Die Erhöhung von Hartz 4 ist Unsinn
Die Erhöhung des Regelsatzes bei den Hartz 4 Leistungen ist mal wieder nichts anderes als Flickschusterei. Dieser höhere Betrag in dem Regelsatz bringt absolut nichts, denn hier fehlen der jetzigen Regierung einfach die Konzepte dazu. Dem Steuerzahler oder genauer gesagt dem Staat wird das Geld schmerzlich fehlen, denn es ließe sich sinnvoller verwenden. Für die betroffenen Personen ist damit keine echte Verbesserung erzielt.
Die Sozialverbände und die Gewerkschaften sind mit der Erhöhung trotzdem nicht einverstanden und drohen mit Protesten. Niemand ist in der Tat mit einer solchen Lösung zufrieden. Was haltet ihr von der Arbeitsweise der Regierung in Bezug auf die Hartz 4 Bezüge? Ich finde, man hätte sich in jedem Fall etwas direkter Damit beschäftigen müssen. Warum hat man nicht beispielsweise mit den Sozialverbänden oder mit den Gewerkschaften zusammen gearbeitet.
Ich denke einmal, dass es mit Sicherheit nicht die letzte Veränderung bei den Regelsätzen vor der nächsten Bundestagswahl sein wird. Allerdings wird es interessant sein, mit welchen neuen Ergebnissen wir dann zu rechnen haben. Einen positiven Erfolg wird man wohl lange suchen müssen.
Am interessantesten an der ganzen Sache fand ich persönliche die Aussage, dass höhere Beträge nicht möglich wären, da sonst die Hartz-IV-Empfänger bald mehr bekommen würde als ein Geringverdiener. Sollte man an dieser Stelle nicht sogar als hochverdienender Politiker einmal ins stocken kommen und darüber nachdenken, dass vielleicht am falschen Ende mit den Regelungen jongliert wird?!
Mich persönlich irritiert nämlich die umgekehrte Sichtweise: Warum gibt es keine Regelungen, die Geringverdiener einen höheren Stundenlohn verschafft? Denn ganz ehrlich, warum soll man sich 40 Stunden die Woche den Buckel rund arbeiten, wenn man sich am Ende auch kein besseres Leben leisten kann? Bis zu einem gewissen Punkt kann ich so genannte Sozialschmarotzer da schon verstehen (in anderen Punkten wieder nicht, weshalb ich diese Lebensweise hiermit nicht unterstützen möchte).
Wenn man also dafür Sorge tragen würde, dass die arbeitende Bevölkerung besser bezahlt würde, dann könnte man auch die Hartz-IV Sätze weiter anheben, ohne dass es dazu käme, dass irgendwann ein Hartz-IV-Empfänger mehr Geld bekäme als jemand, der arbeitet.
Die jetzige Anhebung ist wirklich ein Witz. Kaum jemand wird die 5 € mehr auf dem Konto merken, denke ich. Wahrscheinlich gleicht es nicht einmal die immer weiter ansteigenden Preise aus, denn bis zur nächsten Erhöhung werden sicher wieder viele Jahre ins Land gehen.
fireez hat geschrieben:Wenn man also dafür Sorge tragen würde, dass die arbeitende Bevölkerung besser bezahlt würde, dann könnte man auch die Hartz-IV Sätze weiter anheben, ohne dass es dazu käme, dass irgendwann ein Hartz-IV-Empfänger mehr Geld bekäme als jemand, der arbeitet.
Die jetzige Anhebung ist wirklich ein Witz. Kaum jemand wird die 5 € mehr auf dem Konto merken, denke ich. Wahrscheinlich gleicht es nicht einmal die immer weiter ansteigenden Preise aus, denn bis zur nächsten Erhöhung werden sicher wieder viele Jahre ins Land gehen.
Soweit mir bekannt, wurde schon bei einigen Branchen ein Mindestlohn durchgesetzt. Somit wird doch in der Richtung was getan, das die Leute vom Verdienst her gefördert werden. Das man sowas nicht von jetzt auf gleich für alle Branchen durchsetzen kann, sollte eigentlich klar sein.
