Dünne Schneeschicht - Dann schon räumen?

Hier schneit es gerade und bisher liegt nur eine dünne Schneeschicht auf der Straße. Dazu ist es noch recht warm, so dass ich nicht glaube, dass sich der Schnee lange hält. So lange es noch so weiter schneit, warte ich erst mal mit räumen, denn sonst kann ich wieder alles doppelt und dreifach machen.

Räumt ihr bei einer dünnen Schneeschicht auch schon die Gehwege? Oder wartet ihr dann bis der Schnee höher liegt oder vielleicht von alleine wieder schmilzt?

Das Problem ist ja nicht, wann geräumt werden sollte, sondern im Fall der Fälle ob es zu einem Unfall kommen kann. Wenn du räumpflichtig bist, dann spielt es keine Rolle, wie viel Schnee schon liegt und wie deine Einschätzung war. Auch ist es unerheblich, ob du da warst oder aber im Büro gesessen bist. Ein Verunglückter wird sich an dich mit seinen Forderungen wenden und du gibst diese an deine Versicherung weiter. Und dann wird die wiederum prüfen, inwiefern du deiner Pflicht nicht nachgekommen bist.

Ich selbst würde je nach Strecke und Laune hier schon zum Räumen übergehen. Wobei aktuell wohl ein Besen reichen würde. Aber - hier hast du natürlich Recht - die Gefahr ist eher gering einzustufen, weil es einfach nicht kalt genug ist, um zu frieren und die Wahrscheinlichkeit, dass der Schnee schmilzt bzw. nicht liegen bleibt ist sehr hoch.

Also ich würde dann noch nicht räumen, aber ich bin da sowieso eher "faul" und da ich auch meistens unterwegs bin habe ich da keine Zeit zum räumen.

Ich denke aber auch nicht, dass das zwingend notwendig ist, wenn es nicht friert und eben nur eine ganz dünne Schneeschicht dort liegt. Die Wahrscheinlichkeit dass man dann ausrutscht ist wohl dann genauso hoch, wie bei normalen Straßenverhältnissen. Wenn dann allerdings doch etwas passiert, hast du natürlich trotzdem Pech gehabt und wirst zur Rechenschaft gezogen. Daher musst du eben für dich selbst entscheiden, wie "risikofreudig" du da denn bist.

Die nächste Schneeschmelze abwarten kann ich jedenfalls nicht, denn in den Tiroler Alpen liegt derzeit selbst in einigen Tälern über 1 Meter Schnee. Längere Tauwetter-Perioden gibt es zwar vereinzelt, traditionell darf man sich aber vor Ende Februar keine größere Schneeschmelze erwarten.

Wenn ich so einen Blick aus dem Fenster werfe, dann liegt der Schnee etwa 1,5 Meter hoch und an manchen Stellen - irgendwo muss er ja auch weggeräumt werden - sogar über meinen Kopf hinaus. Das kommt eben davon, wenn man an schneereichen Tagen einen Niederschlag von 30 bis 60 Zentimeter erhält. Weil ich zudem noch etwas auf dem Berg wohne, fällt das Endresultat meist noch höher aus als angekündigt.

Normalerweise ist es ausreichend, wenn ich ein Mal pro Tag räume. Die beste Tageszeit dafür ist zweifelsohne der Morgen, denn mit zuviel ungeräumten Schnee komme ich sonst später mit dem Auto nicht mehr die Einfahrt rauf (jedenfalls nicht ohne Schneeketten). Wenn es jedoch - wie heute zum Beispiel - so richtig nass schneit, dann lege ich lieber eine zweite Schicht ein. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie schwer nasser und kompakter Schnee hoch bis fast zu den Knien sein kann! Für meinen Oberkörper ist das besser als jeder Besuch im Fitness-Studio

Wir haben vor unserem Haus gar keinen Gehweg den es zu räumen gäbe, aber die Terrasse und die Parkplätze müssen bei dem Schnee natürlich geräumt werden. Hier bei uns hat es heute noch nicht geschneit, aber einige Ortschaften weiter, wo meine Pferde stehen, hat es gehagelt und geschneit, sodass eine Schicht von ungefähr ein bis zwei Zentimetern liegen geblieben ist.

Bei solchen Schneeschichten räumen wir noch nicht. man kann ohne Behinderungen noch alles machen und alle Orte erreichen, deshalb ist einfach noch kein Bedarf zum Schneeschieben. Außerdem ist es hier auch noch recht warm, die Temperaturen liegen im positiven Bereich und es ist damit zu rechnen, dass der Schnee schnell schmelzen würde. Wir räumen erst ab vier oder fünf Zentimetern Schnee die Parkplätze und die Terrasse.

