Kind verweigert Einlegesohlen weil sie uncool sind …
Der Sohn meiner Freundin (7 Jahre) verweigert die Einlegesohlen, die er unbedingt tragen muss, weil er nach innen läuft und es so schlimm ist, dass er fast über seine eigenen Füße fällt wenn er rennt. Deswegen muss er diese Einlegesohlen auch im Sportunterricht tragen. Das Kind verweigert es aber so, dass er schon 2 Paar Einlegesohlen "verloren" hat. Das wird teuer, weil die Krankenkasse auch nicht unbegrenzt neue Einlegesohlen bezahlt.
Wie kann man dem Kind es kindgerecht erklären, dass er diese Einlegesohlen tragen muss. Meine Freundin hat schon mit langen Gesprächen versucht es ihm Nahe zu bringen. Aber er will sie einfach nicht tragen. Gibt es eine Alternative zu diesen Einlegesohlen? Wie würdet ihr es anstellen, damit der Junge die Einlegesohlen trägt und nicht immer verliert?
Oh man, das ist wirklich ein Problem. Kann man diese Einlegesohlen nicht in die Schuhe kleben? Oder bestimmte Schuhe kaufen? Es wäre wirklich schade, wenn der Junge das nicht einsieht, denn sonst hat er die Fußfehlstellung ein Leben lang. Leider sieht er das als Kind nicht ein. In höherem Alter wird er sich wohl fragen, warum seine Mutter ihn nicht dazu gezwungen hat. Vielleicht sollte man hier mit kleinen Strafen, Hausarrest, etc. ansetzen? Als Drohung, falls er nochmal die Sohlen "verliert" ? Deine Freundin darf auf keinen Fall aufgeben, sonst wird der Sohn es ihr später übel nehmen!
In die Schuhe kleben bringt nichts. Denn er muss die Sohlen ja auch in andere Schuhe legen, weil er nicht immer die gleichen Schuhe trägt. Wie oben bereits geschrieben, muss er die Sohlen auch in der Sportstunde tragen. Er sollte sie zur Zeit, weil es so schlimm ist, auch in der Wohnung tragen. Also in festen Hausschuhen. An einem Tag muss er diese Sohlen in bis zu drei Paar Schuhen tragen. Und da kann man nicht die Sohlen einkleben.
Ich würde dem Kind erklären, dass es ohne diese Sohlen später sehr "schief und seltsam" gehen wird, sodass es von anderen ausgelacht wird. Das Tragen der Einlegesohlen, die dies verhindern sollen, sieht doch momentan keiner, sodass es nicht "Angst haben muss", dass es damit gesehen wird. Als Schreckensszenario würde ich hierbei zu Bildern, vielleicht aus dem Internet, greifen, die kreuzbeinige oder andersweitig seltsam gehende Menschen zeigen, "die keine Einlegesohlen getragen haben und jetzt so gehen müssen." Bei einem solchen jungen Kind kommt man mit Vernunft nicht ganz weit, soweit es das Kind selbst nicht annimmt, wie in diesem Beispiel hier. Abschreckung wäre also eine mögliche Strategie.
Da ich als Kind auch leicht nach Innen gelaufen bin, kann ich mich einigermaßen gut in die Lage des Sohne hinein versetzen. Ich war etwa acht Jahre alt, als ich meine ersten Einlagen bekam. Natürlich eine totale Umstellung, da sich das Laufen erst mal sehr seltsam und ungewohnt angefühlt hat. Ich hatte mich anfangs auch geweigert diese Sohlen anzuziehen, aber nicht weil sie in meinen Augen "uncool" sind, sondern weil ich mich einfach nicht an das neue Laufgefühl gewöhnen wollte und konnte. Aber wie gesagt, ich habe mich später doch daran gewöhnt.
Meine Eltern haben mich eigentlich recht gut erzogen, danke an dieser Stelle. Sie haben mir einfach verständlich gemacht wieso ich diese Einlagen tragen muss. Immer mit dem Bild vor Augen mir zu schildern, wie ich in einigen Jahren rum laufen würde. Ich habe dann gemerkt, dass es nicht schön aussieht, wie ich ohne Einlagen herumlaufe. Ich machte mir schon Sorgen um meine Zukunft und deshalb habe ich es auch in Kauf genommen die Einlagen zu tragen. Mit der Zeit bemerkte ich sie auch gar nicht mehr.
Warum ist es ihm so unangenehm? Die Einlegesohlen sieht man doch nicht, oder? Ich würde in jedem Fall viel mit ihm reden. Ansonsten kann deine Freundin doch mit einer kleinen Belohnung arbeiten. Ich bin in der Regel gegen Bestechungen, aber in manchen Fällen kann es ganz sinnvoll sein. Ich würde dem Kleinen klar machen, dass wenn er die Sohlen nun für einen gewissen Zeitraum trägt, dann gehen alle gemeinsam ein Eis essen oder ins Schwimmbad. Oft bringt das nämlich viel mehr, als das ganze Gerede.
Laut dem Orthopäden wo meine Tochter wegen einer Fehlstellung der Füße einige Jahre in Behandlung war, ist es doch schon fast zu spät für Einlegesohlen. Solche Probleme sollten bis zum Schulbeginn behandelt werden, da danach die Knochen wohl mit solchen Mitteln kaum mehr zu erziehen sind. Meine Tochter hatte immer Sohlen, welche eingeklebt wurden und hat deswegen nie den Aufstand geprobt.
