Wunschgeschlecht Mädl und doch kommt ein Junge!

Ich wollte am liebsten zuerst einen Jungen haben, aber habe nun eine kleine Tochter, sollten wir ein zweites Kind bekommen, fände ich dann jetzt einen Jungen wirklich schön, aber letztendlich ist ein Mädchen natürlich auch praktisch Man hat schon Klamotten, Schwestern haben ist bestimmt schön und die zwei können sich erstmal ein Zimmer teilen.

Ich finde es nicht schlimm wenn jemand eine Tendenz zu einem bestimmten Geschlecht hat, nach zwei Jungs kann ich ich den Wunsch nach einem Mädchen schon verstehen, aber man kann es sich sowieso nicht aussuchen. Eine Freundin von mir, wollte auch nach ihrem ersten Jungen unbedingt ein Mädchen und war nach dem Outing zum zweiten Jungen, richtig enttäuscht und hat erst mal einen guten Monat benötigt um sich mit dem Gedanken anzufreunden, denn sie wollte auch nur zwei Kinder und nicht mehr.

Ich muss dazu sagen, dass ich mir schon ein bestimmtes Geschlecht gewünscht habe und mein Freund ebenso. Wir wollten von Anfang an einen Jungen, aber letztendlich hat sich herausgestellt, dass es zu 100% ein Mädchen wird. Klar, es ist viel wichtiger, dass das Kind gesund ist und die Schwangerschaft ohne Komplikationen verläuft, aber ich denke fast jeder wünscht sich zu Anfang insgeheim einen Jungen oder ein Mädchen.

Da ich noch jung bin, reicht für mich erstmals für viele Jahre ein Kind und da ich noch nicht weiß, ob ich je ein zweites haben möchte, wollte ich deshalb unbedingt, dass es ein Junge wird. Ich war anfangs schon etwas traurig, aber mit der Zeit ist mir klar geworden, dass das keine Rolle mehr spielen sollte, denn ein Kind ist meiner Meinung nach ein unbezahlbares Geschenk und ich freue mich auf das Kind und kann es kaum erwarten, es endlich im Arm zu halten. Die Mutter meines besten Freundes freut sich sehr bald meine Tochter kennen zu lernen, da sie selber 4 Söhne hat, aber sich eben auch Mal ein Mädchen gewünscht hätte. Ihr Mann wollte damals auch ein Mädchen und er war sehr traurig, als sich beim zweiten Kind herausgestellt hat, dass es doch kein Mädchen wird. Natürlich ist sie trotzallem froh ihre 4 Söhne zu haben und würde sie auch nicht mehr tauschen wollen.

Ja, ich kann die Enttäuschung verstehen. Ich habe als erstes Kind ein Mädchen bekommen und war so froh, denn ich wusste schon immer, dass ich eher eine Mädchen-Mama bin. Ich kann einfach mehr mit Puppen und Barbies anfangen, als mit Autos und Transformers und Co.. Inzwischen ist sie 5 und bei uns ist fast alles rosa, wir haben ein typisches Mädchen.

Als ich wieder schwanger wurde, kam natürlich auch die Frage auf, was es nun wird. Und in mir wusste ich, dass ich mir wieder ein Mädchen wünsche. Das hatte einerseits praktische Gründe (98% der Kleidung ist eindeutig Mädchenlastig und daher nicht für einen Jungen tragbar, das Gleiche gilt für Spielzeug) aber wieder war es so, dass ich mir nicht vorstellen konnte mit Jungssachen zu spielen und so weiter.

Als Lehrerin wusste ich auch, dass Jungs oft schwieriger in der Schule sind, zumindest ein größeres Risiko haben, dort ein Problemkind zu werden, Mädchen machen da in der Regel weniger Probleme.

Und auch meine Große wollte unbedingt ein Mädchen. Um uns rum kamen jedoch nur noch Jungs zur Welt. Doch dann die Erleichterung, es war wieder ein Mädchen. Natürlich wäre es uns am Ende egal gewesen, Hauptsache gesund. Und das war keine Floskel, denn meine Große hat einen Herzfehler. Und dennoch innerlich wäre ich doch enttäuscht gewesen.

Eine Freundin von mir hat den Jungen gekriegt als zweites Kind, nach einem Mädchen. Sie war sehr enttäuscht und hat regelrechte Bindungsprobleme entwickelt. Inzwischen ist er ein Jahr alt und so langsam normalisiert es sich.

Also zusammenfassend, eigentlich ist es egal.Gesundheit sollte das wichtigste sein. Und dennoch kann ich verstehen, wenn man einen Wunsch hat und dann auch enttäuscht ist, wenn er nicht erfüllt wird.