Sich als Normalbürger mit Politik auskennen - Ein Muss?

vom 03.10.2012, 17:09 Uhr

Ich schaue mir regelmäßig das Morgenmagazin in den ersten zwei Programmen an. Dort bekommt man immer die neusten Nachrichten. Ich schaue keine anderen Nachrichten wie die Tagesschau, da mir es dort immer um zu uninteressante Themen wie Prominente oder so geht. Gerade im Morgenmagazin oder bei der Tagesschau geht es sehr häufig um Politik.

Ich selbst interessiere mich persönlich nicht besonders für Politik. Dennoch schalte ich jetzt nicht unbedingt weg, wenn es eben in den Nachrichten um politische Themen gibt. Nichtsdestotrotz blicke ich dort einfach nicht durch. Ständig sehe ich irgendwelche Politiker, die etwas erzählen.

Wenn man mich beispielsweise fragen würde, wer momentan in meinem Land die letzten Wahlen gewonnen hat, wüsste ich darauf um ehrlich zu sein keine Antwort und müsste raten. Aber nicht nur mir geht das so, obwohl ich das Morgenmagazin und die Tagesschau sehe. Ich meine es gibt auch viele, die sich so etwas nie ansehen und noch viel weniger Ahnung haben.

Ich kenne um ehrlich zu sein kaum Personen die sich in dem Thema Politik und so so richtig auskennen. Die meisten wählen eben das, was die Eltern wählen oder was ihnen auf den ersten Blick am besten zusagt. Aber das kann es doch nicht sein oder? Was haltet ihr denn davon? Kennt ihr euch denn gut mit Politik in Deutschland oder einem anderen Land aus? Ich meine ich habe zwar in der Schule gelernt, wie Wahlen und so ablaufen, wer wen wählt und so weiter. Aber das ist ja nur ein Bruchteil.

Findet ihr das denn schlimm, wenn man sich damit jetzt nicht besonders gut auskennt? Ich gehe zwar immer zu einer Wahl und setze dort auch mein Kreuzchen für die Partei, die mir am sympathischen ist. Aber ich könnte auch nicht alle Interessen beziehungsweise Vorhaben einer Partei nennen. Wie ist das mit euch?

Benutzeravatar

» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Es kommt irgendwie auf das Alter an finde ich. Ich persönlich interessiere mich erst seit ca. 5 Jahren für Politik, davor hatte ich auch kein Interesse und auch kein besonderes Wissen darüber. Heute jedoch ist es wichtig für mich zu wissen, wer in meinem Bundesland regiert, also welche Partei und welcher Vertreter dieser Partei jeweils bei den Wahlen angetreten ist. Das interessiert mich allerdings auch bei anderen Bundesländern, jedoch nicht so sehr wie bei dem in dem ich wohne.

Ich finde es wichtig, dass man die gängigsten politischen Themen beherrscht. Also dass man weiß wer gerade regiert, welche Parteien in der Opposition sind, dass man weiß, welche aktuellen Themen in Deutschland gerade diskutiert werden und vielleicht noch ein wenig aus Europa. Wenn man nicht mal weiß, wer Bundeskanzler ist, fände ich das schon sehr schwach.

Was die Wahl anbelangt, finde ich schon, dass man sich vorher wenigstens ein wenig damit befassen sollte. Ich meine, ich kann auch nicht alles sagen, was eine Partei in ihrem Programm hat. Aber ich schaue schon generell, was die Parteien so vor haben und was sie versprechen. Am Ende entscheide ich mich dann für die Partei, deren Programm ich gut finde. Ich würde da nie nach Sympathie gehen, denn das bringt es letztendlich ja nicht.

Benutzeravatar

» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich glaub, angefangen mich für die Politik zu interessieren, habe ich etwa mit Beginn der Abiturzeit, also mit Beginn der E-Phase vor den wichtigen vier Semestern durch den Unterricht der Politikwissenschaften, der bei uns damals sehr aktuell gehalten wurde.

