Mitte 2013 wird Warenrücksendung im Versandhandel geändert

vom 27.12.2012, 18:04 Uhr

Ab Mitte 2013 wird es die Rücksendung von bisher kostenlosen Warensendungen und das Widerrufsrecht nicht mehr so geben. Diese Richtlinien werden im Versandhandel umgesetzt in nationales Recht. Das Verbraucherrecht soll in der EU vereinheitlicht werden. Die bisherige Regelung, das ein Kunde die Rücksendungskosten, wenn der Wert der Ware über 40 Euro liegt, nicht tragen muss, wird wegfallen. Der Versandhandel muss die Kunden aber darüber informieren. Das muss gesetzlich noch geändert werden.

Würdet ihr unter solchen neuen Regeln auch weiterhin zwei Größen bestellen, um euch die passende in Ruhe zu Hause aussuchen zu können? Oder wie werdet ihr in Zukunft mit dieser neuen Regelung umgehen? Denn immerhin würde die nicht mehr kostenlose Rücksendung die bestellte Ware teurer machen. Es könnte ja auch noch möglich sein, dass der Versandhandel noch eine neue Variante ersinnt, um keine Kunden zu verlieren. Würdet ihr unter Umständen eine Gutschrift der Rücksendegebühren bei nächster Bestellung akzeptieren? Das war jetzt mal nur eine Annahme von mir, also nichts Konkretes.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich glaube eher nicht, dass die großen Unternehmen die Kosten den Kunden wirklich aufdrücken. Immerhin würde das einen Umsatzrückgang bedeuten, weil eben ein Teil der Kunden wegfallen würde. Daher sehe ich der Sache noch recht gelassen entgegen. Zumal es ja noch eine beschlossene Regelung ist.

Allerdings kann ich von mir sagen, dass es mich weniger betrifft. Wenn ich an die letzten Jahre denke, so fällt mir keine Gelegenheit ein, wo ich etwas zurück geschickt habe. Einzig vor rund sechs Jahren mal ein Kabel, weil ich es falsch bestellt hatte. Aber Kleidung zum Beispiel kaufe ich seit Jahren schon nicht mehr im Versandhandel. Zumindest wenn es Kleidung für mich ist, gehe ich eher ins Geschäft.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich habe von diesem Gesetzesentwurf schon vor einigen Monaten gehört. Bereits letztes Jahr wurde darüber diskutiert, ob das nicht falsch wäre dieses Recht so anzubieten. Zunächst einmal handelt es sich hierbei um das Widerrufsrecht. Das muss - ob das Gesetz nun kommt oder nicht - sowieso immer offengelegt werden, wenn man gewerblich Sachen im Internet verkaufen will. Die gängige Praxis bisher war die, dass man innerhalb 14 Tage nach Kauf im Internet, den Kauf widerrufen konnte. Das bedeutete, dass der Verkäufer die Ware zurücknehmen musste, ob er wollte oder nicht, denn es bedarf hierbei keiner sonderlichen Erklärung oder einem Grund. Wenn der Warenwert oberhalb 40€ lag, musste sogar der Verkäufer für den Versand blechen.

Das bedeutet in der Theorie: Ich kann mir 10 Mal einen verschiedenen Fernseher nach Hause liefern lassen, und die Versandkosten für den Versand ist immer der Verkäufer zuständig. Dabei entstehen massive Verluste! Es ist also mehr als fair, dass der Kunde selbst für den Versand zahlt. Zu meinem Vorredner: Wieso sollten die Kosten, beziehungsweise welche Kosten sollten denn auf den Verbraucher umgelegt werden? Es ist eben gerade andersherum: Man muss als Firma nicht mehr Rücksendelustigen Menschen ständig die Versandkosten anbieten.

Kleidung im Internet zu bestellen finde ich sowieso schwachsinnig, gerade für so etwas sollten Kunden meiner Meinung nach doppelt so viel bezahlen. Wenn ich so in der Schlange in der Post sehe und vor mir Frauen mit Stapelweise Zalandokartons sind. Dieses Gesetz kommt hoffentlich so bald wie möglich, dann ändert sich vielleicht das Einkaufsbewusstsein der Allgemeinheit. An meinem Kaufverhalten wird es nicht viel ändern.

