Warum muss man Autofahrer zwingen beim Zebrasteifen .....

vom 03.02.2011, 20:41 Uhr

anzuhalten? Ich war heute in der Arbeit und musste noch schnell in den Supermarkt. Dort gibt es einen Zebrastreifen, aber keine Ampel. Diese Straße ist recht befahren und somit kommen immer wieder Autos. Sehr selten, dass der Zebrastreifen einmal so passiert werden kann.

Ich gehe also zum Zebrastreifen, die Autofahrer sehen, dass ich die Straße überqueren möchte, sie bleiben aber nicht stehen. Erst einige Autos später bleibt einmal einer stehen. Ich gehe nur die Hälfte des Zebrastreifens rüber und muss wieder warten bis von der anderen Seite jemand sich gnädig erweist einmal stehen zu bleiben.

Manchmal denke ich mir, dass ich die Autofahrer zwingen muss, stehen zu bleiben, indem ich auf den Zebrastreifen steige. Dies ist sehr Risikoreich, da ja nicht jeder stehen bleibt. obwohl er eigentlich sollte. Mein Mann bleibt immer stehen, wenn er so einen Zebrastreifen sieht, bzw. fährt langsamer, wo er schon weiß, dass einer kommt. Er bleibt automatisch stehen sobald er sieht, dass eine Person bei dem Zebrastreifen steht.

Die Autofahrer sollten doch wissen, dass ein Mensch nicht nur so aus Lust und Laune dort steht, sondern den Zebrastreifen überqueren möchte. Hattet ihr auch schon solche Erlebnisse? Bleibt ihr bei den Zebrastreifen stehen? Oder fährt ihr einfach weiter, in der Hoffnung, dass der Autofahrer hinter einem dann sich gnädig erweist mit dem Fußgänger? So wie es aussieht, muss keiner den Unschuldsengel spielen, den es sind sicher 50% der Autofahrer, die einfach "vergessen" auf die Bremse zu treten oder sogar stehen zu bleiben.

» Redangel » Beiträge: 1289 » Talkpoints: 2,82 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



So eine Erfahrung habe ich bisher noch nicht teilen können. Wenn ich in der Stadt unterwegs bin und die Straße an einem Zebrastreifen überqueren möchte, bleibt eigentlich jeder Autofahrer stehen. Natürlich gibt es hin und wieder den einen oder anderen, der sich schon so knapp vor dem Zebrastreifen, dass ein Anhalten ein Verkehrsrisiko bedeuten würde, aber sonst wird zumindest in meiner Stadt (Kleinstadt) an einem Zebrastreifen immer angehalten.

Wenn die Verkehrssituation bei dir wirklich so gefährlich ist, und vorallem, wenn der von dir beschriebene Vorfall kein Einzelfall ist, dann würde ich mich doch glatt diesbezüglich einmal bei der Polizei melden. Laut der Straßenverkehrsordnung ist ein Autofahrer dazu verpflichtet, an einem Zebrastreifen zu halten und Personen die Möglichkeit zu gewähren, die Straße zu überqueren. Die Polizei ist schließlich dazu da, dass Gesetze eingehalten werden. Immerhin besteht hier auch ein großes Unfallrisiko, da der "Normalbürger" davon ausgeht, dass jedes Auto am Zebrastreifen zum stehen kommt, wenn er die Straße überqueren möchte.

Ich selbst kann mich ehrlich gesagt nicht daran erinnern, jemals einfach über ein Zebrastreifen "gebrettert" zu sein, wenn dort eine Person stand, die eventuell die Straße überqueren möchte. Ich fahre eigentlich sogar immer automatisch langsamer, wenn ich sehe, dass ich mich einem Zebrastreifen nähere. Bei uns gibt es viele Straßen und Gassen, die nicht einsehbar sind, aus der aber jederzeit Menschen kommen könnten. Ich möchte schließlich keinen Fußgänger oder Fahrradfahrer anfahren, also ist meines Ermessens an einem Zebrastreifen immer Vorsicht und Aufmerksamkeit geboten.

In Deutschland habe ich somit noch keine negativen Erfahrungen gemacht. Als ich jedoch meinen letzten Urlaub in Tschechien verbracht habe, habe ich hier ganz andere Erfahrungen gemacht. Hier ist es in der Tat so, dass Autofahrer in der Regel für niemanden anhalten. Als ich das erste mal allein über die Straße ging, war ich ganz schön überrascht, dass noch immer Autos ungebremst an mir vorbeifuhren. In Tschechien sammeln sich zum Teil wirklich kleinere "Menschentrauben" an Straßenübergängen, bevor sie diese überqueren, da sie es alleine für viel zu gefährlich betrachten.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge

Zuletzt geändert von damomo am 03.02.2011, 22:15, insgesamt 1-mal geändert.

