Bewerbung nach Fachabitur, Realschulzeugnis beilegen?

vom 11.02.2012, 09:34 Uhr

Ich bin ja momentan auf der Fachoberschule. Die Fächer, die mir schwer fallen, haben sich im Gegensatz zur Realschule etwas verändert. Mathematik war noch nie mein bestes Fach, aber momentan fällt es mir wirklich leicht und ich hatte in einer Arbeit letztens 14 Punkte geschrieben. Es ist Betriebswirtschaftslehre und Rechnungswesen, das mir in letzter Zeit sehr schwer fällt, wo ich mich in der Realschule aber noch leicht getan habe. Es sieht wohl danach aus, als würde sich die Zeugnisnote in diesem Fach um einiges verschlechtern im Gegensatz zur Note im Realschulabschlusszeugnis, wo ich in diesem Fach in der Abschlussprüfung eine 1 geschrieben hatte.

Ich plane jedoch nach meinem Fachabitur eine Ausbildung zu absolvieren und da muss man sich ja schon im Winter des Vorjahres anfangen zu bewerben. Ich hoffe auch, dass ich mich in diesem Fach im zweiten Schulhalbjahr etwas leichter tun werde, sodass ich meine Jahreszeugnisnote etwas verbessern kann. Denn gerade dieses Fach ist wichtig in der Bürobranche, in die ich einsteigen möchte. Auf die Note in diesem Fach wird besonders Wert gelegt. Und wegen dieser einen Note möchte ich mir wie gesagt nicht alles verbauen. Das Fach fällt ja der ganzen Klasse unglaublich schwer, nicht nur mir. Und wenn man von der Realschule kommt und das Fach schon vier Jahre hat, so hat man damit genauso zu kämpfen wie wenn man vom Gymnasium kommt und von diesem Fach noch nie etwas gehört hat.

Sollte man also bei einer Bewerbung neben dem Jahreszeugnis der Fachoberschule auch noch das Abschlusszeugnis von der Realschule beilegen? Dort habe ich eine wesentlich bessere Note und vielleicht sehen meine potenziellen Arbeitgeber dann auch, dass ich kein Dummerle bin und das Fach mir eigentlich liegt. Vielmehr ist es die Schwierigkeitsstufe auf der Fachoberschule mit der ich zu kämpfen habe. Würdet ihr als Arbeitgeber eine schlechte Note im Jahreszeugnis der elften Klasse dulden, wenn ihr sehen würdet, dass der Bewerber dagegen in der Realschule um einiges besser war? Würdet ihr darauf Rücksicht nehmen, dass es sich um eine höhere Schule handelt und es dort schwer ist seine Noten zu halten und jemanden trotzdem einstellen? Ist das Abschlusszeugnis der Mittleren Reife hier Fehl am Platz oder sollte ich es beilegen? Meint ihr das Zeugnis könnte wieder ein bisschen etwas gutmachen?

» iCandy » Beiträge: 1584 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Eigentlich hat das Realschulzeugnis in der Bewerbungsmappe nichts zu suchen. Wenn du dich auf einen Beruf bewirbst, bei dem die Voraussetzung das Abitur bzw. Fachabitur ist, würde ich es nicht beilegen. Wenn man sich aber auch als Realschüler bewerben kann, könnte man darüber nachdenken es beizulegen.

Ich selbst habe einen ähnlichen Weg wie du hinter mir. Ich war an einer Wirtschaftsrealschule und danach an der Fachoberschule mit dem wirtschaftlichen Zweig. Meine Noten an der Realschule waren auch viel besser und ich hatte sogar eines der besten Abschlusszeugnisse meiner Schule. Aber der Schwierigkeitsgrad an der Fachoberschule ist nun mal um einiges höher und daher zählt eigentlich nur noch der am Ende. Heute frägt dich ja beispielsweise auch niemand mehr nach deinem Übertrittszeugnis aus der Grundschule, oder? Daher würde ich immer genau abwägen, was das für eine Ausbildung ist und ob es angemessen ist das Zeugnis beizulegen.

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» Sissley » Beiträge: 1131 » Talkpoints: 5,54 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Nüchtern gesehen belegen Zeugnisse ja nicht nur die Leistungen, sondern weisen auch die Stationen des Lebenslaufs nach. Daher ist es nichts grundsätzlich falsches, dieses Zeugnis auch beizulegen. Vielleicht sollte es dann nicht an erster Stelle liegen, weil es tatsächlich in deinem Fall nachrangig begutachtet wird, sofern du ein neueres Zeugnis mitgibst.

Bei der Bewerbung um eine Anstellung würde ich dann tatsächlich, je nach zeitlichem Abstand, dieses Zeugnis nicht mehr mit abgeben. Wobei es in deinem Fall ja um die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz geht. Und da würde ich jedes verfügbare und vorzeigbare Zeugnis beilegen. Was sollte es in dem Fall schaden, zumal du vermutlich sonst nicht kiloweise Papier zur Bewerbung legen wirst.

Allzu viel Hoffnung würde ich aber nicht haben, dass das Zeugnis aktuell schlechte Noten "rettet". Wobei ich allgemein sagen würde, dass du dein Zeugnis nicht überbewerten solltest, sofern du nicht hart an der Versetzungsgrenze bist. Es wird hier am Zeugnis wohl eher sehr grob gesiebt und ein Zeugnis mit lauter Bestnoten dafür aber mit verknittert und mit Schokoladenflecken eignet sich eher als Ausschlusskriterium, als durchschnittliche Noten die dafür aber ordentlich verpackt kommen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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