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» Zollstock » Beiträge: 338 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich kaufe ohnehin keine Kleidung online, da ich grundsätzlich mehrere Sachen anprobieren muss, ehe ich etwas Passendes finde. Da ich das Zurücksenden der Ware vermeiden will, kaufe ich meine Kleidung nur im Geschäft, wo ich auch alles anprobieren kann. Es muss nicht sein, dass ich erst wieder zur Post rennen darf, um Ware zurück zu schicken. Auch so vermeide ich das Zurückschicken, da es für jeden Vertragspartner nicht so toll ist.

Trotzdem stehe ich dem neuen Gesetz skeptisch gegenüber. Man kauft ja auch andere Dinge online, die man eben nur auf einem Bild sieht. Hat man ein Gerät eines Onlineshops empfangen, kann es natürlich immer mal passieren, dass der gesehene Artikel sich als ganz anders entpuppt, als man ihn sich vorgestellt hat.

Trägt man nun selbst die Versandkosten, um den Artikel zurück zu schicken, sehe ich das ja noch ein. Die Regelung, dass man sein Geld wieder zurück bekommt, sollte aber bestehen bleiben. Ich würde es nicht schön finden, wenn man zum Beispiel nur einen Gutschein des Shops bekommen würde. Der Onlinekauf ist mitunter schon heikel.

» Sternchen* » Beiträge: 2801 » Talkpoints: 2,12 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Als ich diesen Bericht gelesen habe, habe ich erst mal ein Schock gekriegt. Aber dann habe ich mir so meine Gedanken gemacht und gedacht, wenn es alle Händler wirklich durchziehen, dann würde kaum ein Mensch etwas bei denen bestellen. Dann heißt das für die Händler, das keiner mehr bei denen bestellt, weil alles dadurch teurer wird und für die Arbeiter ist es auch schädlich.

Dann muss man ebenfalls bedenken, dass die Versandunternehmen auch darunter leiden. Weil fast der ganze Logistikkram über, dass Versenden von Onlinebestellungen geht.

Jedenfalls die großen Versandunternehmen werden alle noch eine kostenlose Rücksendung anbieten. Aber bei den Kleinen wird es schon schwieriger und sie werden denke ich auch dann dicht machen müssen.

» GI KA » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 62,28 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich bestelle meine Kleidung hauptsächlich im Internet, weil ich in unseren Läden einfach nichts Passendes bekomme. Passt es zufällig doch mal, seh ich in der Kleidung älter aus als meine eigene Großmutter. So geht es leider vielen Personen mit etwas Übergewicht. Und leider muss ich auch oft mehrere Sachen anprobieren, weil die Kleidungshersteller die Größen immer auszeichnen, wie sie gerade lustig sind und man sich nicht darauf verlassen kann, dass sie auch passt, wenn man sie in einer bestimmten Größe bestellt.

Ob ich mein Kaufverhalten durch die Gesetzesänderug ändern werde, weiß ich nicht. Viel ändern kann ich einfach nicht, weil ich gar keine andere Möglichkeit habe, um an Kleidung zu kommen. Ich hoffe, die Unternehmen lassen sich etwas Sinnvolles einfallen, um diese Änderung kundenfreundlich umzusetzen. Nur eine Gutschrift für den nächsten Einkauf finde ich nicht so toll, weil ich oft auch mal längere Zeit bei einem Anbieter nichts kaufe, da mir seine Kollektionen beispielsweise gar nicht zusagen. Dann ist das Guthaben ja meistens weg. Dies wäre also für mich kein Anreiz.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Bei den meisten großen Versandhäusern sind Rücksendungen für den Kunden ohnehin immer kostenlos und ich nehme mal an, dass das auch so bleiben wird, da man sich sicher nicht kundenunfreundlich präsentieren möchte. Gerade bei Kleidung kann man nie davon ausgehen, dass alles passt und gefällt und die Händler würden sich ins eigene Fleisch schneiden, wenn sie die Kosten für Rücksendungen plötzlich dem Kunden aufdrücken würden, obwohl sie das bisher nicht getan haben.

Bei Shops, die keine kostenfreie Rücksendung anbieten, kaufe ich ohnehin nicht so häufig und wenn, dann meistens Sachen, die ich mit großer Sicherheit behalten werde, also eher keine Kleidung. Mein Kaufverhalten wird sich also vermutlich nicht ändern.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich persönlich finde es schon doof, wenn ­die Gesetze bezüglich der Warenrücksendung geändert ­wird. Normalerweise ist es ja so, dass man Artikel bestellen kann und wenn der Warenwert über 40 Euro liegt, dann kann man den falsch bestellten Artikel meist auch ohne Angaben von Gründen kostenlos zurückschicken.

