Ausziehen - welche Kosten kommen auf einen zu?

vom 28.11.2010, 15:12 Uhr

Ich spiele zur Zeit mit dem Gedanken von zu Hause auszuziehen, da es nicht mehr so optimal zu Hause läuft. Welche Kosten kommen da auf mich zu? Neben Mietkosten, Nebenkosten und Essen fiele mir da zunächst nichts ein. Wie viel muss man als Einzelperson pro Monat für Essen, Waschsalon und Heizkosten einrechnen? Die Wohnung wäre dann denke ich so 20 qm groß.

Als festes Einkommen hätte ich so ca. 800 Euro + 200 - 300 Euro die ich monatlich dazu verdiene. Reicht das eurer Meinung nach aus um auszuziehen oder ist das eher Utopie? ich bin eher ein sparsamer Mensch. Ich koche meist selbst und gebe sonst auch nicht viel Geld für Kleidung etc aus.

» 1337 » Beiträge: 692 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Also in einem anderen Beitrag schriebst du, dass du noch zur Schule gehst. Ich schreibe das nur deswegen, weil mir in Anbetracht dessen ein Betrag von 1000 € im Monat ziemlich hoch vorkommt. Bist du dir da sicher, dass du diesen Betrag zur Verfügung hast?

Ich denke nicht, dass Ausziehen mit dem Einkommen eine Utopie ist. Generell kann ich nur sagen, wenn einem 1000 € im Monat nicht reichen, dann lebt man wohl zu verschwenderisch. Wenn 1000 € im Monat nicht reichen würden, dann könnte ja kaum ein Student alleine wohnen, sondern die müssten alle noch zu Hause wohnen, denn mit beispielsweise Bafög hat man wesentlich weniger Geld und es reicht auch.

Wie viel eine 20 qm Wohnung kostet, ist regional sehr unterschiedlich. Schau am Besten mal in der lokalen Tageszeitung nach entsprechenden Inseraten. Die Heizkosten sind auch sehr unterschiedlich, je nachdem wie geheizt wird und wie viel. Aber viele der kleinen Wohnungen werden mit Inklusivmiete vermietet und du zahlst dann wirklich nur das, was auch im Vertrag steht und bekommst auch keine Nachzahlungen.

Wenn du selber kochst und auch günstige Lebensmittel kaufst und nicht immer nur Markenprodukte, solltest du in jedem Fall unter 200 € im Monat an Essen bleiben. Eigentlich ist der Betrag schon recht großzügig gerechnet und man könnte sich sicher auch von der Hälfte ernähren. Aber ein bisschen mehr einzuplanen schadet ja nie.

Im Waschsalon bei mir um die Ecke kostet eine Maschine 2 € und der Trockner kostet für 10 Minuten 60 Cent. 2 € pro Maschine scheint auch ein Standardpreis zu sein, auch in Wohnheimen oder in Wohnungen, wo man Münz-Maschinen hat, habe ich diesen Preis gehört. Wie viele Minuten man den Trockner braucht, musst du sehen, ich war noch nie im Waschsalon. Allerdings kannst du die Wäsche ja auch nass mitnehmen und zu Hause aufhängen oder auf die Heizung legen. Auf Dauer kommt eine eigene Maschine sicherlich günstiger und ich würde einen Waschsalon nur als Notlösung ansehen.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Also wenn ich mich recht entsinne, gehst du doch noch zur Schule oder? Und wenn du noch nicht volljährig bist, kannst du eh nicht so einfach ausziehen. Außerdem planst du im nächsten Jahr eine Weltreise, wenn ich mich nicht ganz irre. Da wolltest du doch auch für sparen oder? Dein Einkommen ist zwar nicht schlecht und damit könnte man sicherlich eine Wohnung und den Lebensunterhalt finanzieren, aber zum Sparen wird da nicht viel übrig bleiben.