Wobei sie damals noch wesentlich jünger war und man eigentlich mehr Verständnis von einem Kind mit sieben Jahren erwarten kann. Allerdings würde ich dann als Eltern wohl in den sauren Apfel beißen und notfalls ein oder zwei Paar Schuhe selbst zahlen und die Sohlen einkleben lassen. Der verschreibende Arzt hat aber auch noch einen gewissen Handlungsspielraum, um die Kosten über die Krankenkasse laufen zu lassen. So zumindest bei unserem Orthopäden, der offiziell auch nur ein Paar Sohlen im halben Jahr verschreiben durfte.
Daher sollten die Eltern dem Kind die Notwendigkeit nochmals erklären und das eventuell auch mit drastischen Beispielen der Spätfolgen, wenn der Junge weiterhin die Einlegesohlen verweigert. Manchmal muss man auch Kindern die volle Dramatik einer Sache aufzeigen, damit sie einsehen, das manche Dinge einfach gemacht werden müssen.
Offensichtlich scheint das Kind sich ja durchaus darum zu kümmern, was die anderen Kinder von ihm halten und legt dabei auch Wert auf das Erscheinungsbild, das er unter anderem auch damit an den Tag legt. Wenn ich also in der Rolle der Mutter wäre, würde ich auch versuchen, ihn auf diese Art und Weise, bzw. mit dieser Methode, zu ködern. Der Lösungsansatz, ihn darauf hinzuweisen, dass er später auch nicht viel besser aussehen wird, wenn er sie nicht trägt und dass das dann ein viel größeres visuelles Manko darstellen wird, könnte ihn vielleicht zur Vernunft bringen.
Natürlich kann man sich, gerade im Alter von sieben Jahren, coolere Dinge vorstellen, als Einlegesohlen zu tragen. Ich selbst muss solche noch bis in die heutige Zeit tragen und finde es auch nicht wirklich toll - auch wenn es mir auch nicht dermaßen sauer aufstößt, dass ich auf diesen Gesundheitsaspekt verzichten würde, nur weil es mich ein klein wenig stört. Aber ich kann das natürlich in meinem jetzigen Alter auch besser einschätzen, als ich es vor vierzig Jahren hätte können. Insofern ist es schon relativ gut nachvollziehbar, wie sich der kleine Junge nun in seiner Haut fühlen muss.
Für dieses Alter ist es nicht unnatürlich, dass er solchen gesundheitlichen Aspekten kein großes Gehör schenken möchte. Wenn man so alt ist, kümmert man sich einfach naturgemäß noch nicht sonderlich viel um das, was in vielen, vielen Jahren möglicherweise einmal sein könnte. An diesem Verhalten ist soweit nichts auszusetzen, es ist einfach normal, wenn man sich in diesem Alter befindet. Als Elternteil muss man aber natürlich trotzdem schauen, dass man das Kind auf den für ihn gesunden Weg bringt. Und den sehe ich in dieser Situation wirklich darin, ihm ganz ausführlich - wenn nötig und möglich auch mit Anschauungsmaterial - zu schildern, wie seine Füße aussehen werden und wie sein Gang aussehen wird, wenn er die Einlagen nicht trägt.
Darüber hinaus darf man aber auch die Möglichkeit nicht außer Acht lassen, dass ihm die Einlagen von seinen Mitschülern in der Umkleidekabine nach, vor oder während dem Sportunterricht geklaut worden sind, weil sie es lustig fanden, dass er solche tragen muss. Möglicherweise traut er sich nur nicht, das zuzugeben oder es kommt ihm gerade recht, weil er sie dann eben tatsächlich nicht mehr tragen muss. Vielleicht sollte man ihn auch mal auf diese Möglichkeit ansprechen, damit da nicht etwas total im Verborgenen passiert und nachher auch noch im Verborgenen bleibt.
Wie sehen die Dinger denn aus? Vielleicht sind die ja wirklich richtig uncool. Ich musste so was als Kind auch tragen und mehrere meiner Freundinnen auch. Wir fanden die nicht uncool, aber es kam auch darauf an, wo man sie machen ließ. Eigentlich waren sie überall braun und hässlich, aber es gab einen Orthopädietechniker der die bunt machte und da haben sie dann eigentlich jedem gefallen. Für Sportschuhe gab es noch extra Einlagen, die hatten eine einfarbige Stoffoberfläche, sah eben so aus, wie die ganz normale Sohle von Turmschuhen, da fiel gar nicht auf, dass es Einlagen sind.
Es gibt aber auch noch orthopädische Schuhe, die ich immer noch zusätzlich zu den Einlagen bekommen habe. In diese mussten dann natürlich die Einlagen nicht auch noch rein. Die sehen auch aus wie normale Schuhe, zum Beispiel so. Ob die für den Jungen, um den es hier geht, auch in Frage kommen, kann ich aber natürlich nicht beurteilen.
Ich musste auch Einlagen tragen und hatte auch als Kind nie Probleme damit, denn man sieht sie ja nicht, da sie in die Schuhe gelegt werden und ich bin meinen Eltern wirklich dankbar dafür, dass ich sie auch getragen haben und sich so mein Gang dadurch ganz normal entwickelt hat. Deiner Freundin kann ich nur den Rat geben, da unbedingt am Ball zu bleiben, denn das Kind wird es ihr später wirklich danken und man sieht es ja auch wirklich nicht, wenn man die Schuhe dann trägt.
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