Mir geht es da genauso wie dir. Man ist in der Stadt und will noch ganz schnell den Bus oder Zug erreichen. Dann muss man die Straße überqueren und steht sich dabei am Zebrastreifen die Beine in den bauch, weil niemand anhält.

Als Kind habe ich da sogar erlebt, dass mir ein Autofahrer den Mittelfinger gezeigt hatte, als ich (wie Kinder es eben so machen) den Arm ausstreckte um am Zebrastreifen über die Straße zu können.

Wozu gibt es denn Zebrastreifen, wenn kaum ein Autofahrer dort anhält? Jedes Mal wenn ich weiß, dass ich über einen gehen muss, hab ich ein ganz unangenehmes Gefühl im Bauch.

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» Brini » Beiträge: 543 » Talkpoints: 3,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Diese Situation kenne ich teilweise. Es kommt glaube ich ganz stark darauf an, wo der Zebrastreifen ist. An einigen Zebrastreifen hier im Ort halten die Autos immer, an anderen fahren sie häufiger weiter. Woran das liegt weiß ich nicht.

Ich mache es aber auch gelegentlich so, dass ich einfach den Zebrastreifen überquere und die Autofahrer zum Halten zwinge. Allerdings achte ich dabei schon darauf, ob es gefährlich werden könnte. Wenn ein Auto zu schnell heran fährt, bleibe ich lieber stehen.

Wenn ich als Autofahrer unterwegs bin, halte ich vor einem Zebrastreifen immer an. Einmal habe ich aber auch fast einen Fußgänger übersehen. Der Zebrastreifen lag hinter einer Kurve und ich habe an dieser Stelle einfach gar nicht damit gerechnet, dass dort ein Zebrastreifen ist. Es war also keine Absicht.

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» aranka05 » Beiträge: 366 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Habe vergessen zu erwähnen, dass dieser Zebrastreifen in Wien, Österreich ist. Zwar nicht mitten in der City sondern ganz weit draußen in einem Randbezirk. Dieser Zebrastreifen ist wirklich sehr gut ersichtlich und liegt in keiner Kurve. Womit die Autofahrer freie Sicht auf den Zebrastreifen hätten. Es ist eine viel befahrene Straße, die jeweils 2 Fahrbahnen in jede Richtung hat.

Komischerweise ist einige Meter, ich nehme mal an10-15, eine Ampel, wo die Autofahrer sowieso anhalten müssen. Daher verstehe ich die Logik nicht, warum die dann extra noch Gas geben, wenn sie sowieso in einigen Sekunden stehen bleiben müssen.

» Redangel » Beiträge: 1289 » Talkpoints: 2,82 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wenn ich als Autofahrer unterwegs bin, ist es eine Selbstverständlichkeit, dass ich an einem Zebrastreifen anhalte, um einen Passanten das Überqueren der Fahrbahn zu ermöglichen. Ich kann mich nicht erinnern, schon einmal durchgefahren zu sein. Außerdem ist das auch die Pflicht jeden Autofahrers, anzuhalten.

Stehe ich jedoch als Fußgänger am Zebrastreifen und es kommt ein Auto versuche ich Blickkontakt zum Fahrer zu bekommen. Die meisten Autofahrer reagieren sehr freundlich und geben mir mit der Hand ein Zeichen, den Zebrastreifen zu überqueren. Ich bedanke mich und gehe. Ich suche den Blickkontakt, weil es durchaus mal vorkommen könnte, dass der Autofahrer nicht mehr bremsen kann. Da ist es besser, man stimmt sich ab. Probleme hat es bei mir noch nicht gegeben. Alle halten immer.

Kann es sein, dass es bei dir in Österreich anders gehandhabt wird als bei uns? Was du da beschrieben hast habe ich nie festgestellt. Ich kann mir höchstens vorstellen, dass der Zebrastreifen für Autofahrer schlecht einsichtbar ist und sie deshalb durchfahren.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


MIr stellt sich garnicht die Frage, ob ich an einem Zebrastreifen anhalte, wenn ihn jemand überqueren möchte. Klar tue ich das, denn ich erwarte von den Autofahrern ja auch, dass sie das für mich tun, wenn ich dort stehe und über die Straße möchte.

Bei uns in der Stadt (etwas über 500.000 Einwohner) sind die Autofahrer aer ziemlich freundlich und halten an, wenn sie einen Fußgänger dort stehen sehen, der die Straße überqueren möchte.

Was mich immer ganz besonders freut: Ich bin immer mit dem Fahrrad unterwegs und ich fahre mit dem Rad bis zum Zebrastreifen. Die Autos sehen mich schon kommen und halten an und ich kann rüberfahren, ohne vorher angehalten zu haben. Denn eigentlich, rein rechtlich gesehen, habe ich ja nur Anspruch, dass die Autofahrer anhalten, wenn ich mein Fahrrad über den Zebrastreifen schieben würde. Aber einfach so mit meinem Fahrrad über den Zebrastreifen zu fahren, ohne überhaupt zu gucken ob jemand kommt und dann hoffen, dass er anhält, das mache ich nicht. Ich will ja nicht unter den Rädern des Autos landen und dann auch noch selbst Schuld sein, weil ich nicht geschoben habe.