Und warum regt man sich als Empfänger über "nur" 5 Euro auf? Wieviele Nullrunden mußten in den letzten Jahren denn Rentner hinnehmen oder sich mit weitaus weniger Erhöhungen zufrieden geben? Da wurde doch auch nicht sturm gelaufen. Und hier bekommen Leute, welche zum Teil noch nie etwas an Sozialabgaben hatten, noch Bezüge erhöht.
Ich frage mich, warum so viele Hartz 4 Empfänger sich über die 5 Euro so aufregen. Ich selber habe damals Sozialhilfe bekommen und ich wäre über jeden Pfennig froh gewesen, der erhöht worden wäre. Es sind ja nicht nur die 5 Euro, die erhöht werden. Sicher fallen (zu Recht) Tabak und Alkoholzuschüsse weg. Aber dafür kommt ein Mineralwasserzuschuß von 2,99 Euro dazu, Internetzuschuß und noch 10 Euro pro Monat an Praxisgebühr, obwohl man diese nur alle 3 Monate zahlen muss.
5 Euro hören sich wahrlich nicht viel an. Aber sollte man nicht froh sein über jeden Cent mehr im Geldbeutel? Ich frage mich, warum man sich aufregt. Und wenn es immer noch zu wenig ist, muss man eben auch als alleinerziehende Mutter stundenweise arbeiten. Das habe ich mit 2 kleinen Kindern auch gemacht, soweit ich es zeitlich konnte. Und heutzutage gibt es immer mehr Ganztagskindergärten als früher, die eine alleinerziehende Hartz4 Empängerin auch in Anspruch nehmen kann und da auch noch Zuschüsse bekommt.
Ich denke nicht, dass die Erhöhung Unsinn ist. Ich finde nur, dass die Hartz 4 Empfänger zufrieden mit dieser Erhöhung sein sollten. Es würde ja nichts bringen, wenn merklich mehr erhöht werden würde. Dann würden noch mehr sagen, dass es sich nicht mehr "lohnt" zu arbeiten.
Erstmal ich beziehe ja auch Rente. Die letzten Jahre gab es immer eine Erhöhung, nur dieses Jahr nicht. Die Erhöhungen waren zwar nicht hoch, was aber auch wahrscheinlich einfach an der Höhe meiner Rente lag. Und auch mein Vater hat die letzten Jahre mehr Rente bekommen und nur dieses Jahr keine Erhöhung. Sprich die Nullrunde gab es erst dieses Jahr.
Zur Erhöhung der Hartz 4 Leistungen. Das Problem ist doch eher, dass der Hartz 4 Satz eh scheinbar nicht wirklich Hand und Fuß hat. Es gibt Leute die können davon leben, aber die meisten müssen sich sehr einschränken. Man mag nun sagen, dann sollen die Leute halt arbeiten gehen. Aber es gibt auch Hartz 4 Bezieher die nicht arbeiten gehen können. Zum Beispiel Rentner, Schwerbehinderte und vor allem Kinder. Da sind 5 Euro mehr im Monat oftmals nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Klar ging es bisher auch ohne die 5 Euro irgendwie. Aber die Kosten sind doch enorm gestiegen, seit der letzten Erhöhung. Ach ja auch die letzte Erhöhung waren 5 Euro, wenn ich mich nicht ganz irre.
Ganz klar muss die Erhöhung auch finanziert werden. Nur drehen wir uns doch im Kreis. Je weniger Leute Geld zur Verfügung haben, was mehr ist, als die absoluten Grundbedürfnisse zu befriedigen ( mehr geht mit Hartz 4 nun mal nicht), umso weniger wird gekauft. Was auch heißt, dass weniger hergestellt wird. Was dann auch heißt, dass die Herstellerbetriebe und auch die Verkaufsbetriebe weniger Personal brauchen. Was auch heißt, wieder mehr Menschen die Arbeit suchen und höchstwahrscheinlich bei Hartz 4 landen und somit wieder Menschen mehr, die weniger in die Wirtschaft einbringen.
