Wann muss ein Kind den Namen bekommen?

vom 10.04.2011, 23:18 Uhr

Dann kann man den Eltern nur die Daumen drücken, dass sie innerhalb einer Woche den Charakter des Kindes bereits kennengelernt haben und sie sich dann auch für einen Namen entschieden haben. So bleibt dann nur noch zu hoffen, dass der Charakter stets der Gleiche bleibt.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



*steph* hat geschrieben:Dann kann man den Eltern nur die Daumen drücken, dass sie innerhalb einer Woche den Charakter des Kindes bereits kennengelernt haben und sie sich dann auch für einen Namen entschieden haben. So bleibt dann nur noch zu hoffen, dass der Charakter stets der Gleiche bleibt.

Dass der Charakter sich ändert ist schon klar und ist auch den werdenden Eltern klar. Sie wollen halt nur einen Namen, den sie ausgesucht haben und der auch wirklich passt. Sie haben sehr viele Namen auf der Liste stehen. Sie wissen auch nicht, ob es ein Junge oder Mädchen wird und sie wollen sich erst entscheiden, wenn sie das Kind wirklich kennengelernt haben.

Eine Woche finde ich ziemlich knapp. Wie machen das denn alleinerziehende Mütter, die keinen haben, der das Kind anmeldet und die erst nach mehr als einer Woche aus dem Krankenhaus kommt, weil es eben Komplikationen gab. Kaiserschnitt usw. Aber dieses Kind muss doch auch angemeldet werden.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Eine Woche finde ich auch sehr knapp aber auch bei Wikipedia habe ich nun gefunden, dass das in Deutschland so ist. Da ist es in Österreich schon besser, dass man sich bis zu einem Monat Zeit lassen kann, auch wenn man diese Zeit in den meisten Fällen wohl nicht braucht.

Aber auch für Alleinerziehende ist der Zeitraum zumindest aus bürokratischer Sicht kein Problem, weil das Spital zunächst einmal eine Anzeige aufgibt oder die Geburt eben bekannt gibt. Die Geburtsurkunde muss auch nicht die Mutter selber abholen, das können auch andere Personen machen.

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» tournesol » Beiträge: 7750 » Talkpoints: 66,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Diamante hat geschrieben:Eine Woche finde ich ziemlich knapp. Wie machen das denn alleinerziehende Mütter, die keinen haben, der das Kind anmeldet und die erst nach mehr als einer Woche aus dem Krankenhaus kommt, weil es eben Komplikationen gab. Kaiserschnitt usw. Aber dieses Kind muss doch auch angemeldet werden.


Man merkt schon, dass deine Kinder schon älter sind. Heutzutage braucht eigentlich niemand mehr persönlich zum Standesamt zu fahren. Im Normalfall erledigen die Kliniken selbst den Papierkram, man muss nur noch die nötigen Papiere mitbringen, die Geburtsurkunde kommt dann per Post, ebenso die Rechnung.

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» Julix » Beiträge: 2566 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Diamante hat geschrieben:Eine Woche finde ich ziemlich knapp. Wie machen das denn alleinerziehende Mütter, die keinen haben, der das Kind anmeldet und die erst nach mehr als einer Woche aus dem Krankenhaus kommt, weil es eben Komplikationen gab. Kaiserschnitt usw. Aber dieses Kind muss doch auch angemeldet werden.


Die Anmeldung muss man nicht mehr selber machen. Das regeln die Kliniken für einen, sodass man nur noch, wenn man dann etwas Zeit hat zum Standesamt gehen kann und sich bloß noch die Geburtsurkunde abholen kann. Und das geht ja auch durchaus mit Kind. Bei Hausgeburten wird das dann wohl die Hebamme übernehmen, dafür hat man sie ja schließlich. Du musst dich da also selber nicht drum kümmern. Aus eigener Erfahrung kann ich dir auch versichern, dass auch bei einer Kaiserschnittgeburt alles problemlos abläuft.

Mit dem Namensband hast du aber recht. Bei unserem Kleinen stand auch nur der Nachname auf dem Armband und kein Vorname. Gefragt wurden wir (bzw. ich, da meine Freundin noch im OP lag) aber auch unmittelbar nach der Geburt. Aber da geht es erstmal nur darum, den Namen aufzuschreiben, damit man was aufs Bändchen bzw. auf die Karte am Bett schreiben kann. Für die behördlichen Anmeldung kommt dann die Hebamme später nochmal, war aber auch schon am ersten oder zweiten Tag und fragt nochmal richtig nach, auch für den Fall, dass es mehrere Vornamen gibt und erstmal nur einer gesagt wurde und um die Schreibweise nochmal zu überprüfen.

