Erfahrungen mit Polyphasenschlaf

vom 21.10.2010, 22:23 Uhr

Ich habe heute etwas über den Polyphasenschlaf gehört und war darüber schon sehr überrascht. Es war das erste Mal, dass ich etwas davon gehört habe. Beim Polyphasenschlaf schläft man nicht acht Stunden während der Nacht, sondern alle vier Stunden 20 Minuten. Die restliche Zeit ist man wach. Insgesamt kommt man im Laufe von 24 Stunden dann etwa auf eine reine Schlafzeit von zwei Stunden.

Dass Power-Napping sehr effektiv ist, ist ja bekannt und immer mehr Firmen stellen ihren Mitarbeitern entsprechende Möglichkeiten zur Verfügung. Allerdings verzichtet man bei diesem kurzen Mittagsschlaf nicht auf den normalen nächtlichen Schlaf. Beim Polyphasenschlaf hingegen gibt es nur diese 20-minütigen Schlafphasen.

Habt ihr schon mal mit dem Polyphasenschlaf experimentiert, falls ihr zuvor überhaupt schon davon gehört habt? Könntet ihr euch vorstellen, dieses Experiment mal zu wagen und auf den Polyphasenschlaf umzusteigen? Ich könnte mir nur sehr schwer vorstellen, dass ich damit zurechtkomme. Abgesehen davon schlafe ich einfach sehr gerne und würde das gemütliche Ausschlafen (gerade am Wochenende) total vermissen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich habe bisher noch nichts über den Polyphasenschlaf gehört. Ich stehe der Theorie ehrlich gesagt auch etwas skeptisch gegenüber. Ich denke schon, dass der Langzeitschlaf schon wichtig ist und der fehlt bei dieser Variante total.

Ich weiß zwar auch, dass Powernapping sehr effizient ist, aber es bleibt dann eben die Frage, ob man nur durch diese kurzen Schlafphasen wirklich ausgeruht sein kann? Mir fehlt wegen meinem Sohn auch schon seit längerer Zeit der Langzeitschlaf. Vor allem in den ersten Wochen nach der Geburt hat mein Sohn auch noch nicht wirklich einen Schlafrhythmus gehabt und da habe ich auch öfters, dafür kürzer geschlafen. Ausgeschlafen war ich da ehrlich gesagt nicht.

Derzeit ist es zwar so, dass ich nur zweimal täglich schlafe, eben am Abend und zu Mittag, aber da habe ich auch immer nur kurze Schlafzyklen von etwa 30 Minuten. Auch da bin ich alles andere als ausgeschlafen, wenn ich ehrlich bin. Allerdings entspricht diese Variante auch nicht genau dem Polyphasenschlaf, weil man sich da ja alle 4 Stunden hinlegen sollte. Trotzdem kann man es vielleicht ein wenig vergleichen.

Ein weiteres Problem an dieser Variante wäre für mich, dass ich mich nicht hinlegen kann und dann sofort einschlafe. Ich brauche da immer etwas länger und das dauert oft länger als 20 Minuten. Fangen die 20 Minuten dann erst nach dem Einschlafen an? Wie stelle ich dann den Wecker? Es dauert ja immer unterschiedlich lange, bis ich einschlafen kann.

Selbst wenn man davon ausgeht, dass diese Theorie stimmt, würde ich dann ein Problem in der Umsetzung sehen. Vor allem für Berufstätige ist das wohl kaum bis nur schwer durchführbar. In der Regel arbeitet man doch länger als vier Stunden und dann muss man natürlich auch noch den Anfahrtsweg zur Arbeit berechnen. In vier Stunden kann man nicht viel machen. Aufstehen, Frühstücken, in die Arbeit fahren, ein wenig arbeiten, dann muss man sich schon wieder hinlegen. Ist meiner Meinung nach nur schwer zu realisieren.

Wo soll man in der Arbeit schlafen? Und was wird der Chef dazu sagen? Natürlich ist auch in der Arbeit eben eine längere Mittagspause vorgesehen, aber geht man dann ins Auto um zu Schlafen? Da kann der Schlaf dann doch wirklich nicht geruhsam sein!

Neben dem beruflichen Problem sehe ich auch soziale Schwierigkeiten. Wirklich viel unternehmen kann man bei dieser Variante wohl nicht. Man kann kaum bis keine Tagesausflüge machen oder dergleichen. In der Nacht ist man dann dafür viel wach, wo jedoch in der Regel die meisten schlafen. Ist ja auch langweilig. Wenn man zu Hause arbeitet, kann man so wenigstens dann die Zeit nutzen. Oder man schreibt hier bei Talkteria. :lol:

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» tournesol » Beiträge: 7750 » Talkpoints: 66,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich glaube auch nicht das Polyphasenschlaf auf Dauer sehr gesund ist, denn wie mein Vorredner schon sagte, die langen Schlafphasen sind äußerst wichtig für unser Gehirn und für die Regeneration. Besonders die Tiefschlafphasen sind wichtig und in diese kommt man nicht innerhalb von 20 Minuten.

8 Stunden Schlaf sind an sich das Optimum, da man ca. alle 1,5 Stunden für eine komplette Schlafphase mit Tiefschlafphase benötigt und so dann auf mindestens 4 kommt, die der Körper benötigt um voll funktionstüchtig zu sein.