Und je mehr Leute weniger Geld zur Verfügung haben, um so mehr Menschen müssen zu günstigen Angeboten greifen. Ob es nun der Einkauf bei Lidl ist, der Friseur für 10 Euro oder die Kleidung bei Kik und Konsorten. Das heißt aber auch, dass die Leute dort für ihre Dienstleistungen schlechter bezahlt werden oder die Läden, die ihre Dienstleistungen zu einem angemessenen Preis anbieten, auch bald schließen müssen. Die Friseuse die halt früher sagen wir mal fiktive 15 Euro die Stunde verdient hat, weil der Haarschnitt 30 Euro kostete, verdient halt jetzt wesentlich weniger, weil der Friseurladen zwar die gleichen Ausgaben, aber weniger Einnahmen hat. Was auch zur Folge hat, dass die Friseuse wahrscheinlich auch auf ergänzende Leistungen angewiesen ist.
Im Endeffekt stimmt das ganze System doch nicht mehr. Das die Hilfebedürftigen natürlich gerne mehr Geld hätten und diejenigen die das finanzieren müssen, halt gerne weniger Geld investieren möchte, ist klar.
Ach ja ich habe ja auch schon ergänzende Leistungen bezogen. Ich war über 5 Euro mehr im Monat dankbar. Habe aber viele Kosten nicht, die ein Hartz 4 Empfänger nun mal hat.
Klar sind die 5 Euro für die betroffenen Personen ein finanzielles Plus, aber die Allgemeinheit wird es etwas anders sehen. Hartz 4 Empfänger sollen in jedem Fall wieder dem Arbeitsmarkt zugeführt werden und dafür müssen finanzielle Mittel zur Verfügung stehen.
Diese 5 Euro Erhöhung ist für manche Leistungsempfänger kam spürbar und daher ist es auch reiner Unsinn. Der Weg aus dem Hartz 4 muss das Ziel sein und nicht eben besser Leben mit Hartz 4. Letzteres ist eindeutig der falsche Weg. Zum Glück wird es nicht lange zu der Erhöhung kommen, denn die Regierungsparteien haben keine Mehrheit mehr. Die Sache wird wahrscheinlich wieder in Karlsruhe landen.
Komischerweise ist das in den letzten Jahren nie so aufgefallen, wie scheinbar dieses Jahr, dass die Hartz 4 Empfänger 5 Euro mehr bekommen sollen. Und man sollte das doch einfach mal umrechnen. Das sind keine 20 Cent die ein Hartz 4 Empfänger zur Bestreitung seines Lebens am Tag mehr hat. Den meisten Arbeitnehmern würde eine Lohnerhöhung von 5 Euro lächerlich vorkommen. Die würden mit Recht sagen, was machen denn 5 Euro schon. Das würde zum Teil noch nicht mal die Preiserhöhungen auffangen, die man auch als Arbeitnehmer nun mal hat.
karlchen66 hat geschrieben:Hartz 4 Empfänger sollen in jedem Fall wieder dem Arbeitsmarkt zugeführt werden und dafür müssen finanzielle Mittel zur Verfügung stehen.
Finanzielle Mittel sind meines Erachtens zweitrangig, erst mal müssen Arbeitsplätze - und zwar echte, versicherungspflichtige Arbeitsplätze - vorhanden sein, damit dann auch Langzeitarbeitslose in solche Jobs vermittelt werden können.
Natürlich sollte das Ziel sein, dass man langfristig wieder von der eigenen Arbeit leben kann. Nur andererseits kann man doch nicht etliche Hunderttausend Menschen bestrafen, die eben nicht die Chance dazu haben; entweder weil sie aus einem Grund verrentet sind oder aber weil es eben nicht genügend Möglichkeiten gibt!
Ich sehe die Höhe der Erhöhung auch erst mal zweitrangig, ähnlich wie LittleSister habe aber auch ich den Eindruck, dass die Sätze recht wirklich festgelegt wurden und daher wieder nicht Hand und Fuß haben. Bis Karlsruhe entscheidet hat man das Problem aber erst mal vom Tisch und so kann man dann weiter andere Dinge regeln.
@JotJot
Die Sache mit den versicherungspflichtigen Arbeitsplätzen kannst du nicht einfach so verallgemeinern, denn beispielsweise in Greifswald sind ausreichend davon vorhanden. Man muss wenn man darüber reden will, die aktuelle Situation auch genau kennen. Es finden sich hier leider keine geeigneten Bewerber, weil die meisten Bewerber schon sehr lange ohne Arbeit sind.