Aber so richtig kann ich das ganze sowieso nicht verstehen, warum sich die Leute da 3 Monate Zeit lassen wollen. So wirklich erkennt man doch auch in 3 Monaten den Charakter nicht. Gut man merkt, ob es ein ruhiges oder eher aufgewecktes Kind ist, aber es gibt doch einfach soviele Charakterzüge, die sich erst später zeigen, wenn das Kind wirklich aktiv etwas machen kann und da kann man dann immer noch völlig daneben liegen. Aber wir haben auch gar nicht danach geschaut, was für Charakterzüge zu dem Namen passen könnten, sondern einfach welcher Name uns gefällt und dass man sich mit dem Vornamen später auch überall blicken lassen kann, egal ob was es nun für eine berufliche Laufbahn wird. Es gibt ja wirklich schöne Namen, aber bei vielen ist es dann so, dass man sich als Akademiker damit eher nicht blicken lassen kann, genauso wie es andersherum ist, wenn es ein handwerklicker Beruf wird.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Bei mir war das so wie bei Klemmchen. In größeren Kliniken gibt es oft sogar noch ein eigenes Büro mit einer Außenstelle des Standesamtes. Dort kann man dann während des Klinikaufenthaltes hin gehen. Oder das lokale Standesamt hat einen Außendienstmitarbeiter, der täglich die neuen Mütter aufsucht.

Die Schilderungen der Bekannten, dass sie den Namen auf den Charakter des Kindes anpassen wollen, halte ich für eine billige Ausrede für mangelnde Entschlusskraft. Im Grund merkt man schon ein bisschen im Bauch ob das Kind eher ruhig oder eher lebhaft wird. Nach der Geburt sind die meisten Kinder erst mal eine Weile erschöpft und schläfrig. Fast alle Kinder kommen mit blauen Augen und wenig Haar zur Welt. Außerdem fällt das erste Haar oft noch aus. Auf so etwas würde ich mich nie verlassen wollen.

Ich finde es viel schöner, wenn man dem Kind mit dem Namen einen schönen Wunsch für den Charakter auf den Weg gibt. Hartmut ist zwar kein schöner Name aber ein gutes Beispiel für einen solchen Namen, der einen guten Wunsch darstellt. Das Kind soll einen starken Charakter bekommen und Mut. Ich denke, dass so ein Name auch einem schüchternen Kind nicht schadet sonder auch ermutigen kann.

Andererseits haben einige Kinder in den ersten Monaten große Probleme und schreien sehr viel. Warum sollte man seine Tochter aber mit dem Namen Xantippe abstrafen, nur weil sie vielleicht als Schreikind ins Leben ging. Das Beispiel ist natürlich überzogen. Es soll aber zeigen, dass man auch mit drei Monaten noch nicht davon ausgehen kann, dass das Kind wirklich mal so wird wie es am Anfang scheint.

Außerdem, welchen Charakter hat zum Beispiel ein Thomas oder eine Julia? Wenn man sich gar nicht entscheiden kann, dann muss man eben einen Namen wählen, der so weit charakterneutral ist, dass er immer passt. Auf jeden Fall kann es in der Erziehung deiner Bekannten ganz schön lustig werden, wenn die aus jeder Kleinigkeit so einen Staatsakt machen wollen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Es geht ja nicht nur um den Charakter, sondern auch um das Aussehen, was sich auch in den ersten Tagen erst so richtig entwickelt. Und wenn man viele Namen zur Auswahl hat, möchte man ja nicht nur ständig an die Namensgebung denken, wenn man das Kind anschaut. Ich kann schon verstehen, dass man einem Kind, was blond und blauäugig ist nicht unbedingt einen südländischen Namen geben will und ein dunkelhaariges Kind mit braunen Augen will man bestimmt nicht unbedingt einen skandinavischen Namen geben und diese Namen stehen wohl zur Auswahl. Denn der ist Schwede und die Frau ist Italienerin.

Eine Ausrede ist es nicht. Ich finde es sogar schön, dass sie sich solche Gedanken machen. Schließlich muss das Kind ja ein ganzes Leben mit diesem Namen rumlaufen und der Name muss auch zum Kind passen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



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