Atomausstieg übertrieben?

vom 11.06.2011, 11:32 Uhr

Die Vor- und Nachteile der Atomenergie sind sehr spannende Themen und man könnte darüber bestimmt unzählige Bücher schreiben. Nur muss gesagt werden, dass es momentan keine Möglichkeiten oder Alternativen der Energiegewinnung gibt. Die Windanlagen sehen nicht nur merkwürdig aus und zerstören das Naturbild, sondern sie sind darüber hinaus auch nicht wirklich Effizient genug. Vielmehr brauch man Unmengen an Energie um die Anlagen überhaupt zu bauen. Es ist eine Milchmädchenrechnung. Man könnte es fast mit E10 vergleichen.

Also wäre ein übereilter Ausstieg aus der Kernenergie ein fataler Fehler, denn die erneuerbaren Energien können keinesfalls den Bedarf decken. Außerdem habe ich ehrlich gesagt auch wenig Lust 150 Euro nur für Strom aufzubringen. Erst wenn etwas entsprechend gleichwertiges gefunden wird ist über einen generellen Ausstieg nachzudenken. Vorzugsweise könnte man hier mit Wasserstoff oder Helium arbeiten. Hier steckt die Entwicklung für die Nutzbarkeit aber leider noch in den Kinderschuhen.

» nexun » Beiträge: 3 » Talkpoints: 0,87 »



Nur muss gesagt werden, dass es momentan keine Möglichkeiten oder Alternativen der Energiegewinnung gibt. Die Windanlagen sehen nicht nur merkwürdig aus und zerstören das Naturbild, sondern sie sind darüber hinaus auch nicht wirklich Effizient genug. Vielmehr brauch man Unmengen an Energie um die Anlagen überhaupt zu bauen. Es ist eine Milchmädchenrechnung. Man könnte es fast mit E10 vergleichen.

Wie kommst Du darauf, dass es keine Alternativen gibt? Wir nutzen sie doch schon. ;) Ich unterstelle Dir nicht, dass Du nicht informiert wärst, aber wenn Du damit argumentierst, dass Windkrafträder Unmengen Energie brauchen um gebaut zu werden - war das bei den Atomkraftwerken denn anders? Wurden die mit Hammer und Meißel gebaut, reinster Muskelkraft? Ich denke eher nicht.

Ich habe mal ein wenig gesucht und eine Tabelle über die Amortisierungszeit einiger Öko-Stromanlagen gefunden. Ob das glaubwürdig ist oder nicht muss jeder selber entscheiden.

Energetische Amortisationszeit von Erneuerbare-Energien-Anlagen in Deutschland

Windkraftanlage Binnenland 3 – 7 Monate
Solarthermische Anlage 5 – 15 Monate
Geothermisches Kraftwerk 7 – 10 Monate
Wasserkraftanlage 9 – 13 Monate
Photovoltaikanlage 24 - 60 Monate
FAQ Windenergie

Leider finde ich rein gar nichts darüber, wann sich ein Atomkraftwerk amortisiert hat, aber ich bin auch nicht gerade der Google-Profi.

Also wäre ein übereilter Ausstieg aus der Kernenergie ein fataler Fehler, denn die erneuerbaren Energien können keinesfalls den Bedarf decken. Außerdem habe ich ehrlich gesagt auch wenig Lust 150 Euro nur für Strom aufzubringen. Erst wenn etwas entsprechend gleichwertiges gefunden wird ist über einen generellen Ausstieg nachzudenken. Vorzugsweise könnte man hier mit Wasserstoff oder Helium arbeiten. Hier steckt die Entwicklung für die Nutzbarkeit aber leider noch in den Kinderschuhen.