Inzwischen lese ich gern Nachrichten, informiere mich auch mal über das ein oder andere und auch in einer abendlichen Runde kommt immer mal das ein oder andere Thema auf. Dabei handelt es sich aber meist um Skandale oder außergewöhnliche Dinge wie Aussagen nach denen es Kritik hagelt, irgendwelche neuen Politikereskapaden oder Großprojekte, die durch die Politiker gestört, beschädigt oder andersrum nur durch Politiker durchgesetzt werden. Die beliebten Steuerdiskussionen in jede Richtung finden auch wieder eine rege Diskussion, die sich auch in die Länge ziehen kann. Großprojekte wie die Berliner Kanzlerbahn, das Bundeskanzleramt, die Genehmigung von viel zu vielen Baustellen in Berlin, die nicht miteinander abgesprochen oder so geplant werden, dass sie nicht zuviel durcheinander bringen und der Berliner Flughafen, sowie Diskussionen um Tabaksteuer, natürlich den Benzinpreis oder Stromkosten und Arbeitslosengeld werden immerwieder angesprochen, Politiker, die gerade auf dem steigendem Ast sind (und inzwischen waren) wie Steinbrück, Gauck oder von Guttenberg sind auch schon bekannt, bevor sie auf Seite 1 sind.

Ich vermute daher, dass ich mich newstechnisch recht gut im politischen Geschehen befinde, jedoch auch eher regional bedingt. Wer der Spitzenkandidat der Piraten ist, könnte ich nicht sagen, da informiere ich mich gezielt vor Wahlen. Ansonsten halte ich nichts davon, die Politiker sämtlich zu kennen, es gibt ein paar wichtige Personen, die man kennen sollte und einen Grundstamm, den man kennen muss, vor allem, wenn man wählen geht.

» benutzer7 » Beiträge: 2116 » Talkpoints: 49,80 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Wie kommst Du darauf, dass in der "Tagesschau" es immer um Prominente geht? Wenn, dann wird mal über den Tod eines berühmten Menschens gesprochen, aber das war es dann auch schon. Eher sind die Nachrichtensendungen der privaten Fernsehsender von Klatsch und Tratsch gefüllt, nicht aber das Nachrichtenformat von ARD oder ZDF.

Ich denke, man sollte schon wissen, wer Deutschland regiert, welche Minister man so hat und auch, wer die Ministerpräsidenten der Bundesländer, insbesondere des eigenen Bundeslands sind. So etwas gehört ja schon durchaus zum Allgemeinwissen, und es kann auch nicht schaden, sich immer mal ein bisschen mehr mit der Politik zu beschäftigen.

Bei uns ist es schon so, dass wir auch die Nachrichten verfolgen, egal, ob nun im Fernsehen, in der Zeitung oder auch im Radio. Allerdings wird es meist ja eher nur recht oberflächlich angesprochen, mich interessieren auch die Hintergründe und so höre ich sehr gern auch mal auf diversen Radiosendern Kommentare und lese mir die auch gern mal in den Zeitungen durch. Das ist aber nur für mich wichtig, und nicht unbedingt, was ich anderen Leuten vorschreiben würde wollen oder auch nur empfehlen würde.

Bis ins kleinste Detail kann man sich wohl nicht mit so der Politik beschäftigen, aber ein wenig die Zusammenhänge verstehen, ist in meinen Augen schon recht wichtig. Dazu reicht es nicht unbedingt aus, dass man sich nur die Nachrichten vorlesen lässt und sie quasi passiv konsumiert.

Irgendwie finde ich es komisch, das zu wählen, was die Eltern wählen. Dazu müsste ich ja auch erst einmal wissen, was die Eltern überhaupt wählen und ehrlich gesagt würde ich mich nicht davon beeinflussen lassen. Ich habe meine eigene Meinung und meinen eigenen Wahlschein, auf dem ich mein Kreuzchen machen kann und damit hat sich die Sache. Allerdings lese ich mir auch nicht alle Parteiprogramme durch, und auch nicht, was sich ändern wird oder beibehalten wird, wenn ich A oder B wähle. Ist es nicht auch so, dass sich manche Versprechen gar nicht einhalten lassen, dass man plötzlich nichts mehr davon wissen will, was man vor der Wahl gesagt hat? Insofern lasse ich mich auch davon nicht großartig einlullen, sondern nehme das kleinere Übel für mich oder entscheide ganz anders.

Gut kenne ich mich nicht mit der Politik aus, das muss ich ehrlich zugeben, aber sie lässt mich zumindest nicht mehr kalt. Ich kenne auch nicht alle Kandidaten, mein Wissen ist ausbaufähig, auch die Kenntnisse über die Minister und so weiter. Mir fehlt im Moment aber auch ehrlich gesagt der Zugang, alles bekomme ich nicht mit, vieles wird auch gar nicht publik gemacht und die Transparenz fehlt in meinen Augen.

Benutzeravatar

» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^