Ich wäre da immer vorsichtig, selbst wenn nur eine dünne Schneeschicht liegt würde ich wenigstens testen, ob es rutschig ist. Denn selbst wenn es noch ziemlich warm ist und der Schnee sehr matschig ist, weiß man ja aus eigener Erfahrung, das gerade diese Schneeschicht sehr rutschig sein kann. Wenn du den Schneeräumdienst hast würde ich immer auf Nummer sicher gehen, denn sollte jemand stürzen, kannst du zur Rechenschaft gezogen werden.

Es ist ja auch so, das wenn man den Dienst hat und keine Zeit zum Räumen hat weil man vielleicht arbeiten ist, so hat man dafür Sorge zu tragen, das trotzdem geräumt wird, also eine andere Person findet, die einen pflichtbewusst und verlässlich vertritt. Es kann sehr teuer werden wenn jemand stürzt weil man seiner Pflicht mit dem Schnee räumen nicht nachkommt. Deswegen ist es wohl besser, lieber einmal zu viel als einmal zu wenig den Gehweg von Schnee und Eis zu befreien.

Bei mir kommt es immer darauf an wie viel Schnee wirklich liegt. Wenn nur ganz wenig Schnee liegt dann gehe ich meistens mit ein wenig Streusplit und streue den Gehweg, da bei uns meistens eine Eisschicht darunter ist und ich nicht möchte dass sich jemand verletzt.

Wenn jetzt so viel Schnee wäre das der Streusplit nicht mehr hilft dann gehe ich mal kurz mit der Schneehexe drüber und fertig. In der Früh habe ich das Glück das der Gemeindearbeiter, der die Brücken vor und nach unserem Haus räumt, meinen Gehsteig gleich mit räumt. Ist echt praktisch.

Ich denke auch, dass man bei einer dünnen Schneeschicht schon räumen sollte, sobald es aufgehört hat zu schneien. Schließlich muss man haften, wenn dann jemand auf dem eignen Grundstück verunglückt. Deswegen sollte man lieber aufpassen und nicht zu faul sein. Ansonsten kann das teuer werden.

Bei mir zu Hause räumen wir immer dann, wenn es sich gerade anbietet oder wenn es neu schneit. So kommt es, dass wir mindestens zwei mal am Tag räumen oder an manchen Tagen auch öfter, wenn es sehr viel Neuschnee gab.

Heute hat es bei uns auch jede Menge geschneit. Jedoch beginnt der Schnee jetzt am Nachmittag auch wieder langsam zu schmelzen, bereits mittags ging der Schnee langsam in Regen über, sodass es jetzt ein ganz schöner Matsch ist. Trotzdem waren die Gehwege natürlich weiß und meine Großmutter entschloss sich wieder einmal dazu zu schieben. Das hatte sie schon heute Morgen sehr früh gemacht, sie steht meistens schon um 6 Uhr auf und hat dann auch keine Scheu schon nach draußen zu gehen und Schnee zu schieben, und heute Mittag ist sie dann noch mal raus auf die Straße und hat vor unserem Haus den Bürgersteig geschoben, dabei fiel der größte Teil des Schnees in der Nacht, das was am Vormittag folgte war eher Schneeregen.

Sie hätte also nicht zwangsläufig räumen müssen, hat es aber wie ich mir denken kann aus Langeweile dann doch gemacht. Sie hat mir schon öfter gesagt, dass sie mit ihrer Zeit nichts anzufangen weiß, so kehrt sie auch alle paar Tage den Bürgersteig im Sommer. Ebenso hat sie dann heute nach dem Räumen noch Salz gestreut. Mein Großvater meinte, das wäre total sinnlos gewesen, sie hätte eigentlich nur räumen müssen, dass sie das Salz auf den Bürgersteig gestreut hätte, wäre eigentlich pure Verschwendung gewesen, weil sich um die öffentlichen Wege, also alle Straßen und Bürgersteige im Dorf sowieso die Gemeindearbeiter kümmern, die regelmäßig herumfahren und streuen. Das Salz, das wir besitzen, ist eigentlich für unsere Einfahrt gedacht.

Ich denke, dass man auch bei einer dünnen Schneedecken räumen sollte, vorausgesetzt man ist zu Hause und die Schneedecke überhaupt sichtbar ist. Dies hängt damit zusammen, dass man dann im Notfall deswegen nicht beschuldigt werden kann, dass man nicht geräumt hat und deswegen jemand hingefallen ist und sich verletzt hat.

Heutzutage sind einige Menschen so eingestellt, dass sie für den kleinsten Kratzer, der gar nicht sichtbar ist, den Anderen auf Schmerzensgeld verklagen würden. Das Alles nur wegen des bisschen Geldes.

Das Problem in diesem Fall ist nicht die dünne Schneedecke, sondern der Mensch selbst, da er die Situation dann ausnutzen würde, ohne darauf zu achten wie es dir damit geht.