Nur putzen, wenn Kind nicht da ist?
In meinem Umfeld sind inzwischen viele Mütter / Väter, wo die Kinder bereits im Kindergarten sind. Die meisten sind aber noch zu Hause und gehen noch nicht arbeiten, zumindest eben die Mütter. Mir ist dabei oft aufgefallen, dass sehr viele versuchen, möglichst den ganzen Haushalt am Vormittag fertig zu erledigen, wenn die Kinder eben nicht zu Hause sind. So haben sie dann eben am Nachmittag genügend Zeit um sich mit den Kleinen zu beschäftigen.
Diesen Gedanken finde ich prinzipiell auch sehr gut und diesen Gedanken habe ich zum Großteil auch. Also ich versuche auch, zumindest einen Teil der Hausarbeit auf den Vormittag zu verlegen. Allerdings erledige ich bewusst nicht alles nur am Vormittag, weil ich es eigentlich auch für wichtig halte, dass ein Kind sieht, wie etwas sauber gemacht wird und dass eine Wohnung eben nicht automatisch wie von Zauberhand sauber wird. Meiner Meinung nach lernt dadurch auch einen wichtigen Teil: nämlich eben selber etwas sauber zu halten oder eben auch etwas sauber zu machen.
Wie soll ein Kind später einmal wissen, wie man ein Bett überzieht, wie man staubsaugt und so weiter, wenn es das kaum bis nie gesehen hat? In meiner Schulzeit gab es in der Tat ein Mädchen, welches mit 19 Jahren noch immer nicht gewusst hat, wie man ein Bett überzieht. Sie hat mit 19 eben ihre erste Wohnung bekommen, ich habe sie dort besucht und sie stand komplett überfordert vor ihrem Bett und hat krampfhaft versucht, die Betten zu überziehen. Sie gestand mir dann, dass sie das zu Hause nie machen musste und auch gar nicht weiß wie das geht, weil das immer ihre Mama gemacht hat. Natürlich war das in anderen Bereichen bezüglich Hausarbeit auch so. Diese Freundin hat sich damals wirklich sehr schwer getan.
Nicht nur aus diesem Grund ist es mir wie gesagt wichtig, dass mein Sohn auch sieht, wie Hausarbeit geht. Dabei versuche ich jetzt schon ihn soweit es eben für sein Alter passend ist, miteinzubeziehen. Andere mögen das als "Kinderarbeit" sehen, ich sehe das als eine Art Vorbereitung fürs Leben. Man will auch nur meinen, dass das Kindern keinen Spaß macht, mein Sohn will sogar freiwillig gerne mithelfen. Wie macht ihr das bei Kindern die schon im Kindergarten, Schule oder sonstwo sind? Erledigt ihr die ganze Hausarbeit wenn die Kinder nicht da sind?
Meine Mutter hat es ähnlich gemacht, weil sie vormittags gar nicht alles schaffen konnte, weil sie auch noch andere Termine hatten. Nachmittags haben ich und meine Schwestern dann ab und zu mal mitgeholfen, aber auch immer unserem Alter entsprechend. Es hat uns sehr viel Spaß gemacht, was dazu führte, dass wir auch bügeln wollten, wir dafür aber noch zu jung waren und so auf einem "Kinderbügelbrett" mitbügel durften, da war das Bügeleisen aber aus Holz und auch gar nicht heiß.
Bis auf Wäsche waschen konnten wir alles eigentlich schon relativ früh und haben auch immer nachgefragt, wenn wir etwas gesehen hatten und das auch machen wollten, sodass unsere Mutter uns dann dabei "geholfen" hat. Inzwischen sind wir alle recht selbstständig und auch wenn wir einige Dinge nicht so gut können, sind wir, wie ich finde, dadurch recht gut auf das "Leben außer Haus" gut vorbereitet.
Mit sechzehn war ich auch schon einmal eine Woche allein zu Hause, ich glaube, das hätte ich mit Wäschewaschen und allem, was dazugehört, gar nicht so wirklich geschafft, wenn ich das wichtigste schon als Kind gelernt hatte, wo ich ja noch wirklich supergerne helfen wollte. ![]()
Ich versuche, den Großteil der Hausarbeit zu erledigen, während mein Sohn im Kindergarten ist. Das ist wirklich am stressfreisten, denn mein Kleiner fordert recht viel Aufmerksamkeit von mir und er hat auch nicht immer so das Verständnis dafür, dass ich eben nicht mit ihm Lego bauen kann, sondern den Abwasch usw. erledigen muss. Damit es dann gar nicht erst zu Diskussionen kommt und ich auch mehr Zeit mit meinem Kleinen verbringen kann, mache ich morgens recht viel im Haushalt. Dazu gehört beispielsweise das Saugen und Putzen, denn mein Kleiner würde ständig durch die geputzten Zimmer laufen. Er versteht halt nicht, dass alles erstmal trocknen muss und bleibt auch selten in einem Zimmer.