Da ich gerne mal Schuhe bestelle und diese dann in zwei Größen meist bestelle, da jeder Schuh in der Größe anders ausfällt und ich mich nicht ärgern möchte, wenn die Schuhe nicht passen, kann ich auch immer kostenlos die Schuhe, die nicht passen, wieder zurückschicken, definitiv würde ich es lassen in Zukunft zwei Paar Schuhe beispielsweise zu bestellen, damit ich die Auswahl habe, wenn ich die Rücksendekosten auch noch tragen müsste. Wenn mir aber ­die Versandkosten bei einem Versandhaus für die nächste Bestellung wieder gutgeschrieben ­wird und ich dann Guthaben bei dem Versandhaus habe, dann sollte es eigentlich kein Problem für mich sein. Es sei denn, dass es auch ein Versandhaus ist, wo ich auch des Öfteren bestelle, ansonsten würde sich das nicht lohnen. Dann wird die Bestellung definitiv noch teurer, als es dann geplant ist.

Aber die großen Versandhäuser werden trotzdem weiterhin ihren kostenlosen Rücksendeschein der Bestellung beilegen, da die Versandhäuser einfach zu viele Kunden verlieren würden. Die meisten Versandhäuser legen doch schon bei einem Bestellwert von nur 20 Euro einen kostenlosen Rücksendeschein bei. Ich denke, dass sich da nicht viel ändern wird. Ich denke, dass es nur die kleinen Firmen und desgleichen betrifft.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich mache mir da momentan noch keine großen Gedanken drüber und werde halt sehen, wie die Versandhändler mit der Neuregelung umgehen. Ich halte es aber für sehr gut möglich, dass sie weiterhin eine kostenlose Rücksendung anbieten, weil dies einfach eine Serviceleistung ist, die gerade im Bereich von Kleidung, ein gutes Verkaufsargument darstellt. Außerdem kann ich mir vorstellen, dass vieles einfach kaputt geht und dann einfach als Reklamation zurück geschickt wird.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich kann schon verstehen, dass hier eine Änderung der Regelung erfolgt, auch wenn die bisherige Regelung natürlich sehr kundenfreundlich war. Ich kann mir aber vorstellen, dass viele Händler, gerade kleinere Händler von Bekleidung, sehr zu leiden hatten unter der Umtauschwut mancher Kunden. Natürlich kann ein Kleidungsstück mal zu klein oder zu groß sein oder schlichtweg nicht gefallen. Aber es gibt auch Leute, die wahllos irgendwelche Klamotten bestellen und denen die Versandkosten egal sind, weil der Händler sie ohnehin trägt. Manche übertreiben es da wirklich und ich finde es sinnvoll, diesem Verhalten mal einen Riegel vorzuschieben.

Ich kenne den Anblick, den Zollstock bereits beschrieben hat, ebenfalls sehr gut. Wenn ich hin und wieder mal Sachen bei Ebay verkaufe und diese dann zur Post oder in den Hermes-Paketshop bringe, sehe ich auch reichlich Kartons, die darauf schließen lassen, dass es sich um umgetauschte Kleidung handelt. Gerade in der Hermes-Filiale liegen oft Unmengen dieser Sachen und das auch praktisch immer, wenn ich mal dort bin.

Ich vermute mal, dass sich bei den meisten Leuten nicht viel am Kaufverhalten ändern wird. Diejenigen, die ihre Sachen online kaufen, werden das sicher auch weiterhin tun – schon aus reiner Bequemlichkeit. Aber die ganzen Härtefälle, also diejenigen, die wahllos bestellen und dann drei Viertel der Ware wieder zurücksenden, weil sie ohnehin nur mal gucken wollten, wie die Sachen so aussehen, die werden sich vielleicht etwas zurücknehmen. Ich kaufe auch gerne online, auch Kleidung, aber ich messe notfalls auch mal die Größen nach, sofern eine Maßtabelle angegeben ist. Ich habe nur extrem selten Probleme mit nicht passender Kleidung, wenn ich online bestelle. Daher ändert sich für mich nichts.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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