Nachschreiben oder gleich mitschreiben?

vom 24.03.2011, 15:27 Uhr

Ich habe zu meiner Schulzeit lieber eine Arbeit sofort geschrieben als dass ich sie nachgeschrieben habe. Bei uns war es immer so, dass die Arbeit dann nicht während der regulären Unterrichtszeit nachgeschrieben wurde, sondern später. Das war dann doch sehr unangenehm, wenn man denn Freizeit opfern musste. So gesehen war es sicher Faulheit und nicht die pure Einsicht.

Allerdings muss ich sagen, dass ich in der Schule grundsätzlich nie groß etwas für meine Zensuren tun musste. Daher war ich dann nach einer Krankheit auch schnell wieder auf dem aktuellen Stand und habe dann auch eben gar nicht darüber nachgedacht, die Arbeit etwa später zu schreiben.

Mein Kleiner ist auch so, dass ihm das Lernen sehr leicht fällt. Die Große ist zwar keine schlechte Schülerin, aber sie muss durchaus etwas für den Lernerfolg tun. Bei ihr haben wir uns gemeinsam daher auch schon mal entschieden eine Arbeit zum späteren Zeitpunkt nachzuschreiben, damit sie wirklich auch noch Zeit hat, den versäumten Stoff nachzuholen. Die Arbeit war dann auch eine andere als die, die zum regulären Zeitpunkt geschrieben wurde, so dass sie wirklich beweisen musste, dass sie den Stoff verstanden hat. Die Arbeit fiel dann auch gut aus, so dass der Frust über die versäumte Freizeit schnell vergessen war.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



So richtig verstehen kann ich deine Frage auch nicht. Wenn du doch krank warst und nun eben wieder fit bist, dann stellt sich doch die Frage gar nicht, ob du mitschreibst oder nicht. Ich sehe jetzt dadurch keine besonderen Nachteile, die du aufgrund deiner Krankheit haben solltest. Ich gehe einmal davon aus, dass du dich darüber informiert hast, was ihr während deiner Krankheit noch gemacht habt. Wenn du dann noch sagst, dass du den Stoff kannst, dann würde ich eigentlich nicht zögern und die Arbeit direkt schreiben.

Ich kann auch nicht bestätigen, dass Nachschreiben besser wäre und man dadurch dann mehr Ruhe hat. Ich musste selbst einmal eine Arbeit nachschreiben und saß dann in einem Raum neben dem Sekretariat und bekam dann mehr oder weniger alles mit, was nebenan passiert ist. Dies war dann doch deutlich störender als im Klassenzimmer, wo es doch in der Regel wirklich ziemlich ruhig ist und auch jemand im Raum ist, der dafür sorgt, dass es ruhig bleibt.

» BrilleWilli » Beiträge: 1779 » Talkpoints: 2,32 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich musste in meiner Schulzeit nur ein- oder zweimal eine Arbeit nachschreiben und fand das immer sehr angenehm. Eben aus dem Grund, den Du auch als positiv nanntest: Ich hatte einfach mehr Ruhe. So erinnere ich mich beispielsweise daran, dass ich einmal tatsächlich die Einzige war, die eine Arbeit nachschreiben musste, ich glaube, es war auch in meinem Fall Mathematik. Und ich saß mit einer Aufsichtslehrerin nach dem Unterricht in einem leeren Raum, das hatte direkt was Entspannendes und ich wurde überhaupt nicht abgelenkt.

Dass man beim Nachschreiben nicht unbedingt seinen Fachlehrer als Aufsicht hat, fand ich dabei gar nicht schlimm, denn ich habe in Arbeiten sowieso niemals Verständnisfragen gestellt, dazu war ich wohl vor allem zu schüchtern, denn ich hatte immer Angst, als dumm aufzufallen und dazustehen, wenn ich irgendeine Aufgabenstellung nicht verstanden hatte.

Am Nachschreiben fand ich in meinem Fall übrigens auch gut, dass die Korrektur nicht so lange gedauert hat wie im Fall des gemeinsamen Schreibens mit der Klasse. Die anderen Arbeiten waren wohl schon korrigiert als ich nachschreiben musste und so hatte ich mein Ergebnis recht schnell in der Hand.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich habe mich in jede Klausur geschleppt, wenn es mir möglich war. Wenn ich Leistung bringen konnte und den Stoff einigermaßen drauf hatte, bin ich in die Prüfung gegangen, obwohl ich krank war. Das würde ich auch jedem empfehlen. Außer, wenn jemand wirklich krank ist und die Prüfung zu 100% in den Sand setzen würde. Aber das ist ja bei dir nicht der Fall. Also würde ich hingehen.

