Sich von Bildern angestarrt fühlen

vom 25.07.2011, 15:52 Uhr

Vielleicht werden manche das gar nicht verstehen, aber ich bin mir sicher, dass das manche auch kennen werden. Immer, wenn ich auf Bilder stoße, egal ob das nun Klassenfotos sind oder einfach nur ein Portrait eines bestimmten Menschen, ich fühle mich so gut wie immer angestarrt von der jeweiligen Person. Bei Gruppenbildern wirkt es dann eben meistens so, dass ich mich auf eine bestimmte Person konzentriere und mich dann von dieser Person, auf der mein Fokus dann gerade liegt, genauso angestarrt fühle wie bei einem Einzelbild.

Aber auch Poster habe ich in meinem Zimmer schon lange keine mehr hängen, weil ich dann einfach nicht mehr ruhig auf meinem Bett teilweise liegen konnte. Immer, wenn ich beispielsweise von einer Zeitschrift aufgeschaut habe, habe ich diese Gesichter an den Wänden gesehen, die manchmal dann auch noch nicht besonders freundlich waren, gerade wenn es zum Beispiel Fußballer in Aktion gewesen sind oder Musiker, die eher taffe Musik machen und die schauen dann eben auf solchen Bildern nicht immer ganz so kontaktfreudig.

Ich musste die Poster dann einfach nach einer ganzen Weile abhängen, ich habe mich einfach dauernd ablenken lassen und habe mich auch teilweise nachts nicht mehr getraut, noch einmal kurz ein Glas Wasser zu trinken, weil ich dann wieder die ganzen Fratzen auf den Postern und sogar auf unserem eigenen Klassenfoto hätte sehen müssen. Sicherlich wird das jedem schon einmal passiert sein, dass man ein bestimmtes Bild sieht, auf dem jemand einfach besonders anstarrend schaut, aber dass es bei jemand Anderem als bei mir genau zu so einer Gewohnheit kommt, das habe ich noch nie von einem anderen Menschen in der Form gehört.

Auf jeden Fall musste ich wegen diesem Problem auf jegliche Bilder in meinem Zimmer verzichten, es ging einfach nicht mehr. Stattdessen habe ich nur noch ein paar Plakatankündigungen für verschiedene Konzerte in meinem Zimmer hängen sowie Sachposter, vor denen bekomme ich wenigstens keine komischen Angewohnheiten. War das bei euch auch schon einmal so eine Phase, dass ihr euch einfach von jedem Bild angestarrt gefühlt habt oder ist euch das total fremd und ihr wisst gar nicht, wovon ich spreche? So langsam wird das schon unheimlich, weil ich meistens in den Zeitschriften mir die Bilder mit Gegenständen abdecke, damit ich mich richtig auf den zugehörigen Bericht konzentrieren kann.

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» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Das kenne ich auch und es ist wirklich unheimlich. Mich selbst stören noch nichteinmal Fotos aus Zeitschriften oder anderweitigen Kunstdrucken, es sind eher die Familienfotos, vorallem wenn diese Personen schon verstorben sind. Da bekommt man wirklich Gänsehaut und ein mulmiges Gefühl. Es ist so als ob der Blick einen direkt anstarrt und man nicht wirklich weiss wie man drauf reagieren soll.

Ich lasse solch Fotos lieber in der Fotobox und stelle sie ungern auf. Ich würde mich sonst gar nicht mehr in dem betreffenden Zimmer wohl fühlen, sondern immer diese leicht Angst im Nacken verspüren und komischerweise schaut man bei solch Sachen dann doch öfters hin als man wollte.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Sowas hatte ich auch mal, aber mittlerweile ist das nicht mehr so schlimm. Fotos in Zeitungen haben mir dabei gar nichts ausgemacht, aber wenn ich in einem Zimmer war, in dem sich viele Porträts oder Gruppenbilder befanden, dann habe ich mich ab und zu doch irgendwie beobachtet gefühlt. Ist irgendwie komisch zu erklären, aber man fühlt sich dann einfach unwohl und möchte ehrlich gesagt auch so schnell wie möglich raus aus dem Zimmer.

