Musik hören im Kunstunterricht - findet ihr es angebracht?

Für mich ist Musik hören im Unterricht eigentlich nichts besonderes mehr. Denn auf meiner letzten Schule, sowohl auf der jetzigen war es immer erlaubt, im Kunstunterricht Musik zu hören. Natürlich nicht, wenn der Lehrer gerade vielleicht etwas erklärt hat. Aber wenn man zurzeit nur am zeichnen/malen ist, dann dürfen wir auch Musik hören. Doch jeder für sich, sprich, nur über Kopfhörer.

Ich finde das eigentlich sehr gut. Da ich persönlich ohne Musik nicht leben könnte. Erstens ist das mal eine Abwechslung und eine Entspannung von den ganzen anderen Fächern, und zweitens kann ich währenddessen Bilder viel besser umsetzen. Wie findet ihr das? Meint ihr, Musik gehört nicht zum Unterricht, und sollte auch nicht im Kunstunterricht erlaubt werden? Oder seid ihr der Meinung wie ich, und findet, dass man sich so viel besser konzentrieren kann? Durftet oder dürft ihr im Kunstunterricht (in anderen Fächern kann ich mir das eher schlecht vorstellen) Musik hören ?

Natürlich gibt es immer wieder Leute die davon sprechen, sich bei Musik besser "konzentrieren" zu können. Da stellt sich bei mir aber die Frage, auf was sie sich dann besser konzentrieren. Auf die gestellte Aufgabe oder doch auf die Musik? Ich für meinen Teil glaube nicht daran, dass ein Mensch bewusst in der Lage ist, ein sinnvolles "Multitasking" zu vollbringen. Der Körper mag als biologische Maschine hier in der Lage sein - wobei auch hier mehrere Komponenten beteiligt sind und der Körper eigentlich gar keine Einheit ist (wir atmen während Blut durch die Adern gepumpt wird und wir können gleichzeitig das Gleichgewicht halten und die Umgebung wahr nehmen und vieles mehr ...).

Wenn aber der Mensch glaubt, Musik hören zu können und sich auf gestellte, eigentlich zielgerichtete Aufgaben konzentrieren zu können, dann denke ich, irrt der Mensch! Jede Quelle an Input lenkt ab und wer eine Sache beginnt oder machen will, sollte seine Konzentration darauf ausrichten und sich nicht ablenken lassen. Man kann dies nur so "entschuldigen", indem man dem Kunstunterricht diese Wichtigkeit abspricht und sich denkt, dass es nur darum geht, die Stunde herum zu bekommen. Unabhängig vom Ergebnis.

Auch die sog. kreativen Tätigkeiten erfordern schließlich eine Konzentration - aber gerade im Kunstunterricht werden noch nicht mal wirklich kreative Tätigkeiten verlangt. Viel mehr handelt es sich um Auftragsarbeiten (wenn man so will), weil schließlich die Lehrkraft das Thema (sowie Stilmittel, Material und Motiv) vorgibt.

Ansonsten: wieso sollte man beim Schreiben eines Deutschaufsatzes nicht auch Musik hören? Oder beim Lösen von Mathematikaufgaben? Oder auch gerne beim beantworten von Fragen im Erdkundeunterricht? Der Unterschied kann tatsächlich nur dadurch erklärt werden, indem man der Kunst abspricht, den Künstler ähnlich intellektuell zu beschäftigen, wie es die Mathematik macht.

Als ich noch zur Schule ging, durfte man in keinem Unterrichtsfach Musik hören. Es gab damals zwar einige, die heimlich einen Discman nutzten - die MP3-Player kamen erst am Ende meiner Schullaufbahn auf den Markt - aber offiziell war es genauso ungern gesehen, wie andere Ablenkungen und Störungen im Unterricht. Im Kunstunterricht hätte ich es auch als sinnvoll erachtet und befürwortet, da auch ich mich gerne zu Stillarbeit mit Musik im Hintergrund hingebe.

Ich finde Musik hören im Unterricht schon angebracht, wenn man sich dann besser konzentrieren und arbeiten kann, sonst nicht. Ich wäre aber dafür, dass man nur im Kunstunterricht und im Sportunterricht Musik hören darf, weil man in den Fächern sich jetzt nicht so konzentrieren muss. Ich habe auch Sport aufgezählt, weil manche Personen sich mit Musik besser bewegen können, dass heißt dann also das sie mehr Lust haben auf Sport und das sie schneller laufen können.

Ich kann mit Musik zum Beispiel besser Sport machen, aber wenn ich ein Bild malen sollte, dann kann ich mich mit Musik nicht so konzentrieren. Das finde ich auf jeden Fall eine gute Idee. Außerdem sind dann die Schüler auch viel leiser, wenn sie Musik hören, weil sie ja ihr eigenes Lied hören wollen. Der Lehrer würde sich dann freuen, deshalb erlaubt es der Lehrer wahrscheinlich auch .

Wir durften damals im Kunstunterricht Musik hören und ich muss gestehen, dass es mir sehr geholfen hat. Erstens bekam ich das Gequatsche der Anderen nicht mit, was mich nicht interessiert hat und zweitens konnte ich mich tatsächlich besser auf eine Aufgabe konzentrieren. Bei uns wurde dem Kunstunterricht sogar Wichtigkeit zugerechnet, man konnte durch eine schlechte Note in Kunst sogar durchrasseln.

