Spenden für Samuel Koch?
Ich habe eben gelesen, dass Samuel Koch eine Internet-Präsenz hat und dass dort ein Spendenaufruf ist, damit man Samuel Koch eine gute Reha bieten kann. Auf www.Samuel-Koch.com kann man es nachlesen. Wer nicht mehr weiß, wer Samuel Koch ist. Dieser junge Mann hat bei "Wetten Dass" einen schweren Unfall erlitten und ist querschnittgelähmt.
Irgendwie bin ich erschüttert, dass der Unfall so schwer war. Aber ich muss ehrlich sagen, dass ich, auch wenn ich genug Geld hätte, dort nicht spenden würde. Nur, weil er für ein paar Minuten in der Öffentlichkeit stehen wollte und berühmt werden wollte ist dieser Unfall passiert. Millionen anderer Menschen geht es schlecht. Über die wird nicht mal berichtet. Und ein Samuel Koch, der bestimmt auch vom ZDF unterstützt wird bettelt um Spenden?
Ich mag mich jetzt hart und schroff anhören. Aber ich denke, dass es nicht sein kann, dass man für einen Menschen so viel Mitleid hat, dass man spendet, nur weil man den Unfall im Fernsehen verfolgt hat. Was ist an einem querschnittgelähmten Samuel Koch anders als an einer querschnittgelähmten Lieschen Müller? Findet ihr es richtig, dass man gerade bei ihm spendet, damit er irgendwann wieder laufen kann? Sollte er nicht eher vom Fernsehen unterstützt werden?
Als ich deinen Beitrag gelesen hatte, dachte ich erst mal auch, dass man eigentlich nicht für Samuel Koch spenden sollte, nur weil der Unfall eben im Fernsehen passiert ist. Allerdings habe ich mir die Seite jetzt mal genauer angeschaut und dort steht ja, dass die Seite dazu gedacht ist um das Interesse von Internet-Freunden, Bekannten und Frewiliigen zu bündeln. Und dieses Interesse ist es eben Samuel Koch bei der Finanzierung der Reha zu unterstützen.
Ich habe bisher nirgends irgendetwas gelesen, was nach Betteln klingt. Es wird sachlich informiert und für den Fall eines Spendenwunsches eben die nötigen Daten bereitgestellt.
Betonen möchte ich auch, dass weder Samuel Koch noch seine Familie momentan diese Seite betreibt. Die Behauptung, dass Samuel um Spenden bettelt, finde ich daher etwas frech. Vor allem ist die Seite betont sachlich aufgebaut, mit dem Hinweis, bei Interesse zu weiteren Berichten könne sich ja jeder im Internet oder anderen Medien umsehen. Wer Mitleid erzeugen will und um Spenden bettelt, handelt anders.
Außerdem möchte ich in Frage stellen, ob Samuel Geld vom ZDF bekommt. Wenn dann kann dies nur auf freiwilliger Basis der Fall sein, da dem ZDF ja keine Schuld zugewiesen werden konnte und das ZDF somit keine Schuld trifft. Wieso sollten sie ihm dann also jetzt die Reha bezahlen? Da sehe ich keinen großen Sinn dahinter. Wenn die Wette Idee des ZDF gewesen wäre, was sie nach den aktuellen Ermittlungen nicht war, oder sie in irgend einer anderen Form auch nur ansatzweise verantwortlich für den Unfall gewesen wären, dann wäre das schon lange bekannt geworden.
Natürlich hast du Recht, dass Samuel Koch nicht mehr Anrecht auf eine Spende und Unterstützung hat als Lischen Müller, von deren Unfall niemand etwas gehört hat. Aber jeder darf ja spenden, wem er will und wenn die Betreiber der Website eben um Spenden für Samuels Reha bittet, hat er dazu auch alles Recht der Welt. Wer spenden will, tut es, wer nicht, schließt die Seite eben einfach wieder.
Im Grunde ist es doch egal wofür man spendet, wichtig ist doch nur, dass man etwas gutes tut. Wenn dann die Spende bei Samuel Koch landet, hat man auch etwas gutes getan. Nächstes Mal ist es dann ein Kinderhilfswerk oder ein Krebszentrum. Wichtig ist nur die Geste und das man damit etwas erreicht.
Meiner Meinung nach kann hier jeder spenden, ob nun Fernsehen oder Privatleute. Nur weil ihm das im Fernsehen passiert ist, ist sein Schicksal nicht weniger tragisch. Nur weil er quasi selbst Schuld ist, heißt das nicht gleichzeitig, dass er Spenden nicht verdient hätte. Sicherlich hat auch jeder andere Spenden verdient, der in einer ähnlichen Situation ist. Aber nicht jeder davon hat seine Erkrankung durch eine öffentliche Sendung davon getragen und ist so bekannt wie es bei Samuel Koch der Fall ist. Will man ihm das jetzt zum Nachteil machen? Das finde ich etwas übertrieben.