Es sollten sich hier wirklich echte Fachgruppen mit der Thematik beschäftigen, damit wir auch wirklich ein akzeptables Ergebnis erhalten. Man sollte meiner Meinung nach auch eine gewisse Flexibilität mit einarbeiten, damit man auch auf bestimmte Gegebenheiten reagieren kann.
Die Sache mit den versicherungspflichtigen Arbeitsplätzen kannst du nicht einfach so verallgemeinern, denn beispielsweise in Greifswald sind ausreichend davon vorhanden.
Man kann aber auch nicht Einzelbeispiele ran ziehen. Es gibt nun mal X Millionen Arbeitslose in Deutschland. Und du willst mir nun doch nicht weiß machen, dass es für jeden dieser Arbeitslosen einen Arbeitsplatz gäbe. Also nehmen wir mal an, alle verfügbaren Arbeitsplätze würden keine Voraussetzungen verlangen- gäbe es dann genügend Arbeitsplätze für alle?
Und auf die Arbeitsmarktsituation war ich bewusst nicht eingegangen. Problem zur Zeit ist doch so, die Wirtschaft ist am Boden. Und warum? Unter anderem weil die Kaufkraft ständig sinkt. Ergebnis: Es werden weniger Arbeitnehmer gebraucht. Wäre die Kaufkraft stärker, würden auch mehr Arbeitnehmer gebraucht werden.
Zur Zeit ist es aber so, dass viele Arbeitgeber die Situation der Arbeitssuchenden ausnutzen und andere sie ausnutzen müssen. Bleiben wir beim Friseur. Die Kunden werden nicht weniger, aber die Preise sinken. Was auch heißt, entweder stellt der Besitzer weniger Kräfte ein oder zahlt halt weniger Lohn. Da aber eine Friseuse nun mal keine 100 Kunden auf einmal bedienen kann, muss er weniger zahlen. In anderen Bereichen wird die Zwangslage der Arbeitssuchenden ausgenutzt. Löhne für die früher keiner gearbeitet hätte, werden immer mehr zur Gewohnheit. Löhne die um den Hartz 4 Satz liegen sind nicht mehr die Seltenheit. Nur das ein Arbeitnehmer auch mehr Kosten hat, sieht keiner. Oder es werden Langzeitarbeitslose bevorzugt eingestellt, weil es für die einen Zuschuss vom Staat gibt. Nur werden die meistens auch nur so lange eingestellt, bis es den Zuschuss nicht mehr gibt.
Ein weiteres Problem sind mit Sicherheit auch die Lohnnebenkosten. Die aber erhoben werden müssen, um die Schwachen mit zu finanzieren. Aber es gäbe auch weniger Schwache, wenn die Abgaben niedriger wären. Einfaches Beispiel: Ich, mit Lohnsteuerklasse 1 und einem Bruttoeinkommen von sagen wir 1500 Euro, koste meinen Arbeitgeber locker 3000 Euro im Monat. Ein Angestellter mit einer besseren Lohnsteuerklasse kommt einen Arbeitgeber günstiger. Oder er stellt halt vier 400- Euro- Kräfte ein und kann damit kräftig sparen. Aber wer kann von 400 Euro leben? Wenn die Lohnnebenkosten niedriger wären, könnte der Arbeitgeber erstens mehr Lohn zahlen, was zur Folge hätte, dass die Kaufkraft steigt. Oder er könnte mehr Arbeitnehmer einstellen, was ebenfalls zur Steigerung der Kaufkraft führen würde. Auf alle Fälle gäbe es mehr Arbeitsplätze die auch sozialversicherungspflichtig bezahlt werden. Sprich der Arbeitnehmer auch in der Lage ist, sein Leben zu finanzieren ohne auf ergänzende Leistungen angewiesen zu sein. Was den Pool derer die Leistungen beziehen würden, auch verkleinern würde.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-140682.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Welche Zimmerpflanzen mögen es warm und sonnig? 2356mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Diamante · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Welche Zimmerpflanzen mögen es warm und sonnig?
- Am Blatt einer Pflanze Krankheiten erkennen? 1160mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Nurse · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Am Blatt einer Pflanze Krankheiten erkennen?
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung 1227mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Rubbelfeld · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung
- Palmen für die Wohnung 3087mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Dreddi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen für die Wohnung
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun? 1931mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: helgak62 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun?