Nikotinentzug - Wann ist man über dem Berg?

vom 06.04.2012, 22:48 Uhr

Ich rauche mittlerweile seit zehn Jahren. Von daher gebe ich zu, dass ich abhängig bin. An manchen Tagen, vor allem wenn ich weggehe, schaffe ich es, mehr als eine Schachtel zu rauchen. Aber es gibt bei mir auch Tage, an denen ich nicht rauche. Heute zum Beispiel war ich den ganzen Tag daheim und habe wirklich keine einzige Zigarette geraucht. Morgen werde ich auch nicht rauchen, weil ich nicht vorhabe, das Haus zu verlassen. Es ist auch schon vorgekommen, dass ich für zwei Wochen keine Zigaretten angefasst habe, weil ich operiert worden bin und es nicht durfte.

Trotzdem habe ich noch nie Entzugserscheinungen oder Ähnliches an solchen Tagen oder Wochen gehabt. Bevor ich den Thread hier gelesen habe, habe ich heute nicht einmal einen einzigen Gedanken an Zigaretten verschwendet. Ich finde das Thema mit den Entzugserscheinungen wird viel zu sehr überbewertet. Es kann zwar sein, dass jeder Mensch anders darauf reagiert, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es so schlimm sein kann. Man könnte mich jetzt auch fragen, warum ich das Qualmen nicht gleich bleiben lasse, wenn es mir nichts ausmacht, ein paar Tage nicht zu rauchen.

Ich wollte einfach nie mit dem Rauchen aufhören. Ich habe mir einfach angewöhnt, in bestimmten Situationen zu Zigaretten zu greifen. Ich habe zwar nicht vor, meinen Leben lang durchzupaffen, aber bevor die Kinderplanung nicht bevorsteht, gibt es für mich einfach keinen Grund, warum ich aufhören sollte. Aber genauso habe ich mich daran gewöhnt, in bestimmten Situationen nicht zu rauchen, zum Beispiel wenn ich zu Hause bin. Deshalb macht mir das auch nichts aus. So denke ich, dass sie Sucht nicht vom Nikotin gesteuert wird, sondern einfach von der Gewohnheit, in bestimmten Situationen zu rauchen. Von daher denke ich, dass man auch von heute auf morgen damit aufhören kann, wenn man es unbedingt will.

» Märie » Beiträge: 459 » Talkpoints: 15,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe auch mit dem Rauchen aufgehört, worüber ich auch sehr froh bin und ich glaube, dass es mir nach ungefähr der ersten Woche viel besser ging und ich auch nicht so viele Entzugserscheinungen mehr hatte, was mir auch beim Durchhalten geholfen hat. Ich glaube, dass es in der Zeit nach der ersten Woche auch besser wurde, da sich mein Körper immer weiter an das Nichtrauchersein gewöhnt hat. Wenn man sich selbst sagt, dass man nicht mehr Rauchen möchte und dies auch aus einer Überzeugung sagt, dann kommt man "schneller über den Berg" als andere Raucher, denke ich.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9223 » Talkpoints: 23,42 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich selbst war immer und auch heute noch Nichtraucher. Es ist für mich verwunderlich, wie unterschiedlich die Reaktionen des Körpers sind, wenn ein starker Raucher mit dem Rauchen aufhört. Die meisten haben doch ziemliche Probleme, manche schaffen es nie und andere sagen, dass sie schon vom ersten Tag an keine Probleme mit dem Rauchen mehr hatten.

So hat es Diamante sofort geschafft, aufzuhören und ist auch nicht wieder rückfällig geworden. Schraxy hatte aufgehört und wieder nach langer Zeit erneut angefangen zu rauchen. Und wenn ich an meine wirklich todkranke Nachbarin denke, die mir sagte, dass sie versucht hat, das Rauchen zu lassen, aber es nicht schafft, frage ich mich, ob es nur am Willen liegt, der vielleicht nicht stark genug ist oder ob jeder Körper anders reagiert und die Zigaretten einfach verlangt. Gerade meine Nachbarin, die schon einige Chemobehandlungen hinter sich hat, sollte da doch anders reagieren können, weil sie inoperablen Lungenkrebs hat. Woran also kann es liegen, dass jeder so anders reagiert?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Cid hat geschrieben:So hat es Diamante sofort geschafft, aufzuhören und ist auch nicht wieder rückfällig geworden. Schraxy hatte aufgehört und wieder nach langer Zeit erneut angefangen zu rauchen. Und wenn ich an meine wirklich todkranke Nachbarin denke, die mir sagte, dass sie versucht hat, das Rauchen zu lassen, aber es nicht schafft, frage ich mich, ob es nur am Willen liegt, der vielleicht nicht stark genug ist oder ob jeder Körper anders reagiert und die Zigaretten einfach verlangt. Gerade meine Nachbarin, die schon einige Chemobehandlungen hinter sich hat, sollte da doch anders reagieren können, weil sie inoperablen Lungenkrebs hat. Woran also kann es liegen, dass jeder so anders reagiert?

Ich denke, dass es wirklich eine Sache vom eigenen Willen und auch von der Selbstdisziplin ist. Außerdem muss man erkennen, wie gut es einem tut, wenn man mit dem Rauchen aufgehört hat. Wenn sich ein Raucher hinstellt und erzählt, dass er noch nie vom Rauchen krank geworden ist, dann wird dieser vielleicht nicht so schnell aufhören wie eine Person, die zum Beispiel schon eine Erkrankung durchs Rauchen bekommen hat. Ich kann mir vorstellen, dass deine Nachbarin vielleicht nach Ausreden sucht und das Rauchen nicht für ihren Lungenkrebs verantwortlich macht, denn immerhin bekommen ja auch Nichtraucher Lungenkrebs. Ob diese Aussagen richtig oder falsch sind, das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden.

Ich bin keine Expertin, aber manchmal habe ich auch das Gefühl, dass manche Leute eben auch anfälliger für diverse Suchtmittel sind. Manche Menschen trinken jeden Abend ein Glas Wein und sie würden durchdrehen, wenn dieses fehlen würde und anderen Menschen würde es vielleicht gar nichts ausmachen, wenn dieses Glas Wein einmal fehlen würde. Von daher würde ich sagen, dass es vom Körper abhängig ist, jedoch auch vom Kopf und von den Lebensumständen. Wenn jemand zum Beispiel gestresst ist, dann fällt dieser Person ein Rauchentzug vielleicht viel schwerer als jemanden, der völlig glücklich und zufrieden ist. Jeder Mensch reagiert anders.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9223 » Talkpoints: 23,42 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Rauchen ist ja oft keine körperliche Sucht, sondern eine Angewohnheit. Es gibt, soweit ich weiß, Menschen mit der angeborenen Gefährdung, körperlich süchtig zu werden. Das sind aber nach meiner Information die Wenigsten. Ich gehöre zu denen, die nicht körperlich süchtig waren. Ich war zwar Kettenraucher und mir fiel das Aufhören sehr schwer - ich habe fünf oder sechs Anläufe gebraucht - aber ich war nicht körperlich süchtig.

Bei mir hat es ein paar Monate gebraucht, bis ich nur noch selten an Zigaretten gedacht habe. Aber ab und zu bekomme ich schon noch Lust zu rauchen, es ist allerdings überhaupt kein Problem, dem zu widerstehen. Ich denke, beim Aufhören sollte man sich auf ein paar Monate mindestens einstellen, bis man sich als Nichtraucher bezeichnen kann.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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