Bei Samuel Koch ist es nur einfacher, weil er einfach etwas bekannter ist. Sein Unfall ging durch die Presse und war auch in den Fernsehnachrichten zu sehen. Das er das nun nutzt, um auf seine Internetpräsenz Besucher zu locken, finde ich nicht verwerflich. Er und auch jeder andere haben Spenden durchaus verdient und man muss keine Unsummen spenden, wenn man ihm helfen will. Jeder Euro zählt hier, genauso wie es auch bei anderen Fällen ist. Hier weiß man dann wenigstens auch, dass das Geld auch tatsächlich dort ankommt, was ja auch nicht bei allen Spendenaktionen immer so klar ist.
Also grundsätzlich finde ich es in Ordnung, dass er Spenden sammelt, denn es hat ihn wirklich schwer getroffen und es wird ja auch niemand zum Spenden gezwungen. Für einen Sportler und Stuntman bricht eine Welt zusammen, wenn er plötzlich querschnittsgelähmt, da Sport und Bewegung sein ganzes Leben bestimmt haben.
Andererseits hat Samuel sich das Ganze selbst zuzuschreiben, da er überhaupt diese gefährlich Wette vorgeschlagen hat. Er hat sich damit bewusst in Lebensgefahr begeben und muss nun die Konsequenzen tragen.
Trotzdem ist eine medizinische Behandlung inklusive Reha nicht gerade günstig, was den Spendenaufruf zumindest ein bisschen rechtfertigt, obwohl er selbst verantwortlich für seine gesundheitliche und finanzielle Lage ist.
Sorry, ich muss mich noch mal korrigieren. Da die Kandidaten scheinbar während der Sendung über die Unternehmensversicherung des ZDF abgesichert. Somit erhält Samuel vom ZDF laut der Website "popelige 100.000€". Das mag gemessen an den Kosten für die Reha wenig sein (da habe ich keine Ahnung von), aber ich würde mich über den Betrag lieber nicht beschweren. Denn in einer privaten Versicherung wäre sicher nicht so viele ausgezahlt worden oder sehe ich das falsch?
@dassy87: Ja, das habe ich auch gelesen und ich bin ja auch im Prinzip nicht gegen eine Spende. Ich habe nur was dagegen, wenn ein Mensch, der durch das Fernsehen schon unterstützt wird und nur durch den Bekanntheitsgrad dann unterstützt wird. Die Eltern haben ein Haus und sind nicht unbedingt aus den ärmsten Verhältnissen.
Sicher ist es ein enormer Schicksalsschlag, den ich keinem wünsche. Aber es gibt Menschen, die nicht so eine gute finanzielle Vorraussetzung haben wie Samuel Koch und weil diese Leute nicht das nötige Wissen haben, wie sie an Spenden kommen, haben sie diese Chance nicht und wer würde einer Lieschen Müller, wenn man für diese eine Webseite machen würde dann spenden? Ich denke, dass keiner da was geben wird.
Ich persönlich würde für ihn ehrlich gesagt auch nicht spenden. Bei Spenden würde ich eher jemanden unterstützen wollen, die unschuldig in eine Notlage gekommen sind. Zum Beispiel wenn eine Familie durch einen Todesfall Probleme hat oder wenn man sich eine Therapie eines schwer kranken Menschen nicht leisten kann und diese Krankheit aber eben nicht bewusst hervorgerufen wurde.
Mir tut zwar Samuel auch Leid, aber mein Mitleid hält sich insofern ein wenig in Grenzen, weil ihm ja auch hoffentlich bewusst war wie riskant seine Wette war. Er hat dieses Risiko eben bewusst in Kauf genommen und es ist leider schief gegangen. Aber er hat sich eben bewusst dieser Gefahr ausgesetzt und dann muss man eben auch im Vorhinein dafür Sorge tragen, dass man Therapien oder dergleichen im Zweifelsfall bezahlen kann.
Genauso würde ich eben zum Beispiel auch Spitzensportlern nichts spenden, wenn sie eben einen schweren Unfall haben. Das gehört für sie mehr oder weniger zum Berufsrisiko dazu. Bei Samuel Koch sehe ich es ähnlich.
Auch ich würde für Koch nicht spenden. Diesen Unfall habe ich nur in Nachrichten mitbekommen und es nicht selbst gesehen. Aber in erster Linie wusste er ja, dass etwas schief gehen kann. Zumal ich mich nicht in der Verantwortung sehe, da ich ihn nicht dazu gebracht habe, über Autos zu springen und die Sendung auch gar nicht verfolgt habe. Die Verantwortung sehe ich bei ihm selbst, als auch beim ZDF, die diese Wette zugelassen haben.
