Versicherungsbetrug mit Personenschäden

vom 28.12.2010, 16:05 Uhr

Im Fernsehen habe ich einen Fall von einem Versicherungsbetrüger gesehen. Der Mann hatte sich absichtlich beide Beine verstümmeln lassen, um Geld von seiner Versicherung zu kassieren. Eine Bekannte von ihm überfuhr zunächst eines seiner Beine mit dem Auto. Diese Verletzung reichte den beiden noch nicht aus, da die Zahlung von der Versicherung zu niedrig ausfiel. Ein weiteres Mal ließ der Mann von der Frau sein Bein überfahren - diesmal das andere. Er kassierte über 200.000 Euro. Dafür ist er nun behindert, läuft an Krücken und hat eine Bewährungsstrafe bekommen. Seine Komplizin erhielt eine mehrjährige Haftstrafe. Der Fall flog nur auf, weil ein eingeweihter Freund die beiden nach einer Weile verpfiffen hat - zum Glück.

Abgesehen davon, dass Versicherungsbetrug immer asozial ist, ist es für mich völlig unverständlich, dass es Menschen gibt, die sogar eine Behinderung in Kauf nehmen, nur um Geld zu bekommen. Könnt ihr so etwas nachvollziehen? Was sind schon 200.000 Euro oder auch mehr, wenn man dafür den Rest seines Lebens (und das können einige Jahrzehnte sein) behindert ist, vielleicht für immer Schmerzen hat und zusätzlich noch ständig Gefahr läuft, dass man doch bei dem Betrug erwischt wird? Die Gesundheit ist doch das Wichtigste, was ein Mensch hat.

Könnt ihr verstehen, dass Menschen sich selbst verstümmeln (lassen), nur um Geld von der Versicherung zu kassieren? Seid ihr vielleicht auch, so wie ich, wütend auf solche Leute, die dafür sorgen, dass dank ihrer Geldgier die Prämien der Versicherungen oft höher sind als sie sein müssten? Die Leute erhalten zwar ihre gerechte Strafe, indem sie ihre Gesundheit einbüßen und manchmal noch im Gefängnis landen, aber dennoch finde ich es richtig ätzend, dass es solche Menschen gibt.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich kann das absolut nicht verstehen, mir fehlt da irgendwie jegliche Vorstellungskraft, wie so etwas möglich sein kann. Als ich deinen Beitrag gelesen habe, hat sich bei mir im Magen alles umgedreht. Allein die Bilder und die Vorstellung dieser Schmerzen genügt mir schon völlig, um das total absurd zu finden.

Dazu kommt noch, dass der Betrag, den die beiden kassiert haben, nun wirklich nicht die Welt ist. 200.000 Euro sind doch keine große Summe, dafür dann aber vielleicht viele Jahrzehnte lang eine Behinderung hinnehmen? Das käme für mich nicht in Frage und ich würde jeden verpfeifen, von dem ich erfahre, dass er oder sie so etwas vor hat oder gemacht hat. Ich halte das einfach für Schwachsinn und es steht auch nicht in Relation zum Ergebnis.

Genau wegen solchen Leuten muss man heute viele Versicherungsprämien zahlen, die total überteuert sind. Mich macht so eine Gedankenlosigkeit mehr als wütend, ich bin schon fast fassungslos. Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, was in den Gedanken von solchen Leuten los sein muss, wenn sie wegen so wenig Geld schon zu so etwas abscheulichem fähig sind. Was würden die dann erst für mehr Geld tun? Wie schlecht muss es einem Menschen gehen, dass er so etwas mit sich selbst macht? Alleine die Schmerzen, die Qual und das darauffolgende Leben, das ist doch kaum zu ertragen.

Der Betrug an sich ist für mich dabei noch das kleinere Übel, viel größer wiegt für mich der Mensch und sein anschließendes Leid. Mit einer Behinderung ist dieser Mensch eine Belastung für die ganze Gesellschaft, denn er hat Anrecht auf Zuschüsse, verschiedene Erwerbsminderungsrenten und solche Dinge. Diese Kosten werden auch durch andere getragen, obwohl es in einem solchen Fall gar nicht nötig gewesen wäre. Egal wie man es dreht und wendet, es ist eine Belastung für die gesamte Gesellschaft, nicht nur für die Versicherungsunternehmen. Das ist verwerflich und egoistisch. Ganz zu schweigen davon, dass ich glaube, dass solche Leute psychisch irgendeinen Knacks haben müssen, wenn sie zu so etwas schrecklichem fähig sind.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Von diesem Fall oder einem ähnlichen, habe ich auch schon mal gehört. Ich konnte nicht fassen, was ich da hörte. Geldgier ist schlimm, aber dass sie soweit geht, dass man freiwillig eine Behinderung in Kauf nimmt, ist wirklich krank. Ich verstehe auch nicht, wie die Frau dabei helfen konnte, dass der Mann große Schäden an beiden Beinen davon trägt. Wie skrupellos muss man denn sein, um jemandem über die Beine zu fahren? Ich denke, dass beide nun ihre gerechte Strafe bekommen haben und das der Fall anderen eine Lehre ist.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Prinzipiell kann ich es auch nicht verstehen, wenn sich jemand selbst verstümmelt, um dann an Versicherungsgelder zu kommen. Zwar mag so ein Plan zunächst einfach in die Tat umzusetzen sein, aber ich würde mich in einem solchen Fall wohl immer noch fragen, welche Folgen so etwas langfristig haben kann. Das wäre wohl meine zweite große Angst vor der Angst, dass etwas nicht nach Plan laufen könnte - ich auffliegen könnte oder aber etwas ganz schief gehen könnte.

Allerdings würde ich Menschen, die so etwas tun, nicht per se Geldgier vorwerfen. Klar gibt es immer einige Mitmenschen, die den Hals nicht voll kriegen und dann zu solchen Mitteln greifen, um an mehr Geld zu kommen. Kann es aber nicht auch sein, dass manch einer aus purer Verzweiflung auf eine solche Tat kommt und sie dann auch ausführt?

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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