Nur mal am Rande: Der Ausstieg ist nicht übereilt sondern steht schon seit ich weiß nicht wieviel Jahren fest. Nur die aktuelle Regierung hat den Energieriesen eine Laufzeitverlängerung geschenkt, welche eben jetzt wieder aufgehoben wurde. Was ist daran übereilt? Und was ist denn daran übereilt, wenn man alte, unsichere Kraftwerke vom Netz nimmt? Ich finde da kann es gar nicht schnell genug gehen, denn die AKWs, die uns heute schon als unsicher bekannt sind müssen trotzdem noch Jahrelang weiter laufen bis sie vollständig abgestellt werden können. Die Brennelemente müssen über Jahre hinweg noch gekühlt werden. Und was ist eigentlich dann? Dann steht mitten im Raum eine AKW-Ruine die für teures Geld zurück gebaut und entsorgt werden muss. Jedes andere Kraftwerk reißt man ab und muss sich schlimmstenfalls mit Asbest rum schlagen, das Atomkraftwerk kann nicht einfach auf die nächste Halde gepackt werden.

Naja und dass Öko-Strom nicht teurer ist als Mischstrom sollte sich mittlerweile auch herum gesprochen haben. Jedenfalls zahle ich keinen einzigen Cent mehr für meinen Öko-Strom im Vergleich zu vorher und ich war vorher schon bei einem sehr günstigen Anbieter.

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» ArcaNoé » Beiträge: 299 » Talkpoints: 2,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Viele Deutsche übertreiben wirklich sehr schnell, auch wenn sich die meisten nicht wirklich auskennen. So auch beim Atomausstieg, was aber in diesem Fall auch daran liegt, dass Zeitungen falsch oder übertrieben berichten.
Meiner Meinung nach ist der endgültige Atomausstieg für Deutschland notwendig, aber es ist nur sinnvoll, wenn man einen langsamen Weg geht. Atomkraft ist schädlich für Menschen und Umwelt, ganz klar, aber im Moment wird unser Strom hauptsächlich von AKWs bezogen und würde man diese über einen kurzen Raum abschalten, würde unsere Stromversorgung zusammenbrechen. Also: über lange Zeit hin ist der Atomausstieg ein muss, davor muss die Energieversorgung per erneuerbarer Energien erst gesichert werden!

» Rager » Beiträge: 7 » Talkpoints: 4,03 »



Atomausstieg gut und schön, dann sind wir nach außen hin die vorbildlichen Deutschen ohne Kernkraft. Doch wo die ganze Energie hernehmen? Vielleicht aus dem AKW aus den Frankreich? Aber halt, wir wollen doch keine Atomkraftwerke mehr!

Die Deutschen schreien nach dem Atomausstieg, ohne sich Gedanken um die Konsequenzen und Alternativen zu machen. Die alternativen Energien sind doch gar nicht ausgereift genug, um ein ganzes Volk zu versorgen.

Also bauen wir Kohlekraftwerke. Wenn die hochgehen sollten, haben wir keinen so großen Schaden. Jedoch stößt dieses Kraftwerk so abnormal viel CO2 in die Athmosphäre und ist somit begünstigens für die Klimaerwärmung - gegen die wir doch auch protestieren, wenn ich mich richtig erinnere!? Deutschlands AKW sind die sichersten überhaupt. Klar kann so ein Ding hochgehen - kann es aber auch 2 Jahre nach Abschaltung noch und die Folgen sind nicht unbedingt harmloser. Die Strahlen verflüchtigen sich innerhalb so lachhaft kurzer Zeit ja nicht.

Abgesehen davon kostet es Unmengen Geld, diese Kraftwerke zu bauen. Das würde bedeuten, dass wir Bürger wieder tiefer in die Tasche greifen dürfen. Passt uns aber auch nicht. Also, wie wollt ihr den Atomausstieg schaffen?