So wie ich gehört habe, sind seine Eltern nicht gerade arm und auch gibt es vom Sender finanzielle Unterstützung. Dennoch kann ich nachvollziehen, dass es viele Menschen gibt, die trotz allem durch eine Spende ihr Bedauern und Mitleid ausdrücken wollen. So ist auch der "Aufruf", den ich ebenfalls nicht als eine Bettelei empfinde, wohl gedacht.
@Diamante: Bin voll und ganz deiner Meinung. Ich finde auch, dass sich das Fernsehen darum kümmern soll. Die haben sowieso genug Kohle um einem jungen Mann zu helfen. ( Wie ich gelesen habe wird er sowieso von denen unterstützt) Uns bzw. der Witwe und dem 3 1/2 monatigem Kind des verstorbenen Cousins wird auch niemand spenden, auch nicht falls es einmal kurz in der Zeitung oder im Fernsehen ausgestrahlt gewesen worden wäre.
Diese Seite finde ich persönlich ganz schrecklich. Auch wenn die Seite nicht von Herrn Koch selbst ins Netz gestellt wurde, finde ich es befremdlich, wie hier mit seinem Schicksalsschlag versucht wird, an Geld zu kommen. Natürlich ist das nicht die einzige Seite dieser Art im Netz, aber ich halte grundsätzlich nicht allzu viel von Seiten dieser Art. Solche "Bettelseiten" sind immer ein wenig undurchsichtig und nur, weil dieser spezielle Mensch mal im Fernsehen war, würde mich das nicht animieren, nun Geld für ihn zu spenden. Noch schlimmer finde ich diese Seiten bei Leuten, von denen die meisten noch nie etwas gehört haben. Da frage ich mich dann immer, wie seriös die Geschichte überhaupt ist.
Das Schlimmste an der Seite ist vielleicht noch nicht einmal ihre Existenz an sich. Mich stört vor allem die Ausdrucksweise. Auf der Seite wird nicht nur um eine Spende gebeten, sondern direkt um eine großzügige Spende. Dass man mit fünf Euro nicht weiterkommt, ist mir klar. Dennoch finde ich die Formulierung sehr unglücklich. Letztendlich ist das nur ein psychologischer Trick. Wenn man schreibt, dass jeder Euro hilft und man sich auch über kleine Spenden freut, geben die Leute tendenziell sicher weniger Geld als wenn man die Messlatte direkt hoch legt. Gerade die Leute, die man gut mit tränenreichen Stories ködern kann, würden vielleicht ein schlechtes Gewissen entwickeln, wenn sie nur eine kleine Spende überweisen. Da ist es dann schon praktischer, wenn man ihnen durch die gewählte Formulierung direkt signalisiert, dass sie bitteschön genug spenden sollen.
Was ihm passiert ist, ist alles andere als schön. Er hat es selbst herausgefordert, allerdings ist das für mich kein Argument, um gegen eine Spende oder sonst irgendetwas zu argumentieren. Viele Freizeitsportler fordern ihr Glück beim Skifahren, Downhill oder Bungeejumping heraus. Manchmal geht eben auch etwas schief aufgrund von technischen Defekten oder menschlichem Versagen. Das ist einfach so und mit dem Wissen geht man an solche Dinge doch auch heran. Herr Koch wusste, dass sein Gegner (das Auto) stärker ist als er selbst und er im Falle eines Fehlers den Kürzeren zieht. Dennoch steht auch ihm eine gewisse Versorgung zu - so wie jedem anderen auch. Über die Grundversorgung hinausgehende Maßnahmen müssen viele Leute aus eigener Tasche bezahlen. Hier wird nun darauf gehofft, dass sich ein Sponsor für Samuel Koch findet. Müsste man den tausenden von Kranken und Verletzten, die sich teure, aber durchaus sinnvolle Reha-Maßnahmen ebenfalls nicht leisten können, dann nicht auch finanziell unter die Arme greifen? Wenn ich überhaupt spenden würde, was aber in der Regel nicht der Fall ist, würde ich wohl eher für jemanden spenden, bei dem ich das Gefühl hätte, dass er wirklich sehr vom Schicksal gebeutelt wurde und nicht für jemanden, wo der Eindruck entsteht, dass am Rande aus einem Unfall noch ein paar Euro heraus gepresst werden sollen.
Übrigens bin ich nicht der Meinung, dass das ZDF für diesen Unfall aufzukommen hat. Der Mann wurde nicht gezwungen, sondern war ganz freiwillig dort. Aus der Annahme der Wette kann man keine Fürsorgepflicht des Senders ableiten. Die Betreiber von Ski-Parks haften doch auch nicht, wenn jemand aufgrund seines eigenen Fehlers vor einen Baum fährt und sich dabei schwer verletzt. Samuel Koch kannte das Risiko (sollte man zumindest meinen) und nahm es für ein wenig Aufmerksamkeit in Kauf. Die daraus entstandenen Probleme liegen allein in seiner Verantwortung.
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