Kinder mit FSK18 Spiel in der Öffentlichkeit

vom 20.03.2012, 20:09 Uhr

Als ich heute im Bus saß fielen mir zwei Jungen auf, die ich auf höchstens 12 Jahre schätzen würde, eher noch jünger. Das Auffällige war, dass einer der beiden ein Computerspiel in den Händen hielt mit einem FSK18 Aufkleber. Ich habe extra nochmal genauer geschaut, konnte den Namen des Spieles allerdings nicht erkennen- und hätte ihn mir vermutlich sowieso nicht merken können. Da das Spiel noch eingeschweißt war, kann es auch nicht sein, dass sich in der Hülle eine andere DVD befand.

Ich habe kurz überlegt die Beiden anzusprechen, doch bin ich mir zum einen sicher, dass es sowieso nicht gebracht hätte und außerdem stiegen sie dann auch aus. Hätte man überhaupt etwas machen können? Wäre es euch völlig egal oder hättet ihr die Beiden angesprochen? Oder gäbe es noch andere Möglichkeiten? Oder ist es vielleicht sogar so, dass sich die Freigabe nur auf den Erwerb und die Nutzung bezieht und man als Minderjähriger solche Spiele mit sich führen darf?

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» Trisa » Beiträge: 3169 » Talkpoints: 61,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Jedes Spiel das es im Geschäft zu kaufen gibt darf man wie in diesem Fall ab 12 oder noch jünger spielen. Solange die Eltern das Spiel/die DVD kaufen kann niemand etwas machen. Meistens wissen die Eltern gar nicht was sie ihren Kindern da kaufen, die Kinder halten den Eltern das Spiel vor die Nase und sagen das dass Spiel toll ist, und überhaupt nicht brutal und genau für ihr alter. Teilweise versuchen die Hersteller das noch schärfer zu kontrollieren und entwickeln ein Programm wobei man sein alter eintragen muss um ein Spiel spielen zu können. Aber meist tragen die Kinder dann dort ein falsches Geburtsdatum ein.

» Techniklover » Beiträge: 394 » Talkpoints: 11,83 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Natürlich haben Spiele die nicht für minderjährige bestimmt sind, in den Händen von Minderjährigen dementsprechend nichts verloren. Wie diese an das Spiel gekommen sind sei jetzt mal dahin gestellt, schwarze Schafe gibt es unter den vielen Verkäufern bekanntlich immer und ich weiß von früher auch noch aus eigener Erfahrung wie leicht es ist, an Dinge zu kommen die in den Händen von Kindern nichts zu suchen haben, das gehört hier jetzt aber auch nicht hin.

Ich hätte mich in deiner Situation glaube ich auch nicht viel anders verhalten, vielleicht hätte ich mit den Kindern eine Diskussion gesucht, wenn ich den Eindruck gehabt hätte, dass ein solches Gespräch mit den beiden überhaupt fruchten und etwas bringen würde. Ich kann den Kindern das Spiel schließlich schlecht aus der Hand reißen und damit zu den Eltern der Kinder oder sonst was gehen - Auch wird man in einer solchen Situation sicherlich nicht so weit gehen, die Polizei zu rufen, zumal ich mir hier nicht mal sicher bin, ob es sich hierbei um einen "Strafbestand" oder ähnliches handelt.

Hätte ich den Eindruck gehabt, dass die Kinder vielleicht mit sich reden lassen und das ich denen einreden kann, dass die Spiele nicht ohne Grund keine Jugendfreigabe bekommen haben, dann hätte ich sicherlich mal versucht mit denen zu sprechen, aber das ist meiner Meinung nach in den meisten Fällen eher sinnlos und man wird höchstens von den Kindern komisch angeguckt oder gar noch ausgelacht. Ich hätte mir so etwas früher sicherlich auch nicht sagen lassen und es wäre mir ehrlich gesagt ziemlich egal gewesen, was mir da andere erzählen wollen.

