Wo gibt es noch Hausinschriften? Welche kennt ihr?

Hausinschriften haben eine lange Tradition und damals fand man entsprechende Sprüche häufig nicht nur an öffentlichen Gebäuden, sondern auch als Hausspruch an Privathäusern. Gibt es so etwas heute noch? Findet man solche Hausinschriften bevorzugt in bestimmten Regionen? Hat euer Haus vielleicht noch einen Hausspruch und wenn ja, wie lautet er? Lest ihr entsprechende Inschriften an Häusern oder interessieren sie euch gar nicht?

Solche Hausinschriften gibt es auch heute noch. Aber nur an den Giebeln älterer Häuser. An einem Haus jüngeren Baudatums habe ich bisher noch keine Hausinschrift gesehen. Manchmal sind es recht nette Sprüche, aber einen Sinn, den der Hausherr so wünschte, gibt es in allen. Wenn ich welche entdecke, lese ich sie auch.

Diese Hausinschriften gibt es außer in Deutschland auch in anderen europäischen Ländern, zum Beispiel Dänemark, Nordwesten der Niederlande, Elsass, in den Alpenländern Österreichs und in der Schweiz. Oft gibt es diese Sprüche an öffentlichen Gebäuden oder kirchlichen außer an privaten.

Die Germanen brachten schon an Giebeln oder über Türöffnungen Schädel von Tieren an. Sie dienten dem Schutz und zur Abwehr vor böswilligen Mächten. Auch die gekreuzten Pferdeköpfe dienten nicht zur Zierde am Giebel, sondern zum Schutz. Dieser Wunsch liegt auch anderen Hausinschriften zugrunde. Immerhin findet man viele Sprüche, die an Aberglauben erinnern, der wohl im tiefsten Inneren den meisten Menschen nicht unbekannt war. Mit einigen religiösen Sprüchen hofften die Hausbewohner auf den Segen Gottes und seine Hilfe bei der Abwehr von Naturkatastrophen.

Ob dieser Abwehrzauber wirkte, das ist nicht verbürgt, aber immerhin glaubten die Besitzer daran. In ländlichen Regionen waren diese Hausinschriften Brauch, anders als in Städten, wo man sie weniger fand. In ländlichen Kreisen, fand und findet man denn auch die Lebenseinstellung der Menschen in den Hausinschriften, Ihren Glauben, ihre Wünsche und Hoffnungen.