Zum einen, weil du es dann einfach hinter dir hast. Ich zum Beispiel habe extreme Prüfungsangst und wollte alle Klausuren immer so schnell wie möglich hinter mich bringen, weil ich den Stress, den ich mir dadurch selbst gemacht habe, loswerden wollte. Nachholklausuren sind ja in der Regel immer ein paar Tage später, was für mich eben noch ein paar Tage mehr Stress bedeutete. Wenn man natürlich noch ein wenig Zeit zum lernen braucht, weil man den Stoff nicht kann, würde ich da nicht hingehen und lieber nachschreiben. Aber du kannst ja den behandelten Stoff.

Zum anderen sind Nachholklausuren oft schwerer als die 'Originalklausuren'. Lehrer sind meistens keine Monster, die es den Schülern extra schwer machen möchten. Es gibt zwar Ausnahmen, aber meistens ist es so, dass sich Lehrer die Aufgaben raussuchen, die am besten und leichtesten zu bearbeiten sind. In der Nachholklausur hat man dann eben das Pech, dass das nicht mehr so ist. Du würdest sicher deine Klassenkameraden fragen, wie ihre Prüfung war und welche Aufgaben dran kamen. Das wissen Lehrer und da jeder die gleiche Chance haben sollte und die Nachschreiber nicht bevorzugt werden sollten, müssen sie andere Aufgabentypen nehmen, die sie ja eigentlich zugunsten der Schüler ausschließen wollten.

Außerdem ist es für einen Lehrer viel mehr Arbeit, wenn Leute nicht zu einer Prüfung erscheinen. Er muss ja schließlich eine komplett neue Klausur entwerfen, was sehr viel Arbeit ist. Vielleicht interessiert einen das als Schüler nicht so, aber wenn du deinen Lehrer oder deine Lehrerin ein bisschen leiden kannst, könntest du ja über diesen Punkt mal nachdenken. :)

Du hast den Punkt mit der Ruhe angesprochen. Natürlich ist es ein bisschen angenehmer im kleinen Kreis zu schreiben, aber im Normalfall ist es in einer Klausur immer ruhig, weil jeder arbeitet und Ruhe möchte, sich also ruhig verhält. Außerdem kann man besser spicken, wenn viele Leute im Raum sind. :lol: (Das sollst du natürlich nicht machen)

» Lia. » Beiträge: 198 » Talkpoints: 0,70 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Die Nachteile, die du über das Nachschreiben auflistest, sind meiner Ansicht nach eigentlich eher spezifische Nachteile die es vermutlich je nach Regelung nur speziell an deiner Schule geben wird, nicht an allen. An meiner Schule ergibt sich beim Nachschreiben nämlich weder der Vorteil, den du durch die wenigen Schreiber zu haben glaubst, noch die Nachteile. Ich habe erst wenige Male nachgeschrieben und bei uns läuft es beim Nachschreiben eben so, dass man am Ende des Schuljahrs nachschreibt und dann wird man in der Regel in eine der Unterstufen reingesteckt, die eben noch drei Klausuren schreiben, so dass die dritte einige Wochen nach unserer zweiten angesetzt ist. Man sitzt also in einer Klasse mit den kleinen mit den Nachschreibern und der Lehrer kommt jede halbe Stunde oder wenigstens jede Stunde nachschauen, so dass er Fragen beantworten kann, wenn man welche stellt. Es ergibt sich also eigentlich weder ein Vor- noch ein Nachteil, es ist alles das gleiche. Wenn die Unterstüfler nachschreiben müssen, dann kommt das eigentlich auch die Klausur an, die sie verpassen. Wir eine der ersten verpasst, setzt man sie häufig in eine Klausur der Oberstüfler, wird die letzte verpasst, wird ein Termin gemacht, an dem alle zusammen nachschreiben und wenn man die fehlenden Schüler aus der 5, 6, 7, 8, 9 und 10 zusammen setzt, dann kann man unter Umständen auch schon zwei bis drei Klassen füllen, keiner sitzt alleine.

Mir selbst ist es daher auch mehr oder weniger egal, ob ich nachschreibe oder mitschreibe, allerdings versuche ich immer das Nachschreiben so gut es nur geht so vermeiden, da ich keine Lust habe noch Monate auf den Nachschreibtermin zu warten, den Stoff des ganzen Jahres dann noch einmal zu wiederholen, mich einzuarbeiten und dann endlich zu schreiben. Das ist ziemlich unbequem, zumal du eben diesen Nachteil des Nachschreibens vergessen hast, die Nachschreiber schreiben nämlich in der Regel nicht die Arbeit und den Stoff nach, sondern schreiben eine Klausur, in der alles dran kommt, was in dem jeweiligen Fach über das ganze Schuljahr hinweg erarbeitet wurde. So läuft das zumindest an unserer Schule und auch wenn mir sowas in der Regel keine großen Probleme bereitet, so kann ich mir doch vorstellen, dass dies für den einen oder anderen Schüler etwas unangenehm werden kann, ein guter Ansporn, die Klausur mitzuschreiben und nicht zu fehlen.