Natürlich ist es auch wichtig, dass die Kleinen sehen, wie die Hausarbeit funktioniert. Da unsere Spülmaschine kaputt ist, muss ich derzeit mehrmals Geschirr spülen. Das bekommt mein Kleiner dann auch mit. Er hilft mir auch hin und wieder beim Saubermachen, was ich ebenfalls sehr gut finde. Meine Mutter hat uns damals auch schon frühzeitig gezeigt, wie alles funktioniert und wir waren daher auch schon recht früh selbständig, was das Putzen, Waschen usw. angeht. Es gibt ja auch Kinder, die zuhause gar nichts machen müssen und nicht mal das eigene Zimmer aufräumen. Das finde ich auch nicht in Ordnung. Den ganzen Haushalt erledige ich morgens aber auch nicht, denn ich möchte auch mal ein wenig Zeit für mich haben und mal einen schönen Film schauen oder ein Buch lesen. Das muss auch mal sein! ![]()
Kinder wollen doch auch helfen. Und ich kann mich erinnern, dass meine Töchter zu gerne im Wäschekeller die Schmutzwäsche sortiert haben. Also nach Farben beziehungsweise hell, dunkel und rot zu eigenen Häufchen umgestaltet haben. So kann man Kinder auch spielerisch mit einbeziehen. Es gibt dabei viele Aufgaben, welche eben nicht gefährlich sind und von Kindern erledigt werden können. Auch wenn das Ergebnis danach nicht gleich optimal sein wird.
Einen Teil der Hausarbeit erledige ich auch zu den Zeiten, wenn meine Töchter in der Schule sind. Das liegt aber einfach daran, dass ich am Vormittag entspannter einkaufen kann, da weniger Leute im Geschäft sind. Aber es gibt eben auch genug Dinge, die ich erst mache, wenn meine Damen zu Hause sind. Das betrifft zwar vorwiegend die Wäsche, weil ich eben die Maschine voll bekommen möchte. Aber sie wissen immerhin, durch ihr eigenes Zimmer, dass es auch Zeit kostet um Ordnung und Sauberkeit zu haben.
Ich bin erst etwas später in den Kindergarten gekommen und bis dahin bei meiner Großmutter gewesen, die natürlich auch den Haushalt zu erledigen hatte. Und meine Großmutter hat es ganz toll gemacht und mich auch viel mithelfen lassen. Zum anderen hat sie mir aber auch immer wieder dadurch klar gemacht, dass eben nichts wie von Zauberhand passiert. Dass es also sauber gemacht werden muss, wenn ich gekleckert habe oder das Taschentuch mal wieder neben dem Eimer landete.
Meine Oma hat mir dadurch auch immer wieder ein gewisses Pflichtbewusstsein mitgegeben. Einer ihrer obersten Leitsätze war, dass eben jeder seine Pflichten im Haus zu erfüllen hat. Und sie hat mir eben von klein auf beigebracht, dass auch ich meine Pflichten zu erfüllen habe, denn ansonsten muss ein anderer die Arbeit machen. Dies ist mir tatsächlich so in Fleisch und Blut übergegangen, dass ich später kaum Probleme hatte, etwa meine Hausaufgaben selbstständig zu machen. Daneben gab es dann natürlich auch den Effekt, dass ich mit 15 vom Haushalt so viel wusste, dass ich den alleine schmeißen konnte - auch wenn ich das nicht unbedingt wollte. Aber ich musste meine Mutter z.B. nicht nerven, dass irgendein Kleidungsstück bis zu einem Termin fertig zu sein hatte, sondern wusch die Wäsche selbst. Es hatte also auch seine Vorteile.
Deshalb würde ich die Kinder möglichst schon mit einbeziehen in den Haushalt. Natürlich auf eine kindgerechte Weise. Und es geht eben auch nicht bei allem, denn einige Arbeiten können auch gefährlich sein, wenn ein mehr oder weniger kleines Kind dabei rumturnt. Beim Fensterputzen muss es etwa nicht sein oder auch wenn man im Bad mit harten Reinigungsmitteln arbeitet. Ich denke, da braucht man mal wieder den gesunden Mittelweg.
Natürlich eignet es sich besser, zu putzen und aufzuräumen, wenn das Kind nicht da ist, weil man einfach ungestörter ist und sich nicht noch darauf konzentrieren muss, was das Kind in der einen Ecke wieder für eine Unordnung macht, wenn man gerade in der anderen Ecke aufräumt.
Allerdings ist die Kehrseite der Medaille, dass es pädagogisch nicht sehr wertvoll ist, da das Kind nicht lernt, wie Ordnung entsteht und zuletzt noch auf den Gedanken kommt, Heinzelmännchen würden alles wieder in Ordnung bringen, denn seien wir mal ehrlich, wir räumen auch oft das Zimmer der Kinder auf, obwohl sie kommen und nachher wieder alles genau gleich aussieht.
Deshalb ist es sinnvoll, Kinder in gewisse Tätigkeiten miteinzubeziehen und auch bewusst vor ihnen die tägliche Hausarbeit zu erledigen. Sie merken erst dann, wie viel Arbeit dahinter steckt. Es schadet auch nicht, wenn man einmal aufgrund der Hausarbeit keine Zeit für seine Kinder hat- im Gegenteil, sie lernen daraus und werden vielleicht selber angeregt, mitzuhelfen.
