Neues Gesetz zur Organspende

vom 03.03.2012, 22:01 Uhr

Wirklich optimal finde ich das neue System nicht. Ich hätte es besser gefunden, wenn man hier etwas weiter gegangen wäre und ernsthaft über eine Widerspruchslösung nachgedacht hätte. Ich glaube, dass man auf diese Weise deutlich mehr potentielle Organspender zusammenbekommen würde. Ich glaube zwar auch, dass man mit dem neuen System einige zusätzliche Spendenwillige erreicht, die sich zuvor überhaupt nicht oder nur unzureichend mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Wenn diese Leute nun immer mal wieder daran erinnert werden, entscheiden sich sicher einige für die Organspende, die das früher nicht gemacht hätten. Besser als nichts ist das natürlich, aber es geht sicher auch noch besser.

Menschen sind von Natur aus faul. Wenn sie sich mit einem bestimmten Thema nicht auseinandersetzen müssen, tun sie das in der Regel nicht. Davon ist natürlich auch das Thema Organspende betroffen. Von sich aus beschäftigen sich die wenigsten damit. Durch die Erinnerungen der Krankenkasse werden immerhin diejenigen mobilisiert, die grundsätzlich bereit sind, ihre Organe nach ihrem Tod zu spenden, aber bisher nicht die rechte Motivation gefunden haben, sich eigenständig zu informieren und sich einen Organspendeausweis zu beschaffen. Dennoch wird es viele geben, die auch dann noch zu faul sind, obwohl sie eigentlich bereit wären, ihre Organe zu spenden. Da wäre die Widerspruchslösung doppelt wirksam. Zum einen würde man die Leute erreichen, die man mit der neuen Lösung immer noch nicht erreicht und zum anderen denke ich, dass viele Leute auch zu bequem wären, einen Widerspruch zu formulieren. Wirklich widersprechen würden wohl nur die wenigsten, weil die meisten entweder für die Organspende sind oder es ihnen schlichtweg egal ist.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich befürworte diese Idee. Es ist ja noch nichts dabei, wenn man einen immer wieder mal an das Thema erinnert. Wie man sich dann entscheidet ist ja doch einem selbst überlassen. Aber ich glaube, dass das Problem der Organspende wo anders liegt und diese Aktion nicht viel bringen wird, auch wenn sich dadurch vielleicht mehr Menschen registrieren. Die Krankenhäuser haben nämlich Probleme die Operation bezahlt zu bekommen und ignorieren aus Kostengründen gerne auch den Spenderausweis.

» Naffi » Beiträge: 948 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge


An sich finde ich die Idee, das die Krankenkassen, Briefe an ihre Mitglieder schicken, bzgl. der Organspende, ganz gut, aber es wäre doch alles viel einfacher zu handhaben. Ich bin gelernte Arzthelferin und für mich ist es selbstverständlich, das ich meine Organe zur Organspende freigebe, wenn ich sterbe, denn ich bin der Meinung, das es mich nicht juckt, ob ich nun mit allen Organen, oder nur mit der Hälfte meiner Organe beerdigt werde. Wenn ich allerdings dadurch mindestens ein Menschenleben retten kann, dann ist es für mich ganz klar, das ich spende. Von daher bin ich der Meinung, das man jeden Menschen als Organspender notieren sollte und nur diejenigen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht in Frage kommen würde, als Ausnahmen halten sollte.

Für mich stellt sich die Frage gar nicht, ob ich mir einen Organspendeausweis hole oder nicht, denn ich finde, so etwas ist selbstverständlich und sollte zur Pflicht gemacht werden. Wenn man es nicht möchte, dann sollte man es doch auch begründen können, aber denkt doch mal daran, wenn ihr auf ein Organ angewiesen wärt, dann wärt ihr doch auch froh über einen Spender oder nicht? Stellt euch mal vor, alle würden die Organspende verweigern.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich finde es gut. Wenn fast die Hälfte der Deutschen bei Umfragen sagt, sie würden einen Organspenderausweis bei sich tragen, wenn sie denn wüssten, wo sie diesen her bekommen oder schlimmer noch, wenn sie überhaupt gewusst hätten, dass es so etwas gibt, dann ist das doch ein deutliches Zeichen dafür, dass die Leute besser informiert werden müssen.

Nun könnte man meinen, dass es doch nicht zu viel verlangt wäre, dass die Leute da mal selbst aktiv werden, aber jeder, der das mal realistisch betrachtet, wird schnell darauf kommen, dass das nicht des Menschen Natur ist :lol:

Von daher finde ich es gut, wenn die Krankenkassen jetzt in regelmäßigen Abständen aktiv werden und fragen bzw. Informationen liefern, wie und wo man einen Ausweis bekommt, was die verschiedenen Spendenoptionen bedeuten usw. usf. Ich bekomme von meiner Krankenkasse regelmäßig wesentlich weniger sinnige Post, von daher stört es mich auch nicht, dass dadurch Kosten entstehen. Schließlich muss man sich eines immer vor Augen halten. Man könnte selbst schon morgen auf so einer Warteliste landen und wenn dann ein Brief von der Krankenkasse dafür sorgt, dass sich schneller ein Spender findet, als es ohne der Fall gewesen wäre, dann war das Geld gut investiert.

