Wie lange mit einer Zahnlücke im Frontbereich herumlaufen?

vom 12.02.2013, 14:07 Uhr

Wenn man einen geschädigten Zahn im Frontbereich hat und dieser eventuell gezogen werden muss, wie lange muss man da mit einer Zahnlücke herumlaufen? Kann man da direkt einen dritten Zahn oder eine Brücke drauf setzen lassen, auch wenn da noch eine Wunde ist? Wie lange kann das dauern, dass man da endlich einen Zahn hat? Würdet ihr mit einer Zahnlücke im Frontbereich herumlaufen? Kann man sich so lange krank schreiben lassen? Man kann ja nicht arbeiten gehen, wenn man Publikumsverkehr hat und eine Lücke im vorderen Bereich hat.

Benutzeravatar

» supermami » Beiträge: 2317 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Für so etwas gibt es doch Provisorien. Kann man die nicht immer einsetzen? Ich würde nicht mit einer Zahnlücke im Frontbereich herumlaufen wollen. Gott sei Dank habe ich vorne alle Zähne noch. Wenn sich die Lücke nicht vermeiden ließe, würde ich meinen Mund während dieser Zeit nicht aufmachen, weil es mir zu peinlich wäre.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Es gibt provisorische Versorgungen. Ein einzelner Zahn könnte nur durch eine Krone ersetzt werden, wenn die Wurzel noch vorhanden ist. Ansonsten kommt eine Brücke in Frage, bei der die Nachbarzähne beschliffen werden und dann eine Brücke angefertigt. Auch eine Zahnkrone müsste angefertigt werden und beides dauert in der Regel einige Zeit.

Währenddessen kann man eine provisorische Versorgung bekommen. Damit kann man nicht alles essen, bei genauem Hinsehen fällt so etwas auch auf, aber immerhin ist keine Lücke zu erkennen. Und auch Provisorien werden farblich und größentechnisch den anderen Zähnen angepasst. Provisorien sind in der Regel auch kurz nach dem Ziehen möglich, zumindest wenn man am nächsten Tag oder so nochmal zur Nachkontrolle kommt.

Ob und wie lange man krank geschrieben wird, ist Sache des behandelnden Arztes. Nur weil man nicht "schön aussieht" wird man in der Regel nicht krank geschrieben. Allerdings ist es schon möglich zum Beispiel wegen psychischer Belastungen oder auch allgemein nach einem größerem zahnärztlichen Eingriff krank geschrieben zu werden. Dies sollte man vorher bereits mit dem Zahnarzt abklären.

Ebenfalls kann einem dieser auch genau erklären, welcher Ersatz in Frage kommt und wann Provisorien eingesetzt werden können, Abdrücke möglich sind und wie lange die Arbeitszeiten des Labors sind.

Benutzeravatar

» Trisa » Beiträge: 3323 » Talkpoints: 38,55 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Es gibt die sogenannte Iterimsprothese, diese dient zur sofortigen Versorgung nach einer Zahnextraktion im Frontbereich. Ich weiß das genau, weil ich so eine Prothese direkt bekommen habe und diese noch auf die blutende Wunde gesetzt wurde.

Es darf natürlich nicht akut wegen Schmerzen gezogen werden, es sollte eine Planung von rund einer Woche vorausgehen. Die Iterimsprothese wird nach Abnahme von zwei Abdrücken angefertigt, in der Regel wird sie im hinteren Mundbereich mit zwei Klammern befestigt. Es sind einfache Metallklammern, die deine echten Zähne auf Dauer schädigen können.

Ich persönlich habe auf die Iterimsprothese bestanden, als mir ein Schneidezahn gezogen wurde, habe sie aber zu Hause sofort ausgezogen, weil ich es arg schmerzhaft fand. Der Zahnarzt meinte allerdings vorher, dass es sogar besser ist, weil die Prothese einen Wundverband darstellt, der das Risiko einer bakteriellen Infektion der Wunde verringert.