Da meine Tochter leider noch nicht in den Kindergarten geht ist sie ja sowieso die ganze Zeit zu Hause. Aber wenn sie jetzt schon im Kindergarten wäre dann würde ich auch nicht die ganze Arbeit am Vormittag machen, denn sie soll ja wirklich sehen wie man sauber macht. Und sie muss auch schon die eine oder andere Arbeit selber erledigen und das macht sie jetzt auch schon von sich aus.
Sie weiß wenn sie etwas daneben schüttet wo die Tücher sind damit sie es wegputzt, sie hilft mir beim Küche putzen, freut sich wenn sie mit dem Besen zusammen kehren darf und so weiter und so fort. Natürlich ist es hinterher nicht sauber aber sie ist immer ganz glücklich wenn sie es machen darf. So will sie auch schon des Öfteren dass ich ihr den Staubsauger in ihrem Zimmer anschließe und sie dann selber saugen darf. Mama muss dann zwar noch nacharbeiten aber sie erzählt jedem ganz stolz dass sie ihr Zimmer selber sauber gemacht hat.
Ich denke wenn man von Anfang an die ganze Arbeit macht wenn die Kinder außer Haus sind dann bekommen sie es ja nicht richtig mit und denken wirklich das ist Zauberei oder es passiert einfach von selber. Ich bin auch der Meinung das man die Kinder von Anfang an mit einbeziehen soll und so wie es bei meiner Tochter ist sieht man ja auch das es ihr Freude macht.
Ich versuche auch die ganze Hausarbeit soweit es geht, am Vormittag zu erledigen, wo wenigstens mein großer Sohn im Kindergarten ist. Mein kleiner Sohn ist allerdings zu Hause und so kann ich oftmals gar nicht alles erledigen, was ich gerne möchte. Vieles bleibt gerade einfach liegen, weil ich meinen Sohn auch nur begrenzt mit einspannen kann und auch will. Er soll das spielen, was er möchte.
Zudem geht es auch um einiges schneller, wenn ich in Ruhe alleine meinen Haushalt machen kann und mir nicht ständiger einer meiner beiden Söhne zwischen den Beinen herum springt.
Klar sollen die beiden auch einmal etwas im Haushalt können und nicht auf irgendjemand anderen angewiesen sein. Aber das kann man auch in aller Ruhe angehen.
Ich mache meist sauber, wenn meine Kinder da sind. Anders geht es oft nicht. Das ist aber auch kein Problem. Hier und da helfen sie mir mit und gemeinsam wird dann alles erledigt. Natürlich gibt es auch bestimmte Arbeiten im Haushalt, die ich alleine erledige, aber ich muss ja nicht die ganze Zeit meine Kinder beschäftigen, sodass ich auch dafür Zeit habe.
Wenn die Kinder älter als 3 Jahre sind, dann kann man sie gut mit einbeziehen und kommt eigentlich auch recht schnell durch. Meine Kinder sind sogar eine gute Erleichterung. Ich gebe ihnen bestimmte Aufgaben, die sie locker schaffen und die ich dann nicht machen muss. In der Zwischenzeit kann ich dafür andere Dinge machen.
Ich handhabe es meist auch so, dass ich den Haushalt mache, wenn meine große Tochter im Kindergarten ist. Aber ich bin dann nicht ganz kinderlos, da mein Sohn gerade mal zwei Jahre alt ist und noch keinen Kindergartenplatz hat und somit zu Hause ist, wenn ich den Haushalt mache und die Wohnung putze.
Ich versuche auch den ganzen Haushalt am Vormittag zu schaffen, aber wenn ich den Haushalt nicht schaffe, weil ich noch einen kleinen Sohn zu Hause habe um den ich mich kümmern muss, dann finde ich dies nun nicht so tragisch. Ich habe dann doch noch Zeit für meine Kinder am Nachmittag, und da die Kleinen sich auch mal zehn Minuten alleine beschäftigen können, mach ich dann zwischen durch den Rest an Haushalt, den ich am Vormittag halt nicht geschafft habe. Und wenn ich dann das doch nicht schaffe, weil ich mit den Kindern unterwegs bin, dann mache ich den Rest Haushalt erst dann, wenn die Kinder abends im Bett am Schlafen liegen.
Gut, wenn die Kinder überhaupt nicht mit bekommen, wie Mama den Haushalt sauber macht, dann ist es klar, dass sie später nicht wissen, wie man was in seinem eigenem Haushalt machen soll. Natürlich bekommen meine Kinder mit, wie ich sauge oder zwischendurch mal den Feudel schwing oder desgleichen. Oder wie ich zwischendurch abwasche. Aber trotzdem versuche ich das Meiste am Vormittag zu schaffen. Immer hin möchte ich mich am Nachmittag um meine Kinder kümmern und die Kleinen sollen mir nicht zu gucken, wie ich meinen Haushalt säubere.
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