie will, oder sie will eben nicht. Nach meiner Erfahrung melden sie sich dann schon wenn es wirklich nicht mehr geht.

» DeRossi » Beiträge: 53 » Talkpoints: 0,17 »


Das Thema ist ja schon etwas älter, aber in meinem Umfeld hochaktuell und deswegen hoffe ich, dass hier mir noch jemand helfen kann. Auf jeden Fall waren die Tipps hier schon sehr gut! Aber mein Großvater ist leider ein ganz spezieller Fall.

Er ist 84 und weigert sich strikt gegen den Kauf eines Rollators. Ich, meine Mutter und auch sein Hausarzt haben schon auf ihn eingeredet und versucht ihn zu überzeugen. Es ist bei ihm auch nicht nur ein Thema der besseren Mobilität, sondern auch der Sicherheit: Er ist schon mehrmals gestürzt, letztens hat er sogar eine Kopfverletzung davongetragen.

Er hat sich glücklicherweise danach auf einen Gehstock eingelassen. Ein Problem ist auch, dass wir nicht in seiner Nähe wohnen und wegen der aktuellen Lage auch nicht einfach so verbeifahren können. :( Vielleicht hat jemand einen Tipp, wie ich ihn per Telefon überzeugen könnte? Einen Rollator gemeinsam aussuchen klappt ja leider momentan auch nicht.

» Shelly » Beiträge: 21 » Talkpoints: 2,73 »



Shelly, ich denke leider nicht, dass dir hier nach so vielen Jahren noch jemand antwortet. Ich bin durch Zufall auf das Thema gestoßen, vielleicht kann ich dir weiterhelfen, scheint ja ein dringender Fall zu sein.

Wenn dein Großvater ein Ego-Problem haben sollte (ich möchte nichts mutmaßen aber kommt ja öfter vor) dann hilft reden am Telefon recht wenig. Er will ja nicht einknicken. Wenn ihr nicht in seiner Nähe wohnt, könnt ihr ihm z.B. einen Rollator online kaufen. Den nimmt er dann in Empfang und muss ihn nicht nutzen, kann aber :D und er wird ihn ausprobieren. Ganz wichtig, es sollte nicht gerade das Standard-Kassenmodell sein. Die Dinger sind super unpraktisch!

Falls du noch was brauchst, kannst dich gerne melden. Und berichte doch mal, wies lief! :)

» Markus70 » Beiträge: 6 » Talkpoints: 1,18 »



Es ist verständlich, dass deine Oma sich gekränkt fühlt und sich nicht als alt und invalide abstempeln lassen will. Viele ältere Menschen haben Angst davor, ihre Selbstständigkeit und Unabhängigkeit zu verlieren. Allerdings kann ein Rollator im Alter tatsächlich sehr hilfreich sein und dazu beitragen, dass ältere Menschen länger selbstständig bleiben können.

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass ein Rollator im Alter wirklich ein Segen sein kann. Meine Großmutter hat auch lange Zeit abgelehnt, einen Rollator zu benutzen, weil sie sich nicht als alt und hilfsbedürftig sehen wollte. Als sie dann aber endlich eingesehen hat, dass sie ohne Gehhilfe nicht mehr so mobil sein konnte wie früher, hat sie sich für einen Rollator entschieden und war damit sehr zufrieden.

Es ist wichtig, dass du deiner Oma klar machst, dass ein Rollator keine Schwäche darstellt, sondern im Gegenteil dazu beitragen kann, dass sie länger selbstständig bleiben kann. Du könntest ihr auch zeigen, wie einfach und praktisch der Rollator zu bedienen ist und wie er ihr helfen kann, sich sicherer zu fühlen und ihren Haushalt einfacher zu bewältigen.

Vielleicht könntest du auch andere Familienmitglieder oder Freunde um Hilfe bitten und sie bitten, deiner Oma zu erklären, wie wichtig es ist, dass sie den Rollator benutzt. Manchmal hilft es auch, wenn man eine positive Einstellung gegenüber dem Rollator vermittelt und zeigt, wie er das Leben erleichtern kann.

Wichtig ist jedoch auch, dass du die Entscheidung deiner Oma respektierst und sie nicht dazu zwingst, den Rollator zu benutzen. Vielleicht braucht sie einfach noch etwas Zeit, um sich daran zu gewöhnen. Du könntest sie auch ermutigen, den Rollator einmal auszuprobieren und ihm eine Chance zu geben, bevor sie eine endgültige Entscheidung trifft.

Letztendlich ist es wichtig, dass deine Oma sich sicher und wohl fühlt und dass sie die Kontrolle über ihr Leben behält. Ein Rollator kann ihr dabei helfen, ihre Selbstständigkeit zu bewahren und ihr Leben einfacher zu gestalten, aber letztendlich muss sie selbst entscheiden, ob sie ihn benutzen möchte oder nicht.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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