Das Power Napping in manchen Firmen angeboten wird, finde ich sehr gut und das sollte weiter ausgebaut werden. Ein Raum mit ein paar Matratzen oder Couchen reicht völlig aus, denn die Mitarbeiter könnten sich abwechseln.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich höre nun das erste Mal vom Polyphasenschlaf und kann mir nicht wirklich vorstellen, wie das denn funktionieren soll. Ist es denn so gedacht, dass man quasi rund um die Uhr, also Tag und Nacht alle vier Stunden für 20 Minuten eine Schlafpause einlegt oder wie habe ich mir das vorzustellen? Tagsüber kann ich mir das ja eventuell noch vorstellen, aber nachts wird man doch, alleine schon wegen der Dunkelheit und der damit verbundenen Ausschüttung eines bestimmten Stoffes (ich glaube es ist Melathonin, bin mir aber nicht sicher), der einen schläfrig macht, doch sehr schwierig vor.

Für mich wäre das sicherlich nichts. Klar, Powernappng ist ja seit einigen Jahren in aller Munde und auch bei mir stelle ich fest, dass ich nach einem kurzen Mittagsschläfchen wieder leistungsfähiger bin, aber wenn das dann länger als 20 bis 30 Minuten dauert, komme ich leider den ganzen Tag nicht mehr so richtig in Fahrt. Dann kommt bei mir noch dazu, dass ich in den nächsten Tagen sowieso meine Schlafgewohnheiten extrem umstellen muss, da ich morgen mein Therapiegerät für mein obstruktives Schlafapnoesyndrom kriege.

Zudem kann es meiner Meinung nach nicht gesund sein, wenn man insgesamt nur zwei Stunden innerhalb von 24 Stunden schläft und diese dann nicht mal am Stück. Dass man in dieser Zeit die für einen erholsamen Schlaf wichtigen Tiefschlafphasen nicht erreichen kann ist, wurde ja schon erwähnt.

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» diezeuxis » Beiträge: 1207 » Talkpoints: 964,75 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich höre auch das erste mal von Polyphasenschlaf. Was da der Vorteil sein soll und wie das funktioniert. Ich könnte mir jetzt partout nicht vorstellen, dass ich mich 20 Minuten hinlege und dann sofort wieder was machen kann. Wenn ich mich schon hinlege, dann auch richtig, und nicht nur 20 Minuten.

Praktisch wäre es schon, aber ich denke, dadurch wird man ziemlich gestresst & so. Außerdem ist das ja nur sehr schwer, in den Alltag zu integrieren. Außer man ist arbeitslos, dann ginge das vielleicht noch. Aber wenn man Kinder hat, muss man auch auf die Aufpassen, wenn man auf der Arbeit ist, kann man nicht einfach mal eben sich 20 Minuten hinlegen, für Schüler & Studenten gilt das gleiche. Außerdem muss man das dann ja auch alles immer planen, man könnte nicht einfach so in die Stadt gehen, denn man muss erst planen, wann man in die Stadt geht und wie lange, denn man muss ja alle 4 Stunden schlafen gehen.Mir wäre das einfach zu kompliziert mit dem ganzen Planen und ich würde das warscheinlich garnicht hinkriegen, immer relativ genau alle 4 Stunden sich hinzulegen.

Außerdem sind das ja nur 20 Minuten, ich z.B. brauche erstmal 'ne halbe Stunde bis ich einschlafe, und "nur" hinlegen kann ja garnicht gehen, weil das Herz ja dann wirklich gar keine Pause am Tag bekommt, genauso wie die anderen Organe etc. Gesund wäre es auf jeden Fall nicht. Aber ausprobieren würde ich es schon mal ganz gerne. :)

» Alexmen » Beiträge: 182 » Talkpoints: 13,72 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Alexmen hat geschrieben:Außerdem ist das ja nur sehr schwer, in den Alltag zu integrieren. Außer man ist arbeitslos, dann ginge das vielleicht noch. Aber wenn man Kinder hat, muss man auch auf die Aufpassen, wenn man auf der Arbeit ist, kann man nicht einfach mal eben sich 20 Minuten hinlegen, für Schüler & Studenten gilt das gleiche. Außerdem muss man das dann ja auch alles immer planen, man könnte nicht einfach so in die Stadt gehen, denn man muss erst planen, wann man in die Stadt geht und wie lange, denn man muss ja alle 4 Stunden schlafen gehen.Mir wäre das einfach zu kompliziert mit dem ganzen Planen und ich würde das warscheinlich garnicht hinkriegen, immer relativ genau alle 4 Stunden sich hinzulegen.

Die Alltagskompatibilität erscheint mir auch als das größte Problem, wenn man das denn wirklich mal ausprobieren möchte. Ich kann mir nur vorstellen, dass dies eine Idee aus dem asiatischen Raum ist, wo man eben auf möglichst hohe Effizienz und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter und des Menschen allgemein bedacht ist. Da gibts dann sicherlich auch Ruheräume für die Arbeitnehmer oder so. Wobei mir da gerade eine abstruse Vision kommt: wenn das alle machen würden, dann könnte man ja feste Zeiten festlegen, wo wirklich alle ihre 20 Minuten Schlaf haben, also um 8 Uhr, 12 Uhr, 16 Uhr usw.

Alexmen hat geschrieben:Außerdem sind das ja nur 20 Minuten, ich z.B. brauche erstmal 'ne halbe Stunde bis ich einschlafe, und "nur" hinlegen kann ja garnicht gehen, weil das Herz ja dann wirklich gar keine Pause am Tag bekommt, genauso wie die anderen Organe etc. Gesund wäre es auf jeden Fall nicht. Aber ausprobieren würde ich es schon mal ganz gerne. :)

Ohne es nun probiert zu haben, würde ich sagen, dass du nach einigen Tagen so müde bist, dass du mit Sicherheit keine halbe Stunde mehr brauchst um einzuschlafen. :lol:

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» diezeuxis » Beiträge: 1207 » Talkpoints: 964,75 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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