Mutter lästert über die eigene Tochter- was tun?

Ich habe eine Bekannte, nennen wir sie A. A hat eine Mutter, die keine normale Beziehung zu ihrer Tochter hat. Die Mutter war immer schon sehr gefühlskalt und hat A noch nie wirklich gemocht. Nun hat A seit Kurzem einen neuen Freund und fühlt sich bei ihm und seiner Familie auch sehr wohl.

Nur hat sie eben das Problem, dass ihre Mutter bei ihrer Schwiegermutter über sie lästert. Sie sagt dann, das A, das und das nicht kann und einfach nur unfähig ist. Das hat die Mutter auch mir schon gesagt, ich habe A dann natürlich verteidigt, weil ich ja auch weiß, dass sie unrecht hat.

A hat nun Angst, dass wenn beide Familien komplett aufeinandertreffen, die Mutter allen etwas Falsches erzählt. Der neue Freund passt wirklich gut zu ihr, aber auch er hat in der Familie eine Person, die auch so lästert. A hat wirklich große Angst, dass wenn die beiden aufeinandertreffen nur noch schlecht von ihr geredet wird und ein falsches Bild entsteht.

A hat bereits sehr oft mit der Mutter geredet und sie gebeten, damit aufzuhören und ihr endlich eine gute Mutter zu sein. Auch hat sie den Kontakt schon ein Mal abgebrochen, aber das hat auch nicht wirklich etwas gebracht, da die Mutter A dann immer wieder ein schlechtes Gewissen einredet und A wieder den Kontakt aufnimmt.

Ich weiß nun wirklich nicht, was ich A raten kann. Habt ihr eine Idee? Sie mag ihre Mutter ja, aber da kommt auch nichts zurück an Liebe.

Sehe ich das richtig, dass Mutter und Schwiegermutter sich schon kennen? Na da kann man dann ja davon ausgehen, dass der Rest der Familie des Freundes auch schon weiß, was die Mutter von A. so von sich gegeben hat, oder? Ich bin da ganz ehrlich: wenn mir meine Mutter peinlich wäre, weil sie Unwahrheiten verbreitet und ich fürchten müsste, dass ich bei der Familie des Freundes deswegen dann unten durch bin, dann wäre meine Entscheidung da recht klar.

Wenn man insgesamt kein wirklich gutes Verhältnis zur eigenen Mutter hat, weil diese recht gefühlskalt ist, dann verstehe ich wirklich nicht, wieso man sie der Familie überhaupt vorstellen will. Ich würde das ehrlich gesagt nicht tun.

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass schon jeder selbst am besten weiß, was er von dem Gegenüber zu halten hat. Wenn die Mutter von A wirklich so enorm viel lästert, dann wird die Mutter von A's Freund das schon mitbekommen. Wenn diese darauf eingeht, dass sollte A sich überlegen, wie viel ihr ein guter Kontakt zur Schwiegermutter bedeutet. Ich würde mir um solche Leute dann keinen Kopf mehr machen.

Den Kontakt zur Mutter abzubrechen ist vielleicht nicht die schlechteste Idee, ist hier aber wohl gründlich misslungen. Du schreibst, die Mutter hätte A solange ein schlechtes Gewissen eingeredet, bis sie den Kontakt wieder aufgenommen hat. Das heißt für mich, der Kontakt hat die ganze Zeit über bestanden, denn sonst hätte die Mutter ihr wohl kaum ein schlechtes Gewissen einreden können. Mein Tipp: Konsequenz. Kein Kontakt heißt kein Kontakt, also gar keiner. Das klappt natürlich nur, wenn A selbst das auch will. Wenn sie nicht will, sollte sie auch gar nicht damit drohen, denn dann merkt ihre Mutter, dass sie es nicht ernst meint (wie ja offensichtlich schon geschehen).

Ich kann nur hoffen, dass sich die Schwiegermutter Deiner Freundin bereits ihre eigene Meinung über Deine Freundin gebildet hat und sich von den Lästereien der Mutter nicht beeinflussen lässt. Jeder ist ja auch wohl selber in der Lage sich ein Bild von Deiner Freundin zu machen. Die Mutter Deiner Freundin kann ich aber so gar nicht verstehen, besonders dann nicht, wenn sie ihrer Tochter ein schlechtes Gewissen einredet, weil diese den Kontakt wegen dem Lästern abgebrochen hat, auf mich macht sie den Eindruck, dann man ihr so gar nichts recht machen kann. Ich hoffe nur, dass das der Beziehung nicht schaden wird, weder zu ihrem Freund noch zu deren Familie.

Bei mir läuft es recht ähnlich ab. Meine Mutter wollte mich nie haben und hat mir das bei Streitgesprächen oft an den Kopf geknallt. 1971 als sie mit mir schwanger wurde, gab es im Osten (damals DDR) noch keine Paragrafen die eine Abtreibung erlaubt hätte. Die Pille gab es doch kostenlos.

Meine Mutter hat mich all die Jahre spüren lassen, dass ich nichts wert war in ihren Augen. Ich habe den Kontakt mit 35 Jahren komplett abgebrochen und dank meines Mannes habe ich jetzt genug Selbstbewusstsein, dass mich nichts so schnell mehr aus der Bahn wirft.