Beileidskarte - Wann Geld reinlegen?

vom 30.01.2011, 20:31 Uhr

Von einem Bekannten ist plötzlich der Vater verstorben. Den Vater kannten wir nicht, aber um unsere Anteilnahme auszudrücken, haben wir unserem Bekannten eine Beileidskarte geschickt. Ich habe darin nur geschrieben, dass wir ihm und seiner Familie herzliches Beileid wünschen.

Ich bin mir immer unsicher, wann man auch etwas Geld in die Karte legt. Es handelt sich nur um einen Bekannten, zu dem wir eigentlich so keinen Kontakt haben. Wir wohnen zwar im selben Dorf, aber wir wechseln eigentlich nur ein paar Worte, wenn wir uns zufällig mal treffen. Wir mögen uns auch, aber verabreden uns eben nie direkt. Daher stellt sich mir nun die Frage, ob wir Geld mit in die Karte hätten legen sollen. Oder macht man das nur innerhalb der Familie und bei guten Freunden? Und wie viel Geld ist dann angemessen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Hi, schweres Thema. Im allgemein würde ich nie Geld reinpacken bei Beerdigungen, unabhängig davon, ob man verwandt ist oder nur ein Bekannter. Denn ich persönlich würde nicht verstehen wofür jemand Geld bekommt. Als ein Freund von mir gestorben ist wollte dieser auch keine Blumen sonder stattdessen Spenden für den Tierheim. So eine Geldspende wäre eher angebracht, als Geld in den Umschlag zu legen.

Einzige Ausnahme ist halt wenn es sich um eine arme Familie handelt , kann man je nach Umständen etwas geben, um die Beerdigungskosten zu finanzieren.

» manuB » Beiträge: 90 » Talkpoints: 8,21 »


So etwas lese ich heute zum ersten mal. Bei uns gibt es kein Geld ins Kuvert wenn jemand gestorben ist und man eine Beileidskarte schreibt. Das einzige wo Geld in das Kuvert kommt, ist bei Hochzeiten, aber da auch weniger, da werden eher Geldgeschenke gemacht.

» Redangel » Beiträge: 1289 » Talkpoints: 2,82 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Du hast das vollkommen richtig gemacht, nur eine Trauerkarte zu schicken. Geldspenden legt man dem Trauerbrief oder der Trauerkarte statt Blumen- oder Kranzspenden bei oder für späteren Grabschmuck. Aber das wird nur im Familien- und gutem Freundeskreis gemacht, wie ich das kenne. Auch bei direkten Hausnachbarn ist das üblich.

Ich hatte in den letzten Jahren bei zwei Familienmitgliedern feststellen können, dass das mit dem Geld so gehandhabt wird. Es gibt auch Fälle, wo in der Traueranzeige gleich steht, dass von Kranzspenden abgesehen werden soll und man stattdessen Geld für " ???" spenden soll. Angegeben ist dann eine Hilfsorganisation. :x

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich kenne das ehrlich gesagt auch nicht, dass man Geld in die Beileidskarte gibt, aber vielleicht gibt es da auch regionale Unterschiede. Als meine Oma gestorben ist, hat aber glaube ich niemand Geld in die Beileidskarten gelegt und es hätte sich auch niemand so etwas erwartet.

Die Variante, dass man für irgend etwas spendet finde ich zwar sehr nett und halte die Idee auch für gut und sinnvoll, aber auch diese Variante habe ich noch nicht gekannt. Ich habe mir allerdings auch schon öfters überlegt ob diese ganzen teuren Blumenkränze soviel Sinn machen. Natürlich will man dem Toten eine letzte Erkenntnis zeigen, aber der bekommt davon doch auch nicht mehr soviel mit. Aber dass man eben Geld statt Blumen oder so in das Kuvert gibt, ist mir eben trotzdem neu.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Bei uns ist Geld in den Briefen bei einem Trauerfall üblich. Allerdings nur, wenn man einen engeren Bezug zu der Person hat. Das Geld ist dazu gedacht, das man eben später Blumenschmuck für das Grab damit noch bezahlt. Denn wenn jeder wirklich ein Blumengebinde mitbringen würde, dann täte das bei vielen Menschen den Rahmen sprengen.