» Mauchen » Beiträge: 222 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde es gut, dass Deutschland den schnellen Atomausstieg vorantreiben möchte. Dafür ist es aber auch nötig, dass die erneuerbaren Energien weiter ausgebaut werden. Denn wenn kein Wind oder keine Sonne scheint, wird die Energie kaum ausreichen, um den Bedarf zu decken. Ich denke mal, dass in naher Zukunft wieder vermehrt Kohl-Kraftwerke gebaut werden oder aber auch kleinere Kraftwerke, die sich selbst rentieren. Hier gibt es schon recht gute Ansatzpunkte, um von Gas oder Öl unabhängiger zu werden.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ein sofortiger Ausstieg ist meiner Meinung nach ein wenig bis stark verantwortungslos. Natürlich ist Radioaktivität bei entsprechender Konzentration so gut wie tödlich und auch geringe Mengen reichen anscheinend aus, um Leukämie zu verursachen, aber in der heutigen Zeit brauchen wir nun Mal diese Energiequelle, sonst müssen wir früher oder später alle auf der Straße leben. Warum ist eigentlich ganz einfach so erklären, weil die Strompreise jetzt dramatisch anziehen werden und dieses wird sich auch auf die Produktionskosten der Hersteller in Deutschland auswirken. So könnte das vorzeitige Abschalten von Atomkraftwerken den Unternehmensstandort für Unternehmen noch unattraktiver machen, was infolgedessen zu einer Arbeitslosenrate führt.

Denn wer hat schon Lust seinem Unternehmen ins Ausland zu folgen und all seine Bekannten und Verwandten hier aufzugeben?. Wo soll dass denn hinführen mit der Kilowattstunde, 30 bis 40 Cent?, dann können wir unsere Computer bald ganz auslassen und gebacken wird nur noch einmal im Monat, weil die Stromrechnung dann für einen 3-köpfigen Haushalt über 1000 Euro steigen wird.
Vor allen Dingen wird das alles nicht so gut laufen, wie manche erzählen, denn was viele nicht wissen. Das Leitungsnetz an den Küsten ist nicht so stark ausgebaut wie in den großen Städten. Wenn man jetzt Offshore Windkraftparks aufbaut, ist das zwar schön für die Energiebilanz hat aber relativ wenig Auswirkungen auf den Leitungsausbau.

Jetzt kommt der Hammer, denn in Norwegen kostet eine Kilowattstunde circa 3 bis 4 Cent was ich von einem Dänen erfahren habe. Wahrscheinlich, weil diese sich durch entsprechende Wasserkraftwerke unabhängig gemacht haben. Energiewende auf jeden Fall, fragt sich nur ob Deutschland auch den Preis dafür zahlen will, so sollen die Menschen am Ende nicht jammern!.

» Newsjumper » Beiträge: 598 » Talkpoints: 0,35 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Nein, ich finde den Atomausstieg ganz und gar nicht übertrieben. Es wäre richtig endlich die Konzerne dazu zu bringen, in erneuerbare Energien zu investieren. Zudem würde ich die Themen nicht durcheinander werfen.

Ich meine, es gibt viele Seiten, die verschiedenste Gründe aufzählen und sich mit der Thematik beschäftigen, z.B. 100-gute-gruende.de. Ich würde auch ehrlich gesagt lieber auf ein wenig Komfort verzichten, als das man immer noch mehr Atommüll produziert, wobei man gar nicht weiß, wo man diesen dann lassen soll. Das betrifft ja nicht nur unsere Generation und die nächste, sondern viele weitere.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Es ist schade, dass sich damals die Politik für die Atomenergie entschieden hat. Wären die vielen Gelder von Anfang an in erneuerbare Energien gesteckt worden, wären wir vielleicht bereits ein gutes Stück weiter. Zudem ist es sehr interessant, wie die Atomlobby zum einen Politiker beeinflusst, und zum anderen große Energiekonzerne die grüne Konkurrenz zum anderen unter Druck setzen oder aufkaufen bzw vom Markt werfen. Die Poltiik hat durch ihre unmengen an Subventionen eine (zu) große Macht erschaffen, die sich wehrt.

» AllenFanel » Beiträge: 24 » Talkpoints: 8,69 »


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