Woran seriöse Hilfsorganisationen festmachen?

vom 22.01.2012, 02:09 Uhr

Woran kann man wirklich seriöse Hilfsorganisationen festmachen? Woran erkennt man, dass diese Organisation wirklich seriös ist und dass man ihr vertrauen kann, wenn man spenden will oder wenn man helfen will? Gibt es Kriterien, an die man sich halten kann und kann man dadurch aussortieren? Oder tarnen sich unseriöse Hilfsorganisationen so gut, dass man sie nicht erkennen kann?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Das ist ein sehr interessantes Thema und die Antwort darauf ist nicht sehr einfach. Seriöse Hilfsorganisationen kann man vor allem an einem Gütesiegel des DZI erkennen. Dieses Siegel wird unterstützt unter anderem vom Bundesfamilienministerium in Berlin. Vor der Vergabe des Siegels werden 3 Dinge geprüft. Zum einen wie viel der gesammelten Spenden kommt tatsächlich bei den Hilfsbedürftigen an und wie viel wird für Werbungs- und Verwaltungsausgaben verbraucht. Zum anderen wird geprüft, ob die Gelder, die gesammelt werden, auch für die Projekte verwendet werden, für die es gesammelt wurde und zum Letzten wird kontrolliert, ob die Hilfsorganisationen Transparent mit den Geldern umgehen, das heißt sich auch kontrollieren lassen, um einen Missbrauch auszuschließen.

Leider ist es heute nach wie vor so, dass bei den einzelnen Organisationen teilweise sehr hohe Verwaltungskosten anfallen, sodass am Ende nur ein Bruchteil des Geldes dort ankommt, wo er hin sollte und wofür er gespendet wurde. Vorsichtig bin ich immer, wenn in den Innenstädten mit Sammeldosen rumgelaufen wird und für mich nicht erkennbar ist, wo die Sammler überhaupt herkommen bzw. wofür sie sammeln. Auch bin ich vorsichtig, wenn man mir quasi ein Spendenabo „verkaufen“ will, dass mich verpflichtet regelmäßig zu Spenden.

Ich halte es da seit einigen Jahren schon so, dass ich kein Bargeld mehr Spende. Dafür Spende ich jedes Jahr mehrfach Tierfutter an das örtliche Tierheim und kaufe um Weihnachten herum mehrere Lebensmitteltüten bei REWE ein, die dann der Tafel hier in der Stadt gegeben werden, um diese an arme Hilfsbedürftige Menschen weiterzugeben. Das ist für mich noch der sicherste Weg etwas Gutes zu tun und vor allem wird sichergestellt, dass meine Hilfe auch dort ankommt, wo sie gebraucht wird. Ich finde heute wird sowieso viel zu viel Geld für Projekte im Ausland gespendet und zu wenig wird in Deutschland getan. Auch hier in Deutschland gibt es heute Projekte, die ohne Spenden nicht überleben könnten.

In unserer Stadt sollte letztes Jahr sogar das örtliche Jugendzentrum geschlossen werden, weil die Stadt keine Gelder mehr investieren wollte. Zum Glück fand sich ein Geschäftsmann, der zweckgebunden für das Jugendzentrum 50.000 Euro zur Verfügung stellte, sodass es letztendlich doch noch gerettet werden könnte. Die städtischen Kassen sind leer, deshalb geht es oft ohne Spenden nicht mehr. Diese Spenden kann man zweckgebunden tätigen und somit am Ende auch überprüfen, ob das Geld richtig verwendet wurde und zudem fallen kaum Verwaltungskosten an.

» andysun78 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,46 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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