Ich selbst hab meinen Ausweis übrigens schon seit fast 10 Jahren im Geldbeutel und ich würde mir wirklich wünschen, dass noch viel mehr Leute das bald auch von sich sagen könnten.

» kuyashinaki » Beiträge: 113 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich halte es für eine sehr gute Idee. Durch dieses Gesetz würden viel mehr über die Organspende nachdenken. Meiner Meinung nach haben viele einfach zu viel Angst vor der Vorstellung, dass jemand anderes einen Teil des eigenen Körpers in sich trägt und wollen sich deswegen gar nicht näher informieren. Seit wir in der Schule ein Projekt zur Organspende durchgeführt hatten habe ich einen Organspendeausweis und halte die Organspende für eine gute Sache. Davor hatte ich nie darüber nachgedacht und bin auch nirgends damit konfrontiert worden. Dieses Gesetz würde dies ändern und da die Organspende ja immer noch auf freiwilliger Basis bleiben würde und niemand dazu gezwungen würde halte ich das Gesetz für sehr sinnvoll.

» Wrestlingstar » Beiträge: 33 » Talkpoints: 0,06 »


Diese neue Idee finde ich ganz und gar nicht gut. Da hat man wieder nur etwas halbes gemacht und nicht richtig überlegt. Wenn die Krankenkassen nun regelmäßig die Mitglieder anschreiben sollen, kommt einiges an Porto zusammen, das im Endeffekt dann wieder selbst bezahlt werden muss.

Warum hat man es nicht gleich so gemacht wie in anderen Ländern? Wäre in meinen Augen sehr viel sinnvoller gewesen. Die wenigsten hätten da widersprochen. So muss man auch selbst noch Porto zahlen, um den Brief zurückzuschicken, denn die Krankenkasse legt ganz sicher keinen Freiumschlag dazu.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich finde die neue, angedachte Variante nicht schlecht. Wer spenden will, kann das von der Krankenkasse auf seiner Karte speichern lassen. Würde ich gut finden. Würde mich also auch als Spender outen. Jetzt muss ich einen Organspendenausweis bei mir haben. Das ist völlig unpraktisch.

» mossi » Beiträge: 14 » Talkpoints: 5,15 »



Ich finde diese Idee eigentlich sehr gut, es gibt viel zu viele Menschen, die auf ein Spenderorgan warten. Es gibt genug Menschen die bereit währen ihre Organe zu Spenden, aber einfach nicht dazu kommen oder keine Lust haben diesen kleinen Zettel auszufüllen. Da ist es doch eigentlich sehr praktisch, wenn all diese Leute alles zugeschickt bekommen.

Außerdem glaube ich, das es für Krankenkassen eher eine Ersparnis als ein Kostenpunkt ist, da die Kassen sonst ja die Komplette Pflege für einen Patienten bezahlen müssen, der mit einem Spenderorgan lange zeit ohne große Behandlung auskommen würde.

» perlinskip » Beiträge: 4 » Talkpoints: 1,18 »


Ich finde die Idee gut, vielleicht gibt es dann mehr Menschen, die sich darüber Gedanken machen, ob sie Organe spenden wollen oder nicht oder vielleicht nur bestimmte Organe. Ich halte das allein aus dem Grund schon für wichtig, dass sich die Hinterbliebenen da keine Gedanken drüber machen müssen. Wenn man direkt nach dem Tod eines geliebten Menschen gefragt wird, ob der Tote Organe spenden möchte und man nie darüber gesprochen hat, ist es in dieser schweren Zeit eigentlich unmöglich, eine Entscheidung zu fällen. Oft werden die Hinterbliebenen dann zu einer Organspende überredet.

Ich habe einmal ein erschütterndes Interview mit einer Mutter gesehen, deren Sohn verunglückt war. Sie musste sich von einer Stunde zur anderen entscheiden, ob ihr Sohn Organe spenden wollte. Der Sohn war 18 und sie hatten nie darüber gesprochen. Der Arzt hatte sie dann überredet, einzuwilligen, hatte sie aber nicht aufgeklärt, was da alles entnommen wird. Als sie die Leiche dann noch einmal sah, war sie erschrocken, dass es praktisch nur noch ein Hautsack war, selbst die Augen hatten sie entnommen. Sie sagte, dass sie die Entscheidung hinterher bereut habe und nie das Gefühl loswerde, dass sie ihren Sohn nicht vollständig begraben habe und er vielleicht nicht damit einverstanden gewesen wäre. Daher ist es wichtig, dass jeder das im Vorfeld klärt.

Obwohl ich das weiß, habe ich aber auch noch nichts zu dem Thema niedergeschrieben, Wenn ich einen Fragebogen von der Krankenkasse bekäme, würde ich das tun. Meine Söhne wissen allerdings, dass ich bestimmte Organe spenden würde und andere nicht. Herz und Gehirn würde ich nicht spenden, weil ich einmal gehört habe, dass im Herzen auch Erinnerungen gespeichert sind. Ich möchte auf keinen Fall, dass jemand mit meinen Erinnerungen weiterlebt. Ich würde nur so Dinge wie Nieren, Leber, Darm und ähnliches spenden.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


:D Ich finde die Organspende ist eine ganz normale Sache. Durch diese Spenden können täglich viele Menschen gerettet werden. Doch man sollte aufpassen. Es gibt auf dieser Welt den illegalen Handel. :twisted:

» Dr.P » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,06 »


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