Professor "verpennt" Prüfungstermin

vom 09.10.2012, 18:51 Uhr

S hätte gestern um 9 Uhr morgens eine Prüfung für ihr Studium gehabt. Dabei handelte es sich um eine Wiederholungsprüfung, die bereits im Juli zum ersten Mal mit geschrieben wurde, aber nicht bestanden worden ist. Man hat dann die Möglichkeit diese in der zweiten Prüfungsperiode zu wiederholen.

Bei diesem einen Professor, der dafür bekannt ist etwas schwierig zu sein, war S die einzige Studentin, die sich für die Nachprüfung angemeldet hat. Ein wissenschaftlicher Mitarbeiter der Fachhochschule wäre für die Aufsicht da gewesen; der Professor hat versichert die Prüfung einzureichen, sodass die Aufsicht diese S aushändigen kann. Nun war leider am Montag morgen weder die Prüfung auffindbar, noch der Professor erreichbar. S meldete sich daraufhin im Studienbüro, um die Sachlage zu schildern und zu zeigen, dass sie da war, aber der Professor beziehungsweise seine Prüfung nicht. Es wurde geraten dem Professor noch mal zu schreiben und um einen weiteren Termin zu bitten; würde dieser sich nicht innerhalb von 2 Tagen melden, würde man die Anmeldung raus nehmen, sodass S keinen Fehlversuch hat und die Prüfung müsse am Ende des Semesters wiederholt werden.

S hat sich nun natürlich auf die Prüfung vorbereitet, extra Schichten getauscht und wartet nun darauf, ob sie vielleicht noch eine zweite Möglichkeit bekommt, in der Hoffnung, dass sie den zweiten Termin auch wahrnehmen kann. Wenn nicht, muss sie warten, und so war das alles nicht geplant. Hat jemand von euch mit dieser Situation Erfahrungen und weiß, ob das "ok" ist, dass man S nun einfach nicht schreiben lässt, obwohl es nicht ihre Schuld war? Könnte man darauf bestehen, die Prüfung jetzt zu wiederholen oder gar, dass sie einem als bestanden angerechnet wird?

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» Nana_2011 » Beiträge: 2250 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Oh je, so eine Situation ist natürlich nicht schön, ich kann verstehen, dass die Studentin sich darüber ärgert. Solche Professoren gab es bei uns damals auch, glücklicherweise gehörte nie einer dieser Spezialfälle zu meinen Prüfern, ich habe aber von einigen meiner Kommilitonen solche Geschichten mitbekommen. Das Schlimme daran war, dass man meist nichts gegen solche Ungerechtigkeiten tun konnte, da man letztlich von dem Professor und der von ihm gegebenen Note abhängig war. Die Studenten, die sich zur Wehr gesetzt hatten sind dann meist bei der nächsten Prüfung durchgefallen und Erfolg hatten sie mit ihren Protesten selten, meist blieb alles bei der ursprünglichen Entscheidung des Professors.

An den einzelnen Instituten wird man schwerlich Mitstreiter gegen einen Professor finden, da an den Unis noch sehr stark hierarchische Strukturen herrschen. Ich würde deiner Freundin raten einfach auf einen baldigen Nachholtermin zu hoffen. Vielleicht war es ja keine böse Absicht des Professors und es tut ihm leid, dass die ganze Geschichte so gelaufen ist. Vielleicht wurde er auch krank oder es ist irgendetwas passiert und das Letzte woran er dachte war diese Nachholprüfung. Wenn dies nicht der Fall ist, dann würde ich an ihrer Stelle trotzdem nur eine Beschwerde einreichen, wenn sie die betreffende Prüfung zur Not auch bei einem anderen Dozenten ablegen könnte. Bei einem Prof, der sauer auf einen ist, eine Prüfung abzulegen stelle ich mir nicht als angenehm vor.

Zudem würde ich zuvor die rechtliche Situation klären, ob überhaupt eine Nachholprüfung für nicht bestandene Klausuren angeboten werden muss, oder ob dies reine Kulanz von Seiten des Profs ist. Wenn er dazu nicht verpflichtet ist, dann wird sie mit einer eventuellen Beschwerde ohnehin nichts erreichen können.

» nafti » Beiträge: 425 » Talkpoints: 13,52 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Mir beziehungsweise unserem Studiengang ist das lustigerweise dieses Semester auch passiert. Die erste Prüfung, die wir dieses Semester schreiben mussten, hat nicht stattgefunden, weil der Dozent mit den Terminen durcheinander gekommen ist. In unserem Fall war das eine reguläre Klausur und keine Prüfung für Wiederholer. Wir waren zu diesem Zeitpunkt natürlich alle sehr wütend, da wir noch an den kommenden zwei Tage weitere Prüfungen hatten und es unsere Zeit war, die er vergeudet hat.

Am Ende war es so, dass wir uns dann selber einen Termin aussuchen durften, wann wir die Prüfung gerne haben würden. Zwei Wochen später haben wir sie dann geschrieben. Der Dozent hat sich tausend Mal dafür entschuldigt. Die Prüfung ist natürlich dann auch leichter gestaltet worden und das hat sich dann später auch im Notendurchschnitt wiedergespiegelt. Es gab wahrscheinlich noch keine Prüfung in diesem Fach, die so gut ausgefallen ist, wie bei uns. Von daher bin ich eigentlich recht dankbar darum.

Ich kann dir leider nicht sagen, wie die rechtliche Lage ist. Ich weiß, dass solche Aktionen ziemlich nervig sein können. Wenn der Professor einen zweiten Termin anbietet, bleibt die wohl nichts anderes übrig als ihn anzunehmen. Das Studium geht halt einfach vor. Auch bei uns mussten sich einige für den Nachholtermin dann extra Urlaub nehmen. Gefehlt das deswegen keiner. Wenn der Professor keinen zweiten Termin anbieten kann, würde ich mich an deiner Stelle vermutlich freuen. Alleine eine Prüfung zu schreiben ist meiner Meinung nach riskant - vor allem, da die Wiederholerklausuren anscheinend auch um einiges schwieriger sind.

Sieh die Sache positiv. Du hast jetzt mehr Zeit zum lernen. :)

» Märie » Beiträge: 459 » Talkpoints: 15,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das ist mir noch nie passiert und ich kenne auch keinen Fall an meiner Alma Mater, wo das tatsächlich mal passiert ist. Das ist natürlich ärgerlich, wobei ich mich da nur ans Prüfungsamt gewendet hätte, damit ich eben keinen Fehlversuch angerechnet bekomme. Ich glaube, dass ich mich nicht über den Professor selbst beschwert hätte, da er durch die Notengebung und die nächste Prüfung am längeren Hebel sitzt und man nicht weiß, wie der Professor tickt.

Wobei wir aber auch die Hintergründe nicht wissen. Es kann genauso gut sein, dass S diese Prüfung unbedingt jetzt schreiben muss, weil sie ansonsten andere Veranstaltungen im laufenden Semester nicht belegen darf. So war das zumindest in meinem Studiengang, dass manche Module aufeinander aufgebaut haben und man sie nur belegen konnte, wenn man vorangegangene Module bestanden hat. Da ist es natürlich noch ärgerlicher, wenn man ein Semester Leerlauf hat nur weil der Professor geschlafen hat, aber ändern wird das dennoch nichts und man muss sich mit der Situation abfinden.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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