Vielleicht hätte man es aber schaffen können, die beiden so weit auszuquetschen, dass sie einem verraten, wo und bei wem sie dieses Spiel gekauft haben - Dann hätte man vielleicht mal Kontakt mit dem Verkäufer des Spiels aufnehmen können und dieses zur Rede stellen müssen. Denn auch wenn man den Kindern das Spiel vielleicht nicht mehr wegnehmen oder ähnliches kann, kann man der Verkäufer des Spiels hierfür rechtlich an die Wäsche, da dieser sich strafbar gemacht hat, wenn er das Spiel denn wirklich an die beiden und nicht an einen dritten Mittelsmann verkauft hat.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Niemand hätte den beiden Jungen das Spiel verkaufen dürfen. Wäre der Verkäufer dabei erwischt worden, hätte er dafür angezeigt werden können. Ob die Kinder allerdings ein solches Spiel spielen oder auch besitzen dürfen liegt im Ermessen der Eltern.

Allerdings erstaunt es mich eher, dass die beiden das Spiel gekauft haben. Die meisten Jugendlichen tauschen munter gebrannte Spiele auf dem Schulhof aus. Da kontrolliert auch niemand, was sie da machen und die Eltern haben meist gar keine Ahnung, was ihre Kinder so für Spiele spielen.

Allerdings muss ich sagen, dass ich diese FSK-Angaben auch nicht immer nachvollziehbar oder vernünftig finde. So habe ich mit 15 oder 16 durchaus auch Spiele ab 18 gespielt. Vor allem waren das die Mortal Kombat Spiele für den SNES. Da sah man dann mal ein paar Blutstropfen und bei bestimmten Tastenkombinationen wurden dann die Körper gesprengt oder der Gegner enthauptet oder so. Da die Figuren aber nicht annähernd "echt" aussahen, finde ich das jetzt nicht so schlimm. Meine Mutter wusste, dass ich das Spiele und hat es geduldet. Genau so haben auch fast alle aus der Klasse Duke Nuke'em 3D oder Quake gespielt. Keine Ahnung, ab welchem Alter diese Spiele waren, aber es hat keinem von uns geschadet. Niemand aus der Klasse kam eines Tages mit einer Waffe und hat alle Lehrer erschossen oder so. Ich bin der Meinung, wer in einem gefestigten Elternhaus aufwächst, dem machen auch solche Spiele nichts aus.

Was nun die beiden Jungen angeht, so hätte ich diese auch nicht darauf angesprochen. Denn ich hätte kaum von ihnen verlangen können, dass sie das Spiel aushändigen oder dass sie mir die Telefonnummern ihrer Eltern nennen, damit ich diese darüber informieren kann, was für Spiele ihre Kinder da spielen. Zwar finde ich 11 Jahre durchaus auch zu jung für Spiele ab 18, aber es ist nicht meine Sache und ich kann in der Situation auch gar nichts machen. Der Verkauf solcher Spiele ist nicht gestattet, der Besitz aber mit der Einwilligung der Eltern eben schon.

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» Endymion » Beiträge: 1015 » Talkpoints: 21,43 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Trisa hat geschrieben:Ich habe kurz überlegt die Beiden anzusprechen

Das hätte wie hier schon geschrieben sicher wenig gebracht. Schließlich dürfen die Kinder das Spiel wie geschrieben nur nicht kaufen. Spielen und besitzen hingegen ist da kein Problem. Das liegt allein im Ermessen der Eltern. Wobei das nicht nur bei Spielen gilt, sondern auch bei Filmen, die eigentlich er Erwachsenenunterhaltung zugedacht sind.

Einzig einhaken hättest du können, indem du so viel Druck gemacht hättest, das die Eltern informiert worden wären oder aber aktiv hätten eingreifen müssen. Also in dem Sinn, dass du den Kindern die Spiele wegnimmst, die die Polizei verständigen und dann dadurch eben die Eltern auch informiert werden. Das eben für den Fall, dass die Eltern von den Hobbys der Kinder nichts wissen. Was aber eher unwahrscheinlich ist.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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