Wie viel Vertrauen habt Ihr zu Euren Ärzten?

vom 18.08.2012, 14:38 Uhr

Mäßig, wenn ich ehrlich bin. Dass sich die "Forschungsergebnisse alle paar Jahre ändern" und auf einmal kein Sekt mehr während der Schwangerschaft empfohlen wird, damit kann ich als Anhängerin der Wissenschaft ganz gut leben.

Aber wenn sich die Fortschritte in der Wissenschaft eben nicht in der medizinischen Behandlung niederschlagen und in deiner Hausarztpraxis die 1980er herrschen, macht mich das schon weniger glücklich. Zitat Hausärztin: "Die Antibiotika werden zwar wegen schwerer Nebenwirkungen nicht mehr so ohne weiteres verschrieben, aber ich verschreibe die seit 40 Jahren, und es ist noch nie was passiert!"

Erschwerend kommt noch hinzu, dass es vom Geschlecht und der Tagesform abhängt, wie die Behandlung ausfällt. Mein Partner kommt bei einer banalen Erkältung (vor Corona) lässig mit einer Woche Krankschreibung und Rezepte für den halben Chemiebaukasten raus, ich muss bei identischen Symptomen drei Tage AU aushandeln und kriege den Vorschlag, viel zu trinken. Danke, ist ja nur meine 50. Erkältung.

Aber finde du mal gerade auf dem Land eine Praxis, deren Betreiber nicht kurz vor der Pension stehen und völlig überarbeitet vor sich hin werkeln. Der Nachwuchsmangel bei Hausärzten ist bekanntlich eklatant, und nicht jeder kann oder will bei jedem banalen Infekt 10 oder 20 Kilometer einfach über Land tuckern, um sich sagen zu lassen: Hm, das ist ein banaler Infekt. Soll ich Sie krankschreiben?

» Gerbera » Beiträge: 11289 » Talkpoints: 41,52 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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