Ansonsten einfach mal die festen Kosten auflisten. Miete mit Kaltnebenkosten schätze ich mal auf 300 Euro etwa. Strom und Heizkosten könntest du mit 50 Euro hinkommen. Telefon, Internet und Handy je nach Anspruch auch um die 50 Euro. Dann wären wir bei 400 Euro. GEZ wirst du wahrscheinlich bezahlen müssen. Sind auch so um die 20 Euro im Monat. Ich weiß nicht, was du noch an Versicherungen hast. Eine Hausrat- und Privathaftpflichtversicherung ist sicherlich sinnvoll. Dann fallen sicherlich noch Fahrtkosten an. Und Schulmaterial wirst du auch brauchen. Auch wenn es nur neue Stifte sind. Eventuell fallen auch Bücher an. Und mit der Krankenversicherung müsstest du dich mal kundig machen, in wie weit du bei deinen Eltern weiterversichert wärst. Ansonsten noch Hygieneartikel, Reinigungsmittel und halt das was man zum Essen und Trinken braucht. Du sagst zwar du brauchst wenig, aber auf Dauer können die Sachen ins Geld laufen. Vor allem wenn du kurz vorm Abitur stehst und dann eventuell doch mal schnell zum Pizza- Service und ähnlichem greifst.

Für die eigene Wohnung braucht man dann noch die Grundeinrichtungsgegenstände. Bett, Tisch, Stuhl, Schrank. Ansonsten halt eine Kochmöglichkeit, Kühlschrank, eventuelle eine Kaffeemaschine. Wäsche waschen könntest du ja eventuell daheim. Ansonsten Kleinkram, der aber ins Geld geht. Töpfe und Pfannen, Handtücher, Putzutensilien, wie Schrubber und Besen, Bettwäsche und so weiter. Da fallen also erst Mal Kosten an, die du vom deinem erspartem Geld nehmen müsstest. Ich bezweifle das du so deine Weltreise finanzieren kannst.

Und ein Einkommen von 1000 Euro für einen Schüler ist viel Geld. Bist du dir da echt sicher?

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



pepsi-light hat geschrieben:Also in einem anderen Beitrag schriebst du, dass du noch zur Schule gehst. Ich schreibe das nur deswegen, weil mir in Anbetracht dessen ein Betrag von 1000 € im Monat ziemlich hoch vorkommt. Bist du dir da sicher, dass du diesen Betrag zur Verfügung hast?

Also 800 Euro kommen durch Unterhalt und Kindergeld zustande. Die weiteren 200-300 Euro verdiene ich mit meinem Nebenjob. Somit ist der Betrag eigentlich ziemlich sicher

LittleSister hat geschrieben:GEZ wirst du wahrscheinlich bezahlen müssen. Sind auch so um die 20 Euro im Monat. Ich weiß nicht, was du noch an Versicherungen hast. Eine Hausrat- und Privathaftpflichtversicherung ist sicherlich sinnvoll. Dann fallen sicherlich noch Fahrtkosten an

Diese Kosten habe ich noch nicht bedacht. Ist man wenn man einen eigenen Haushalt gründet denn noch über die Eltern versichert? Fahrtkosten würden ca 15 Euro im Monat anfallen, da ich noch ein Schülerticket habe.

LittleSister hat geschrieben:Für die eigene Wohnung braucht man dann noch die Grundeinrichtungsgegenstände. Bett, Tisch, Stuhl, Schrank. Ansonsten halt eine Kochmöglichkeit, Kühlschrank, eventuelle eine Kaffeemaschine. Wäsche waschen könntest du ja eventuell daheim. Ansonsten Kleinkram, der aber ins Geld geht. Töpfe und Pfannen, Handtücher, Putzutensilien, wie Schrubber und Besen, Bettwäsche und so weiter.

Sofern ich mich schnell entscheiden würde könnte ich vieles noch aus der Haushaltsauflösung meiner Oma bekommen. Die kosten dafür sollten sich also sehr gering halten, sofern ich nicht eine Möblierte Wohnung beziehe.

Wenn du selber kochst und auch günstige Lebensmittel kaufst und nicht immer nur Markenprodukte, solltest du in jedem Fall unter 200 € im Monat an Essen bleiben. Eigentlich ist der Betrag schon recht großzügig gerechnet und man könnte sich sicher auch von der Hälfte ernähren. Aber ein bisschen mehr einzuplanen schadet ja nie.

Das ist doch schon ein guter Richtwert. Da ich meistens eh zu faul sein werde, werde ich dann doch oft auf kostengünstige Nudeln zurückgreifen.