Ich selbst schreibe an sich immer mit, es sei denn, ich bin wirklich krank und darunter verstehe ich keine Grippe, kein Schnüpfchen oder Unausgeschlafenheit, sondern wirklich was schmerzhaftes, wie eine Rippenfellentzündung, Magenkrämpfe und dergleichen. Die Schmerzmittel die ich dann verschrieben bekommen habe, sind nicht gerade konzentrationsfördernd und daher kann es sich schon mal zum Nachteil auswirken, wenn man in dem Zustand eine Klausur mitschreibt. Das lasse ich dann manchmal auch schon guten Gewissens und schreibe eine Klausur nach, aber das passiert selten, lieber bringe ich eine Klausur schnell hinter mich, dann habe ich am Schuljahresende auch meine Ruhe und muss nicht zur Schule kommen, wenn andere frei haben. Zu deiner Frage, ob wir ''lieber'' gleich mit oder nachschreiben würde ich daher sagen, dass es wohl kaum einen Schüler gibt, der lieber alle Klausuren nachschreibt, wozu soll das auch gut sein, was bringt einem das? Abgesehen davon kann das mit der zeit vermutlich auch zu Problemen führen, denn wenn man eine Klausur versäumt, dann wird ein Attest gewünscht und wenn man dann dieses nicht vorzeigen kann gibt es Probleme, ebenso wie es recht auffällig wäre, jede Klausur beim Arzt aufzutauchen, weil man ''lieber'' nachschreibt.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Mitschreiben oder nicht - das kommt immer darauf an ob man alles kann oder eben nicht. Wenn man sicher ist, dass man alles kann, sollte man direkt mitschreiben. Vorher würde ich mir aber unbedingt den Ordner oder das Heft von irgendjemand aus der Klasse ausleihen und sehen was sie gemacht haben. Es kann ja durchaus sein, dass eine Woche vor der Schulaufgabe etwas neues besprochen wird und man dann Probleme bekommt. Und auch sonst werden oftmals noch Kleinigkeiten und ähnliches besprochen.

Beim Nachschreiben ist das auch immer so eine Sache. Bedenke dass die nachgeholte Probe niemals leichter wird. In der Regel sind diese dann wirklich schwerer und nicht so schülerfreundlich. Zumindest ist das an meiner Schule so. Davon abgesehen heißt Nachschreiben auch an einem anderen Zeitpunkt die Probe zu schreiben. Bei uns an der Schule fällt das oftmals auf einen Samstag und an dem hat nun wirklich kein Schüler Lust auf Schule :wink: .

Ich würde die Probe mitschreiben wenn ich alles kann und verstanden habe. Wenn nicht würde ich doch lieber auf den Nachholthermin hoffen.

» Equilibrium » Beiträge: 145 » Talkpoints: 9,74 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also wenn du dir im Stoff sicher bist und denkst, das du ihn auch wirklich gut beherrscht, dann würde ich die Mathearbeit an deiner Stelle gleich mitschreiben. Vielleicht kannst du deinem Lehrer ja auch überzeugen, das er deinen Ausfall aus Krankheitsgründen etwas mitberücksichtigt, falls du die Arbeit unverhofft dermassen verhaust. Evtl. hast du dann ja auch noch eine Chance, das du nochmal eine Arbeit zu dem Thema nachschreiben kannst.

Ich finde das mit dem Nachschreiben immer so eine Sache, denn ich hatte in der Schule immer das Gefühl, als seinen die Aufgaben immer schwerer, als in der eigentlichen Arbeit. Bei uns haben die Lehrer grundsätzlich immer andere Aufgaben für die Nachschreiber genommen, denn sonst hätte man sich ja mit denjenigen absprechen können, die die Arbeit von anfang an mitgeschrieben haben und hätte so bei den Ergebnissen einen deutlichen Vorteil.

Ich würde Arbeiten nur nachschreiben, wenn ich mir in dem Stoff allgemein unsicher bin und dann halt durch mein Fehlen, einiges verpasst hätte. Dann braucht man auch einfach eine bestimmte Zeit, um das Wissen für die Arbeit aufzuholen.

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» Chrissiger » Beiträge: 1296 » Talkpoints: -2,34 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also ich versuche immer, zu den Schularbeiten da zu sein. Es gibt echt nichts blöderes, als bei der tatsächlichen Arbeit zu fehlen und nachschreiben zu müssen. Am Ende allein mit dem Lehrer! (Mal ehrlich, wenn ich an so manche Gruselgestalt an meiner Schule denke, geht das gar nicht).

Außerdem wird es ja meistens so gehalten, dass die Nachschriften schwerer gehalten werden, als die tatsächliche Arbeit. Abgesehen davon, dass die meisten Lehrer sowieso schon ziemlich angefressen sind, weil sie wegen einem eine neue Arbeit erstellen möchten, gibt es wirklich gar nichts, was mich reizen könnte, eine Schularbeit nicht mitzuschreiben, außer ich bin wirklich richtig schlimm krank.

» Lafayette » Beiträge: 236 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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