60 Jahre in den Staaten, Beerdigung in Deutschland?

vom 05.01.2012, 14:09 Uhr

Meine Mutter sollte letztens von einer älteren Dame aus dem Dorf Grüße an meine Oma ausrichten. Die beiden waren in einer Klasse und der Gruß kam von einer alten Klassenkameradin. Meine Oma wusste mit dem Namen auch gleich etwas anzufangen und erinnerte sich sofort an das Mädchen. Sie lebte in ihrer Kindheit hier in Deutschland, ging mit meiner Oma in eine Klasse und als sie dann erwachsen war, entschied sie sich dazu in die Staaten auszuwandern. Sie lebt nun dort ungefähr seit ihrer Volljährigkeit, hat dort auch kurz darauf einen Mann gefunden und eine Familie gegründet.

Anscheinend hatte die Frau ihre alte Klassenkameradin irgendwie ausfindig gemacht und ihr einen Brief geschickt. Die ganzen Jahre über war allerdings Funkstille. Anscheinend möchte sie gerade jetzt im Alter vor ihrem Tod noch einmal Kontakt mit ihren ehemaligen Freundinnen aufnehmen. Sie fragte, ob denn noch alle von damals leben würden oder ob das Dorf zwischenzeitlich auch andere verlassen haben. Sie wurde dann eben noch dazu aufgefordert schöne Grüße an alle ehemaligen Klassenkameraden auszurichten, weswegen dann auch meine Oma einen Gruß bekam.

Die Frau sagte ebenfalls am Telefon, dass sie sich nach ihrem Tod wahrscheinlich einfrieren lassen und nach Deutschland verfrachten lassen möchten, um dort in ihrem Heimatdorf beerdigt zu werden. Anscheinend hat sie hier noch ein Familiengrab ihrer Eltern, das sie die ganzen Jahre über immer wieder verlängert hat. Sie möchte dann zusammen mit ihrem Mann nach dem Tod in dieses Grab gelegt werden. Anscheinend liegt ihr sehr viel daran mit ihren eigenen Eltern in ein Grab gelegt zu werden, da ihr Mann ja ein Amerikaner ist und sie sich zusammen mit ihm auch in den Staaten beerdigen lassen könnte.

Nun zu meiner Frage. Würdet ihr es genauso handhaben, wenn ihr ausgewandert wärt? Würdet ihr nach über 60 Jahren in einem fremden Land auf einem anderen Kontinent immer noch wünschen in eurem ehemaligen Heimatland beerdigt zu werden oder wärt ihr nach dieser Zeit schon zu verwurzelt mit eurem heutigen Heimatland? Ich kann mir vorstellen, dass es für ihre Kinder auch nicht besonders leicht sein muss, da sie sie ja praktisch am Grab kaum besuchen können, sie müssten ja jedes Mal nach Deutschland fliegen, aber aus Liebe zu ihren Eltern haben sie dem Wunsch ihrer Mutter anscheinend zugestimmt.

» iCandy » Beiträge: 1584 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke, dass ich das Gleiche machen würde, wenn ich in der Situation wäre. Meine Eltern sind für mich das Wichtigste auf der Welt du ich denke, dass kein Mann auf der Welt sie ersetzen kann. Darum würde ich mich dann auch lieber zusammen mit meinen Eltern in einem Grab beerdigen lassen als in einem Grab, weit weg von meinen Eltern.

Von daher finde ich es nicht befremdlich und ich denke, dass es viele Menschen gibt, die gerne mit ihren Eltern beerdigt werden möchten, auch wenn sie im Ausland leben und dort den größten Teil ihres Lebens verbracht haben. Die Eltern sind eben immer noch die engste Familie die man hat und deswegen sollte man auch bei ihnen bleiben.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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