» SabrinaB » Beiträge: 37 » Talkpoints: 14,98 »



Ich habe das schon als Autofahrer erlebt, aber auch als Fußgänger. Bevor ich den Führerschein hatte, war ich viel zu Fuß unterwegs. Die Autofahrer hielten generell eher selten an, wenn ich über den Zebrastreifen wollte. Also musste ich sie dazu zwingen, indem ich provokativ auf den Zebrastreifen gestiegen bin. Allerdings habe ich davor erstmal geschaut, wie weit das nächste Auto noch entfernt ist und habe eingeschätzt, ob es zum Bremsen reicht. Bisher hat das immer gut geklappt und die Autofahrer mussten stehen bleiben. Oftmals bleibt dir auch nichts anderes übrig, denn du siehst ja selbst, dass kaum einer wirklich stehen bleibt.

Als Autofahrerin bleibe ich immer stehen, denn ich kenne ja die andere Seite. Ich selbst erwarte ja mit meinem Verhalten auch, dass die Autofahrer stehen bleiben und mich über den Zebrastreifen laufen lassen. Wenn ich dann selbst fahre und nicht stehen bleibe, wäre das doch schon ein sehr komisches Verhalten. Deshalb bleibe ich immer stehen und schaue auch schon einige Meter vor dem Streifen, ob da jemand kommen könnte und ich bremsen muss.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Vollkommen richtig. Auch ich habe verstärkt den Eindruck, dass Autofahrer sich der Bedeutung des Fußgängerüberweges zunehmend nicht mehr bewusst sind. Ich weiß auch, dass das in Österreich und der Schweiz schon lange ein Thema ist oder war und nicht nur ein Bauchgefühl ist. Die Dinger sind echte Todesfallen.

Mir kommt aber bei euch allen eines zu kurz. Nämlich mal darauf hinzuweisen, dass Fußgänger hier absoluten Vorrang haben. Das heißt für den Autofahrer, wenn da jemand aussieht, als wolle er über den Zebrastreifen, muss er langsam ranfahren und wenn nötig, dann eben warten. Bei uns in Deutschland gibt es 80 € Bußgeld und maximal 4 Punkte. Als Fußgänger müssen wir den Streifen nicht zwangsweise benutzen - die Ösis sind da strenger.

» Meerbuscher » Beiträge: 398 » Talkpoints: -14,49 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe diese Erfahrung bisher nicht machen können, zumindest nicht in Deutschland. In anderen Ländern frage ich mich auch oft, warum überhaupt Zebrastreiben existieren, wenn eh keiner anhält. In wieder anderen Ländern stehen an Zebrastreifen zusätzlich noch Ampeln. Da ist der Sinn dann aber auch verfehlt, würde ich meinen.

In Deutschland habe ich die Erfahrung gemacht, dass die meisten Autofahrer schon anhalten, wenn jemand die Straße überqueren möchte. Ausnahmen gibt es natürlich immer. Ich als Autofahrer halte selbstverständlich auch an, wenn ich sehe, dass ein Fußgänger an einem Fußgängerüberweg die Straße überqueren möchte. Das ist für mich selbstverständlich, schließlich will ich ja auch, dass die anderen Autofahrer anhalten, wenn ich selbst als Fußgänger unterwegs bin.

Ich kenne es sogar eher so, dass die Autofahrer am Zebrastreifen anhalten wollen. die Fußgänger dann aber trotzdem stehen bleiben und das Auto erst fahren lassen. Mir passiert es zum Beispiel immer wieder mal, dass ich von weitem einen Zebrastreifen sehe und einen Fußgänger, der offensichtlich die Straße überqueren möchte. Dann bremse ich schon lange vorher und deutlich sichtbar ab, sodass der Fußgänger über die Straße gehen kann. Wenn ich dann kurz vor dem Zebrastreifen bin und Schritttempo fahre, der Fußgänger immer noch nicht losläuft, gebe ich noch ein Zeichen mit der Hand, dass ich natürlich warte und er gehen kann. Wenn der Fußgänger dann immer noch nicht losläuft, ist mir das aber zu doof und dann fahre ich halt weiter. Ich muss doch nicht erst zehn Minuten dort stehen, bis der Fußgänger sich dann endlich mal traut, die Straße zu überqueren.

Wenn ich Fußgänger bin und ein Auto kommt, laufe ich meistens einfach los. Natürlich nur, wenn das Auto noch weit genug weg ist und bremsen kann. Dann bremsen natürlich auch (fast) alle ab. Wenn ich einfach nur am Rand stehe und warte, ist es klar, dass manche einfach weiter fahren.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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