Vor allem bei meiner Oma im Wohnzimmer hingen damals viele Bilder von Verstorbenen, das fand ich irgendwie immer besonders belastend. Mittlerweile hat sich das aber wirklich gelegt und es ist nicht mehr so schlimm. Bei Fotos von Verstorbenen habe ich aber irgendwie immer noch ein komisches Gefühl. Kommt aber auch immer darauf an, wie nah mir diese Person stand. Wie du siehst, ist das also gar nichts so Ungewöhnliches ;)

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Teilweise kann ich es nachvollziehen. Mir selbst ist es allerdings noch nie richtig so ergangen. Ich hatte früher immer sehr viele Poster in meinem Zimmer hängen, jedoch fühlte ich mich nie angestarrt. In unserer Wohnung haben wir auch viele Puzzles hängen, alle mit Fotodruck. Allerdings fühle ich mich auch von diesen Menschen niemals angestarrt. Sie können ja nicht starren. Es ist einfach ein Abbild von ihnen. Ich denke manchmal bildet man sich da auch mal schnell etwas ein. Teilweise hat man auch schon zu viele Horrorfilme gesehen. :D

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Früher war mein Zimmer mit Postern von einem Sänger zugekleistert, den ich damals sehr gemocht habe. Und fühlte mich in der Tat sehr oft beobachtet, obwohl das ja Blödsinn ist. Die Abbildungen waren aber so realistisch, dass ich dieses Gefühl einfach nicht losgeworden bin. Ganz schlimm war es bei einem Poster, welches sehr groß, wenn nicht sogar, in Lebensgröße produziert wurde. Das hat bei mir auch nicht lang gehangen und ich habe es dann an jemanden verkauft, der mehr damit anfangen konnte. Zwar habe ich gedacht, ich gewöhne mich da noch irgendwann einmal daran, aber das war nicht der Fall.

Bei anderen Bildern hatte ich dieses Gefühl aber nie gehabt. Nun hängen in unserer Wohnung noch einmal zwei Poster eines anderen Sängers. Das eine wurde direkt bei einem Konzert aufgenommen und ich habe es mir dann vergrößern lassen. Da der Blick nicht direkt in die Kamera geht, fühle ich mich dadurch auch nicht beobachtet. Das andere Poster ist ein Tourplakat, zwar mit dem Konterfei des Sängers und mit dem Blick in die Kamera, aber hier fühle ich mich ebenfalls nicht beobachtet.

Mehr Poster hängen nun nicht bei uns, das reicht aber auch, da wir andere Bilder als Wanddekoration haben. Bis auf ein Zebra sind es eher Gegenstände und weder von dem Zebra noch von den Gegenständen fühle ich mich irgendwie beobachtet. Sonst hätten wir diese Bilder wohl auch nicht als Wanddekoration angebracht.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Natürlich hat man hin und wieder das Gefühl, eine Person auf einem Foto schaut einem direkt ins Gesicht. Und manche Bilder mag man, andere sind aus keinem genau festzumachenden Punkt irgendwie unangenehm. Aber dass ich das Gefühl dauernd hätte, mich würden Personen auf Fotos anstarren kenne ich nicht einmal phasenweise.Bei dir scheint das Ganze sich schon ziemlich extrem entwickelt zu haben, wenn du sogar keine Fotos in Zeitschriften mehr unbedeckt lassen kannst, damit du dich auf den Text konzentrieren kannst. Ich möchte nicht unbedingt die Wörter "Paranoia" oder "Verfolgungswahn" verwenden, aber zumindest der Ansatz einer Phobie oder Störung ist doch zu erkennen, zumal dich diese Ängste - und als Ängste kann man es sicher bezeichnen - immer mehr in deinem Alltag einschränken.

Natürlich muss man keine Poster aufhängen oder Fotos in seinen eigenen vier Wänden aufstellen, aber wie du schon bei den Zeitschriften siehst, kannst du auf Dauer Abbildungen von Menschen nicht aus dem Weg gehen. Irgendwann ist es vielleicht so weit, dass du nicht mehr in die Stadt kannst, weil da Werbeplakate mit Menschen darauf hängen. An deiner Stelle würde ich mal mit einem Arzt, dem du vertraust über dein (noch) Problemchen reden, was er dazu meint und damit es sich nicht zu einem Problem steigert. Als Phase kann man es jedenfalls nicht mehr bezeichnen, denke ich

» kerry3 » Beiträge: 892 » Talkpoints: 18,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich kenne das eigentlich gar nicht. Ich würde mir allerdings auch kein riesen großes Poster ins Zimmer hängen, wo irgendwer drauf ist, wo man tatsächlich das Gefühl hätte, er starrt einen an. Aber solche Bilder sind recht selten, finde ich. Mit den meisten Bildern verbinde ich einfach Erinnerungen und bei den meisten Bilder ist auch klar, dass die Person direkt in die Kamera gesehen hat und deswegen eben einen auch "anschaut".