Vor allem, wenn man bedenkt, das heute meist nur kleine Urnengräber für einen verstorbenen gemacht werden. Da bekommt man ja nie alle Blumen bei der Beisetzung unter. Wenn man allerdings flüchtigen Bekannten sein Beileid ausspricht, dann reicht eine Karte.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Eine Geldbeigabe in einer Beileidskarte ist mir ehrlich gesagt ziemlich neu. Ich habe bisher noch nie von jemandem gehört, der Geld in eine Beileidskarte gelegt hat. Ich denke also, dass ihr in diesem Fall also nichts falsch gemacht habt. Meiner Meinung nach ist Geld in einer Beileidskarte auch nicht angebracht oder wünschenswert, so gut die Absichten, die damit verbunden sind, auch sein mögen.

Natürlich ist eine Besattung mit recht großen Kosten verbunden und es mag auch angebracht sein, dass man dem betroffenden dann auch unterstützt. Doch sollte soetwas im engsten Kreis der Freunde und Familie stattfinden. Wenn ihr also keine wirklich sehr enge Beziehung zu dem Bekannten/Vater des Bekannten hattet, brauchst du dir auch keine Gedanken darüber machen, ob ihr euch an der Bestattung beteiligen hättet sollen.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Die Geldgabe ist dafür gedacht, dass man dem Verstorbenen dann das Grab machen kann, wenn die Kränze abgeräumt werden oder dass man einen Strauß Blumen besorgt für das Grab. Ich gebe aber nie Geld in so eine Beileidskarte. Wenn Verwandte oder gute Bekannte sterben, dann wird eine Beileidskarte geschrieben und ich kaufe einen Fleurop Blumengutschein. Da können dann die Angehörigen entweder Blumen, Erde oder halt auch Pflanzen zur Grabbepflanzung kaufen.

Wieviel man in das Kurvert hineingibt kommt erstmal darauf an, wie nahe einem der Tote gestanden hat, wie nahe einem die Angehörigen stehen und wie dein eigener Geldbeutel aussieht. In der Regel kaufe ich Fleuropgutscheine im Wert von 5-20 Euro je nachdem halt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich persönlich würde im Normalfall kein Geld reinlegen. Dies bezieht sich darauf, dass die Familie keien Geldprobleme hat. Außerdem muss man auch abschätzen können, ob die Familie das Geld überhaupt nötig hat. Klar, eine Beerdigung ist nicht ganz billig, aber wenn sie sonst eher wohlhabend sind oder ihr euch nicht gut kennt, könnten sie es als Beleidigung auffassen.

Ist die Familie jedoch arm oder hat an sich nicht viel Geld, sieht die Sache meiner Meinung nach schon ganz anders aus. Dann finde ich, wäre es eigentlich angebracht, weningstens etwas Geld in die Beileidskarte zu legen. Beispielsweise 20€ - 50€. Je nachdem wie viel man denn selber entbehren kann. Auch gut ist es, wenn man anbietet, dass man für die Leute da ist und dass sie, wenn sie reden möchten, gerne zu einem rüber kommen können. Gibt man dieses Versprechen sollte man es allerdings auch einhalten und dann nicht genervt tun, sondern wirklich auf die Leute eingehen. Sie sind dann gerade in einer sehr schweren Situation und brauchen eigentlich jede noch so kleine Hilfe. Hört man dann nicht richtig zu oder ist genervt, verletzt es sie noch mehr.

» Ewariane » Beiträge: 319 » Talkpoints: -2,24 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Punktedieb hat geschrieben:Bei uns ist Geld in den Briefen bei einem Trauerfall üblich. Allerdings nur, wenn man einen engeren Bezug zu der Person hat. Das Geld ist dazu gedacht, das man eben später Blumenschmuck für das Grab damit noch bezahlt. Denn wenn jeder wirklich ein Blumengebinde mitbringen würde, dann täte das bei vielen Menschen den Rahmen sprengen.


Darf ich fragen, aus welcher Region du kommst? Da du sagst, dass es bei euch üblich ist, den Angehörigen Geld zu schicken, würde mich das mal interessieren. Denn ich kenne das auch nicht, dass man zusätzlich noch Geld in den Umschlag steckt. Natürlich kann nicht jeder mit einem Blumengebinde ankommen, aber das wird doch auch selten gemacht. Entweder bringt jeder eine Blume mit, die dann ins Grab geworfen wird, oder diese werden durch die Angehörigen organisiert und stehen neben dem Grab, wo sich dann jeder eine nehmen kann. Es bringt ja auch nicht jeder einen großen Kranz mit, meistens beteiligen sich dann mehrere an einem solchen. Dass man dafür schon direkt Geld mit der Beileidsbekundung schickt, ist mir neu. An sich aber keine schlechte Idee.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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