» 1337 » Beiträge: 692 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 500 Beiträge



1337 hat geschrieben:Also 800 Euro kommen durch Unterhalt und Kindergeld zustande. Die weiteren 200-300 Euro verdiene ich mit meinem Nebenjob. Somit ist der Betrag eigentlich ziemlich sicher

Ist das denn mit deinen Eltern schon abgeklärt? Einmal ist der Unterhalt lt. Düsseldorfer Tablette nicht 800 €, sondern 650 € (hab jetzt mal den Wert für Studenten genommen) und außerdem müssen Eltern ihren Kindern, die noch zur Schule gehen keine Wohnung finanzieren.

Über die Hausratversicherung ist deine Wohnung wohl nicht bei deinen Eltern mitversichert. Bei der Haftpflicht könntest du mit drin sein, allerdings solltest du das mal in den Versicherungsunterlagen deiner Eltern nachschauen. Allerdings muss ich dazu sagen, dass die meisten jungen Leute, die gerade ausgezogen sind so etwas nicht haben (kenne ehrlich gesagt niemanden) und wenn du ehrlich bist, brauchst du selber diese Versicherungen doch auch praktisch nie, oder?

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ein möbliertes Zimmer ist aber auch teurer in der Miete und somit wäre auch die Kaution höher. Die Kaution wäre auch ein Posten, den ich bisher nicht erwähnt hatte. Und du solltest auch bedenken, dass viele Vermieter nicht gerne an so junge Leute vermieten. Vor allem wenn kein eigenes Einkommen vorhanden ist. Und mit Einkommen ist selbst verdientes Geld gemeint und kein Unterhalt.

Ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, dass du mal einfach 800 Euro im Monat von deinen Eltern bekommst. Können deine Eltern das überhaupt investieren? Die kommt es billiger, wenn du noch daheim lebst. Weil die Mietkosten bleiben für deine Eltern die selben. Nur Strom, Gas und Wasser wird eventuell sinken.

Falls du ein möbliertes Zimmer nimmst, würde ich dir zu den genannten Versicherungen raten. Weil du dann auch haftbar bist, wenn Schäden an den Mietsachen auftreten. Und die Möbel gehören dann mit zur Mietsache. Und meine größte Horrorvorstellung ist immer, mir läuft mal die Waschmaschine aus und das Wasser läuft in die Wohnung unter drunter. Den Schaden könnte ich nie im Leben bezahlen. Da investiere ich lieber die paar Euro im Monat. Gerade wenn du eventuell auch noch die eventuell älteren Geräte deiner Großmutter übernimmst.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Ein möbliertes Zimmer ist aber auch teurer in der Miete und somit wäre auch die Kaution höher. Die Kaution wäre auch ein Posten, den ich bisher nicht erwähnt hatte.

Ich dachte da eher an eine Wohnung zur Untermiete die es ja durchaus gibt. Die Kaution bekommt man doch am Ende zurück oder?

Ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, dass du mal einfach 800 Euro im Monat von deinen Eltern bekommst. Können deine Eltern das überhaupt investieren?

Die Unterhaltssätze stehen ja fest und die liegen pro Elternteil nun mal bei 330 Euro bei dem Einkommen meiner Eltern. Das werden und müssen sie zahlen.

Falls du ein möbliertes Zimmer nimmst, würde ich dir zu den genannten Versicherungen raten. Weil du dann auch haftbar bist, wenn Schäden an den Mietsachen auftreten. Und die Möbel gehören dann mit zur Mietsache. Und meine größte Horrorvorstellung ist immer, mir läuft mal die Waschmaschine aus und das Wasser läuft in die Wohnung unter drunter.

Nun das stimmt wohl. Da geht die Gefahrminimierung durchaus vor der Kostenminimierung. Solche kosten würden auch mich Kopf und Kragen kosten.

Ist das denn mit deinen Eltern schon abgeklärt? Einmal ist der Unterhalt lt. Düsseldorfer Tablette nicht 800 €, sondern 650 € (hab jetzt mal den Wert für Studenten genommen) und außerdem müssen Eltern ihren Kindern, die noch zur Schule gehen keine Wohnung finanzieren.