» Jess0708 » Beiträge: 715 » Talkpoints: 47,47 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Dass es provisorischen Zahnersatz gibt, der in den meisten Fällen direkt nach der Zahnextraktion eingesetzt werden kann, stimmt. Allerdings scheint es wohl auch Fälle zu geben, bei denen die Kiefersubstanz durch längerwährende Entzündungen ziemlich geschädigt ist und in denen im Kiefer auch noch Einiges stark entzündet ist, auch nach der Entnahme des betroffenen Zahnes oder der betroffenen Zähne. In einigen derartigen Fällen soll dann wohl nicht gleich ein Ersatzobjekt auf die betroffene Stelle gesetzt werden, sondern die Entzündungsherde sollen erst einmal beseitigt werden und die betroffene Stelle etwas abheilen. Ich kann mir aber vorstellen, dass das wirklich nur in sehr schwerwiegenden zahnmedizinischen Notfällen vorkommt.

Wenn ich mir vorstelle, ich müsste einige Zeit mit einer Zahnlücke am ehemaligen oberen Schneidezahn herumlaufen, und könnte kein Provisorium dafür bekommen, dann stelle ich mir das etwas anstrengend, aber durchaus machbar vor. Sicher würde ich darauf achten, dass ich weniger lächele, sodass die Zahnlücke weniger stark auffällt. Aber ich würde mich nicht extra einigeln und verstecken. Ich würde weiterhin rausgehen, einige tägliche Erledigungen kann man, wenn man als Single lebt, ja beispielsweise auch schwer wegfallen lassen, zum Beispiel das Einkaufen. Ja, klar kann es sein, dass sich Menschen "das Maul zerreißen", wenn sie einen mit Zahnlücke sehen. Ich bin mir bewusst, dass man dann sicher nicht die beste Reputation genießt, Vorurteile gegenüber Menschen mit fehlenden Zähnen gibt es ja viele dümmliche. Aber ich denke, wenn man ein gutes Selbstvertrauen hat, kann man das gut überstehen.

Krankschreiben lassen kann man sich wegen eines optischen Problems definitiv nicht, es sei denn, man könnte sich eine große psychische Belastung durch den fehlenden Zahn attestieren lassen. Aber dann müsste man erst zu einem Psychologen und ich glaube, das alles zu klären, wäre keine spontane Sache, sondern würde schon eine Weile dauern. Ansonsten gäbe es höchstens noch die Möglichkeit, sich wegen der Zahnschmerzen beziehungsweise Operationsschmerzen einige Tage krankschreiben zu lassen. Ich kann mir vorstellen, dass es bei einem schwerwiegend entzündeten Kiefer schon große Schmerzen geben kann, die so etwas rechtfertigen.

Wenn eine Krankschreibung nicht möglich ist, wäre die beste Idee wohl, den Chef zu kontaktieren und ihm das Problem zu schildern. Wenn es ein Beruf mit repräsentativer Funktion und Publikumsverkehr ist, dürfte der Chef sicher bereitwillig zustimmen, einen einige Tage zuhause bleiben zu lassen, weil er selbst einsehen dürfte, dass sich ein Angestellter in der Funktion mit Zahnlücke wohl eher schlecht macht. Würde es das Image der Firma verschlechtern, dann fiele das ja schließlich auch auf ihn selbst zurück. Ich glaube also kaum, dass er einen nötigen würde, trotz Zahnlücke zur Arbeit zu erscheinen, wenn man eine repräsentative Funktion hat.

Benutzeravatar

» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Als ich meine beiden vorderen Schneidezähne habe überkronen lassen, weil an einem Zahn eine untere Ecke ab war und keine Füllung hielt, wurde mir nach dem Abschleifen auch ein Provisorium darauf gesetzt. Deshalb wird es wohl so sein, wie einige schrieben, dass auch die entstandene Zahnlücke nach Extraktion des Zahnes provisorisch geschlossen wird.

Ich finde, dass es nicht zumutbar ist, mit einer Lücke im Bereich der Schneidezähne rumzulaufen und zu arbeiten. Da ist es gut, dass ein Provisorium angefertigt wird. Je nachdem, wie das Zahnlabor ausgelastet ist, wird es schon mal eine Woche dauern.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^