Sex für einen löblichen Zweck?

Hier Sex gegen Dienstleistung oder Sachleistung wurde ja schon etwas zum Thema über Prostitution aus der Not heraus geschrieben und größtenteils verurteilt, wie sieht es aber mit einem unmoralischen Angebot für einen guten Zweck aus?

Wie zu lesen war hat die Autorin des Buches „Feuchtgebiete“ Charlotte Roches dem Bundespräsidenten Christian Wulff angeboten mit ihm Sex zu haben wenn er die Verlängerung des Atomvertrages nicht absegnet. Sie hätte sich diesen Vorschlag gut überlegt und ihr Mann hätte auch nichts dagegen. Der Bundespräsident hat sich zu diesem Vorschlag noch nicht offiziell geäußert, er überlegt wahrscheinlich noch und muss sich sicherlich auch noch über die Konsequenzen klar werden. Wenn das Schule macht dann könnte Claudia Roth mit Stuttgart wahrscheinlich die Nächste sein.

Für einen PR-Gag halte ich das nicht, dafür ist Frau Roche zu gut im Geschäft. Sie ist erklärte Atomkraftgegnerin und will ihre Ziele eben notfalls auch mit vollem Körpereinsatz erreichen. Was haltet ihr von der Entschlossenheit dieser Frau?

Das ganze ist in meinen Augen eine Farce. Hab es gestern auch auf dem Videotext gelesen und kenne die Dame auch, habe das oben genannte Buch gerade auch zufällig neben mir liegen, da mein Freund es hatte und daher auch gleich etwas mit dem Namen anfangen konnte. Deine Aussage, dass der Bundespräsident über das Angebot nachdenken würde, sollte man meiner Meinung nach so nicht schreiben.

Sex hat in der Politik nichts zu suchen, Punkt aus. Wo kämen wir denn hin, wenn so etwas gehen würde? Ganz ehrlich auch, warum sollte sich der gute Mann zu so einer Aussage an "Spiegel" einen Kommentar abgeben? Es bedarf einfach keiner Worte. Auch dass ihr Mann mit dem Vorhaben einverstanden wäre, ist absolut irrelevant. Was die nette Frau Roche, die eigentlich mit beiden Beinen im Leben steht, mit so einer Aussage erreichen will, hat sich mir noch nicht eröffnet. Kommentar beendet.

Entschlossenheit in allen Ehren, aber bist Du sicher, daß sie das tun will, um ihrer Meinung zur Atomkraft Ausdruck zu verleihen oder wirklich die NIchtabsegnung der Verlängerung des Atomvertrages zu erreichen? Glaubt sie, mit ihrem Angebotan Christian Wulff tatsächlich erreichen zu können, daß er sich das Ganze überlegt? Oder könnte es nicht eher sein, daß sie vielleicht grade eine Flaute hat und Publicity braucht? Ihr Coup mit dem Buch "Feuchtgebiete" (daß ich gelesen habe, leider) liegt ja nun auch schon ein paar Tage zurück, vielleich möchte sie einfach mal wieder auf eine skandalöse Art und Weise ins Gespräch kommen oder ihre Präsenz sichern, wer weiß.

Grundsätzlich habe ich gegen Sex als Gegenleistung für eine andere Dienstleistung nichts einzuwenden, es zwingt mich ja niemand, das auch anzubieten. Wenn aber jemand damit kein Problem hat und seine Zwecke erreicht, soll er das meinetwegen tun, egal, wie er oder sie heißt. Als Bundespräsident kann Christian Wulff sich auf ein solches unmoralisches Angebot natürlich nicht einlassen, zumindest nicht offiziell, ist ja klar, aber es gibt mit Sicherheit Personen (ich sage jetzt bewußt nicht "Männer"), die sich sowas ernsthaft überlegen würden.

Ich kann mir ja nicht wirklich vorstellen, dass dieses Angebot ernst gemeint war. Dazu ist dieses Thema doch viel zu wichtig, um mit einmal Sex alles aufwiegen zu können. Außerdem, wie würde der Bundespräsident da wohl dastehen, wenn er sich auf so ein Angebot einlassen würde?

Sex ist nicht alles und ich glaube, die gute Dame möchte einfach nur Aufmerksamkeit auf sich und das Thema Verlängerung der Laufzeit der Atomkraftwerke ziehen.

Somit gibt es für mich auch keinen Sex für den guten Zweck. Das eine sollte mit dem anderen nichts zu tun haben. Sex gehört ins Privatleben und in die eigenen vier Wände und nicht in die Öffentlichkeit oder gar in die Politik.

Sex gehört ins Privatleben und in die eigenen vier Wände und nicht in die Öffentlichkeit oder gar in die Politik.

Wir sind uns doch aber auch darin einig, dass der gute Hr. Wulff frei in der Entscheidung ist, die Verlängerung bzw. das zugehörige Gesetz zu unterzeichnen oder es bleiben zu lassen. Es gibt kein Richtig-Oder-Falsch. Was hier zählt, sind seine privaten (!) Vorstellungen und wie er es sich eben am Besten "für das Land" vorstellen mag.

So gesehen ist das private politisch und das politische eben doch privat. Eine Differenzierung ist kaum sinnvoll zu gestalten. Daher ist das Angebot ähnlich, wie wenn man jemandem nach jahrelanger guter Zusammenarbeit in der Politik einen Chefposten für den Fall des Ausscheidens verspricht. Ist das nicht auch eine (normale) Vermengung von privatem und politischem?

Ich glaube auch nicht, dass dieses Angebot wirklich ernst gemeint war. Ich finde es aber irgendwie sehr gut, dass die Frau auf diese Idee gekommen ist. Bei manchen Dingen muss man einfach mal etwas provokant sein. Ich finde es sehr gut, dass so Aufmerksamkeit auf dieses Thema gelenkt wird. Etwas anderes wird auch wohl kaum beabsichtigt gewesen sein.

Hätte die Dame ihr Angebot wirklich ernst gemeint, so würde ich es nicht gut finden. Ich bin der Meinung, dass es sich bei dem Geschlechtsverkehr um einen sehr privaten Akt handelt, welcher in keinem Fall zu irgendwelchen Druckmitteln verwendet werden sollte.

Ich sehe das wie meine Vorrednerin Prinzessin_Erika, dass sie das Angebot bestimmt nicht ernst meinte. Jeder diskutiert nun über das Thema, auch Menschen, die sich vorher vielleicht nie einen Gedanken darüber gemacht haben - sowie ich. Charlotte Roches hat also durch das Sex Angebot unsere Aufmerksamkeit auf das Thema gezogen und ich denke, dass ist genau das, was sie wollte!

Ich bin mal gespannt, für welche Themen sie sich demnächst noch so körperlich einsetzen wird