Wieso sind im Winter die Dämmerungen bunter?

vom 01.01.2012, 21:16 Uhr

Vielen von euch wird sicherlich schon aufgefallen sein, dass in den Wintermonaten, oder allgemein zu kalten Zeiten, die Abenddämmerungen oft bunter und farbintensiver ausfallen, als in den warmen Monaten oder Sommermonaten. Da ich viel fotografiere, fällt es mir vielleicht besonders auf, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass es im Sommer oft so ist, dass die Dämmerung bloß ein rötlich-oranger Schein am Horizont ist, der schnell in ein Mittelblau und dann Dunkelblau übergehen kann. Im Winter hingegen finden sich viele Abstufungen von Rot, Orange, Gelb, aber sogar Pink und Violett, was ich besonders schön finde. Die Dämmerungen sind abends, vielleicht auch morgens, wobei ich da nicht so recht mitsprechen kann, sehr viel farbenprächtiger, als in den warmen Monaten. Verallgemeinern kann man es natürlich nicht, nicht jeder einzelne Winterabend ist zur Dämmerungszeit farbenprächtig, und ich meine, auch schon im Sommer pinke Abendhimmel gesehen zu haben. Aber es scheint mir dennoch so, dass die Dämmerungen, durchschnittlich betrachtet, im Winter zu einer größeren und häufigeren Buntheit neigen, als im Sommer.

Ist das überall so, oder hat das vielleicht auch mit den besonderen meteorologischen Gegebenheiten der Großstadt, in der ich lebe, zutun, vielleicht auch mit Luftverschmutzung oder Smog? Und wenn es ein allgemeingültiges Phänomen sein sollte, dass die Winterhimmel abends bunter sind, als die Sommerhimmel zur selben Zeit, woher kommt denn das? Kann mir das irgendjemand physikalisch erklären?

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Die unterschiedlichen Farben entstehen, wenn sich das Licht bricht. Welche Farben möglich sind, zeigt der Regenbogen sehr eindrucksvoll. Die Lichtbrechung entsteht an Wassermolekülen. Je nachdem, wie die Sonne steht wird das Licht gestreut. Manche Wellenlängen werden so sehr gestreut, dass sie nicht in die Atmosphäre eintreten können und so hat das Licht eine bestimmte Farbe.

Für die Streuung des Lichts sind die Moleküle in der Atmosphäre entscheidend. Im Winter ist vor allem der andere Winkel der Sonne entscheidend für die Farbgebung. Da die Lichtbrechung und Streuung direkt an der Oberfläche der Erdatmosphäre entsteht, hat das Klima einer Stadt bzw. die Luftzusammensetzung keinen Einfluss, denn in diesen Höhen ist die Luft anders aufgebaut als am Boden.

Licht kann man auch selbst sehr schön brechen. Ich habe als Kind sehr gern selbst einen Regenbogen erzeugt. Man braucht nur Sonnenschein und einen Wasserschlauch. Richtet man den gestreuten Wasserstrahl gegen das Licht, hat man einen Regenbogen. Das könnte für Dich als Fotograf vielleicht interessant sein.

» floraikal » Beiträge: 1127 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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