Wie gesagt bekomme ich die 800 Euro weil da noch ca 180 Euro Kindergeld mit drin sind. Mit meinen Eltern ist alles abgeklärt und sie sind auch damit einverstanden.

» 1337 » Beiträge: 692 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ja, die Kaution bekommt man zurück, falls es halt keine Schäden an der Mietsache gibt, für die der Mieter aufkommen muss. Nur muss die halt auch erst mal aufgebracht werden. Du hast bisher nur von dem monatlich zu erwartendem Einkommen gesprochen, aber halt nicht was du zur Zeit noch quasi zur Verfügung hast, um bestimmte Dinge halt anzuschaffen. Deshalb habe ich die Kaution extra noch mal erwähnt.

Ich weiß nicht warum du daheim raus willst. Wenn es aber unter Anderem darum geht, dass es halt nervig ist, wenn andere Menschen um einen rum sind, wirst du mit Untermiete nicht viel besser dran sein. Ich denke bei Untermiete an sich eher an ein Zimmer in einem bestehenden Haushalt. Und das ist in meinen Augen noch nerviger, als halt bekannte Verwandtschaft um sich rum zu haben.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


1337 hat geschrieben:Wie gesagt bekomme ich die 800 Euro weil da noch ca 180 Euro Kindergeld mit drin sind. Mit meinen Eltern ist alles abgeklärt und sie sind auch damit einverstanden.

180 € Kindergeld? Träumst du? Und wie um alles in der Welt kommst du darauf, dass das Kindergeld ZUSÄTZLICH gezahlt werden muss? Lies doch mal in der Düsseldorfer Tabelle nach, das Kindergeld wird auf den Unterhalt ANGERECHNET. Das Kindergeld bekommt nicht das Kind, sondern die Eltern.

Ansonsten solltest du das erst mal wirklich mit deinen Eltern abklären. Du hast da ziemlich naive Vorstellungen. Ich will dir deinen Traum von einer eigenen Wohnung nicht kaputt machen, aber du bist da ziemlich auf den good will deiner Eltern angewiesen. 330 € Unterhalt ist ja schön und gut, der gilt aber nur für getrennt lebende Elternteile. Wenn deine Eltern getrennt sind muss das andere Elternteil also dem Elternteil, bei dem du wohnst, den Betrag bezahlen. Solange du zu deiner Schule am Ort gehst und es keine unzumutbaren Verhältnisse in deiner Familie gibt, müssen dir deine Eltern GAR NICHTS bezahlen! Schon gar keine 800 €.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


pepsi-light hat geschrieben:180 € Kindergeld? Träumst du? Und wie um alles in der Welt kommst du darauf, dass das Kindergeld ZUSÄTZLICH gezahlt werden muss? Lies doch mal in der Düsseldorfer Tabelle nach, das Kindergeld wird auf den Unterhalt ANGERECHNET. Das Kindergeld bekommt nicht das Kind, sondern die Eltern.

Meine Eltern tun das aber. Sie tun das sogar freiwillig. Und ja die Eltern bekommen das Kindergeld aber wenn meine Eltern sich dazu entscheiden mir das auch noch zu geben sehe ich darin kein Problem. Den Unterhalt meines Vaters erhalte ich bereits und überweise den Betrag halt nur jeden Monat meiner Mutter weil ich ja noch bei ihr wohne.

Der angemessene Gesamtunterhaltsbedarf eines Studierenden, der nicht bei seinen Eltern oder einem Elternteil wohnt, beträgt in der Regel monatlich 670 EUR. Hierin sind bis 280 EUR für Unterkunft einschließlich
umlagefähiger Nebenkosten und Heizung (Warmmiete) enthalten. Dieser Bedarfssatz kann auch für ein Kind mit eigenem Haushalt angesetzt werden.

Nur das konnte ich in der Düsseldorfer Tabelle finden. Zum Thema Kindergeld kann ich da leider nichts finden. Da das Kindergeld jedoch ein steuerlicher Ausgleich sein soll sehe ich keinen Grund warum auf einmal kein Kindergeld mehr gezahlt werden soll.

» 1337 » Beiträge: 692 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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