Ich fände es ja schon komisch, wenn man sich deswegen keine Bilder von Freunden, Verwandten, Bekannten, der Familie - was auch immer - hinstellt, nur weil man dann das Gefühl hat, dass man angestarrt wird. Stattdessen soll man sich ja eher am Anblick desjenigen erfreuen können.

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» winny2311 » Beiträge: 15008 » Talkpoints: 3,49 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ich muss ehrlich sagen, dass ich das bisher erst selten erlebt habe. Eigentlich nur bei einem Bild, von meinem Ex Freund damals. Irgendwie war ich ihm auch nicht mehr so wohl gesonnen und wenn ich dieses Bild gesehen habe, habe ich mich auch irgendwie angestarrt und überwacht gefühlt, aber das lag wohl eher daran, dass ich dieses Gefühl auch oft während unserer Beziehung hatte und ich habe mich dann einfach von dem Bild auch irgendwie bedroht gefühlt. Ich denke aber nicht, dass es am Bild selbst lag, sondern eher an der Person darauf.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Also von mir selbst kenne ich dieses Problem eigentlich nicht, aber meinem Freund geht es auch so. Als er früher noch öfter mal bei mir Zuhause war hat er mich gebeten, alle meine Poster abzuhängen, weil er nicht schlafen konnte. Er fühlte sich einfach beobachtet. Ich war die Poster vom Kindesalter an gewohnt, hatte immer irgendwelche gehabt und mich sehr unwohl gefühlt, als alle weg waren. Es mag blöd klingen, aber als ich alle Poster ab hatte (ich war damals 19 und sah auch ein, dass ich zu alt für sowas war), fing ich an zu zittern. Ich musste also einige wieder dran hängen, weil ich einfach nicht mit dem Zittern aufhören konnte und habe die Poster dann nach und nach abgemacht. Ich weiß nicht wieso ich so gezittert hatte und wenn ich darüber nachdenke, komme ich mir albern vor.

Einmal jedoch hatten wir ein Bild in unserem Esszimmer hängen von einer Frau. Ich hatte oft sogar Alpträume von dem Bild und fühlte mich immer beobachtet. Mein Freund hatte sogar teilweise Angst vor dem Bild und ist immer ganz schnell daran vorbei und musste beim Essen krampfhaft auf den Teller schauen. Erst nahmen meine Eltern uns da nicht so ernst und fanden uns albern, aber dann kam ein Freund meines Vaters zu Besuch, der sich viel mit Mysterien und so beschäftigt. Einige hier werden jetzt natürlich alles als Humbug bezeichnen, aber der Mann war von dem Bild gleich geschockt, weil er es kannte und sagte meinen Eltern, dass das Bild was Böses an sich hat. Er nannte auch den Namen vom Bild, aber ich erinnere mich nicht mehr daran. Am Ende haben wir jedenfalls das Bild verbrannt und wir fühlten uns wenigstens etwas wohler danach.

Das war aber eigentlich das einzige Mal, dass ich mich von einem Bild beobachtet fühlte. Heute hab ich Bilder von meinem Freund im Zimmer hängen, von meinem verstorbenen Hund und zwei von meinen Lieblingsstars. Ich schaue mir gerne ab und zu die Bilder einfach an, aber fühle mich nicht davon beobachtet sondern eigentlich eher weniger alleine.

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» Brini » Beiträge: 543 » Talkpoints: 3,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Angestarrt fühle ich mich von Fotos und Postern zwar nicht, aber teilweise doch schon beobachtet. Meistens beachte ich das gar nicht, aber teilweise nimmt es wirklich seltsame Formen an. So hängt bei Freunden von mir ein riesiges Familienfoto als Poster an der Wand vom Gäste-WC und zwar direkt gegenüber von der Toilette. Wenn ich dort also auf der Toilette sitze, fühle ich mich wirklich beobachtet und genauso geht es den meisten andern Besuchern, die dort sind, auch.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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