Ich habe massive Konzentrationsprobleme, aber mit Musik konnte ich mich wirklich besser konzentrieren, als wenn ich in einem lauten Klassenraum sitze. Ich war jedoch an sich immer kreativ tätig, ob mit oder ohne Musik, somit lief das Ganze auch relativ automatisch ab. Jedoch war mein MP3-Player mein ständiger Begleiter während der Schulzeit. Teilweise durften wir auch in anderen Fächern Musik hören, aber in Deutsch oder Fremdsprachen war dies nicht erlaubt.

Wir durften im Kunstunterricht auch Musik hören und ich muss sagen, dass mich dies sehr gestört hat. Bei uns war es nämlich nicht so, dass jeder seinen MP3- Player dabei gehabt und damit privat Musik gehört hätte. So finde ich es noch in Ordnung, weil jeder eben seine Musik hören kann, die er mag. Bei uns war es aber so, dass am Anfang der Stunde das Radio angemacht wurde und die Klasse sich auf einen Sender einigen musste.

Dabei fiel die Wahl aber immer auf einen Sender, den ich nicht mochte. Deswegen fand ich das Musikhören im Kunstunterricht nie so toll und es hat mich eher gestört, weil ich bei Musik, die ich nicht mochte oder auch bei dem Gequatsche der Moderatoren schlechte Laune bekam. Für die Konzentration beim Malen war das natürlich nicht gerade förderlich.

Wir durften nur bei einigen Lehrern im Kunstunterricht Musik hören und auch nur dann, wenn wir etwas länger ein Bild zeichnen oder mit Ton arbeiten sollten. Ich finde das schon sinnvoll, da ich mich besser auf das bild konzentrieren kann, wenn ich Musik dabei höre, weil ich mich dann auch nicht so leicht ablenken lasse.

Ich zeichne zu Hause auch sehr oft und höre da auch Musik bei, wodurch ich es unsinnig fände, wenn ich das in der Schule nicht dürfte. Außerdem haben die Lehrer ja auch etwas davon, wenn jeder Schüler seine eigene Musik hört und dadurch nicht die ganze Zeit mit seinem Nachbar quatscht oder irgendeinen Blödsinn macht.

Ich glaube auch eher, dass wenn ich im Kunstunterricht meinen Arbeitsauftrag unter musikalischem Einfluss erledige, dass ich mich dann mehr der Musik als der Arbeit hingebe. Denn auch Kunst ist Arbeit und ich kann mich einer Aufgabenstellung nicht mit Musik gegenüberstellen, das klappt einfach nicht.

Das einzige Mal, wo mir Musik im Kunstunterricht effektiv geholfen hat, was als wir ein beliebiges Bild malen sollten. Und bei uns in der Nähe gibt es eine Art Aussichtsplattform mit einer kleinen Bank, auf der ich immer mit ein paar Freunden sitze und ein Bierchen trinke. Und dabei hören wir immer ein paar Lieder, welche einfach dazu gehören. Und immer wenn ich eben diese Lieder höre, kann ich mir die ganze Gegebenheit, das ganze Umfeld einfach besser vorstellen und demnach auch besser zu Papier bringen. In so Fällen, welche meiner Meinung nach aber absolute Einzelfälle sind, kann Musik hilfreich sein.

Ansonsten ist dies für mich nur eine Ausrede, um effektiv Unterricht zu vergeuden und Spaß zu haben.

In unserem Kunstunterricht gab es nur dann Musik, wenn diese zur Aufgabenstellung gehört hat, und ich habe es absolut nicht vermisst, dass ich nicht von lauter schweigenden Zombies mit Kopfhörern umgeben war. Ich habe übrigens mal gelesen, dass man sich mit selber gewählter Musik nicht besser konzentrieren kann. Ich weiß nicht, ob das stimmt oder nicht, aber es erscheint mir schon logisch, weil man bei seiner Lieblingsmusik hinhört und ihr zumindest einen Teil seiner Aufmerksamkeit schenkt

Wir haben uns im Kunstunterricht unterhalten, natürlich in angemessener Lautstärke, auch mit den Lehrern. Gerade im Kunst Leistungskurs, wo man logischerweise von Mitschülern umgeben war, die nicht ihre Zeit absitzen sondern sich wirklich für Kunst interessieren, kamen da sehr gute Gespräche zustande. Meinen Lehrer habe ich dadurch auch auf einem ganz anderen Level kennengelernt und ich denke, dass solche Gespräche viel dazu beigetragen haben, dass bei uns im Kurs eine sehr gute Atmosphäre herrschte.

In der Grundschule haben wir in der Bastelstunde aber Hörspielkassetten gehört. Da durfte immer ein Kind seine Lieblingskassette mitbringen und hat dann kurz was dazu gesagt und dann haben wir uns die Kassette angehört. Aber Basteln in der Grundschule hat ja mit Kunst nicht viel zu tun. Wahrscheinlich war der Lehrer auch ganz froh, dass es dann ruhig war, weil alle dem Hörspiel gelauscht haben.

Bei uns würde im Kunstunterricht auch immer Musik gehört. Ich persönlich fand es sehr gut, da ich ohne Musik nicht leben könnte und mir so das zeichnen oder malen viel mehr Spaß gemacht hat. Bei uns war es auch so, das wir nur die Kopfhörer abnehmen mussten, wenn unsere Lehrerin die Aufgabenstellung erklärt hatte oder mit uns über unsere Bilder geredet hat. Ich fand so machte der Unterricht viel mehr Spaß und so waren die vier Schulstunden Kunst auf einmal am Nachmittag auch relativ gut zu ertragen. Aber natürlich mussten wir nicht Musik hören, wir duften uns auch in angemessenen Lautstärke mit unseren Klassenkameraden unterhalten.