Regierung will für Tabak und Alkohol keine Stütze geben

vom 23.09.2010, 14:01 Uhr

Diese ganze Diskussion über die vermeintlich zu niedrigen Beträge für unter anderem Tabak und Alkohol geht mir auf den Geist. Wenn ein Hartz-4-Empfänger der Meinung ist, dass der Staat für Tabak und Alkohol auch zahlen soll, weil er ja auf der anderen Seite durch die Verteuerung der Zigaretten auch mehr Steuern einnimmt, finde ich das unglaublich hohl. Es raucht niemand, damit der Staat mehr verdient an Steuern.

Wenn hier von "Vater Staat" die Rede ist, muß mal über das Wort "Vater" nachgedacht werden. Jeder weiss, dass ein Vater im Normalfall für seine unmündigen Kinder aufkommt, bis sie sich selbst versorgen können, falls sie nicht krank sind. Bei Hartz-4-Empfängern handelt es sich aber um erwachsene Menschen. Sollten diese mit dem, was sie vom "Vater Staat" bekommen, nicht ihren Lebensunterhalt bestreiten können, müssen sie überlegen, wo und an welcher Stelle sie einsparen können .Da würde mir dann als erstes wieder der Tabak- und Alkoholgenuß einfallen, der ganz oder teilweise gestrichen werden könnte. Das ist ganz bestimmt nicht leicht, aber machbar.

Geringverdiener, die auch nicht über den Hartz-4-Satz hinaus verdienen, schränken sich lieber ein, als den Staat in Anspruch zu nehmen. Letztendlich kommen sie auch, wenn auch nur schwer, über die Runden. Das ist eine Einstellungssache. Den Rentnern, die nur eine kleine Rente bekommen, geht es nicht besser.

Es wird Zeit, dass die immer nach mehr Leistungen Schreienden auch mal die Verantwortung für Ihr Dasein übernehmen. Wer mit seinem Geld nicht auskommt und gesund ist, kann sich um eine Arbeit bemühen. Die ist zwar schwer zu finden, aber oft klappt es nach einigen Bemühungen doch. Aber wer will schon arbeiten, wenn "Vater Staat" doch zahlt. Ich möchte hier nicht verallgemeinern. Einige möchten gern arbeiten, sind aber unverschuldet in Hartz 4 abgerutscht. Aber es gibt genug, deren Tag daraus besteht: Aufstehen, Sofa lümmeln, fernsehen, zwischendurch essen, rauchen und zum Schluss die Pullen Bier trinken, die auf keinen Fall fehlen dürfen. Damit ist der Tag schnell rumgegangen und man kann endlich ins Bett.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Eine Lösung wäre hier doch ganz einfach mit einer schreibtechnischen Lösung zu erklären. Diesen Posten nimmt man als Wort oder Wörter heraus und legt den Geldbetrag auf die anderen Posten um. So steht in den Leistungskatalog nicht mehr Tabakwaren und Alkohol.

Man kann es nämlich dieser Gruppe nicht verbieten, denn ansonsten kommt man mit dem bestehenden Gesetz in Konflikt. Zumal Rauchen und Alkohol auch eine Sucht darstellen kann. Jeder Therapeut lacht über einen solchen Vorschlag der Regierung einfach nur schallend. Er weiß nämlich was eine Sucht mit samt ihren Auswirkungen bedeutet.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich finde das absolut in Ordnung. Menschen die Hartz 4 empfangen haben keinen Beruf, ob nun aus Faulheit oder Mangel an Arbeitsplätzen. Auf jeden Fall ist meine Meinung dazu, dass der Staat nur für das Nötigste aufkommen sollte und Alkohol so wie Tabak gehören nicht dazu. Ein Mensch braucht keine Genussmittel, dass ist völlig überflüssig und im Grunde nur Luxus. Daher finde ich es total in Ordnung, wenn man die Stütze für Tabak und Alkohol streicht.

Was Alkohol- oder Nikotinsüchtige angeht, so finde ich nicht, dass man darauf Rücksicht nehmen sollte. Ich habe an einem Bekannten von mir selbst erlebt, wie einfach es ist mit dem Rauchen aufzuhören. Als seine Frau schwanger wurde, hat er es geschafft von einen Tag auf den anderen einfach nicht mehr zu rauchen und daher kann das mit ein wenig Selbstdisziplin auch nicht so schwer sein. Was die Alkoholiker angeht, so finde ich, dass das auch zu schaffen ist. Alkohol kann man von einen Tag auf den anderen ''absetzen'', um damit aufzuhören, ich denke also nicht, dass das ein Problem sein wird.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



@Crispin
Du hast nun leider keine Ahnung von Sucht, ansonsten würdest du nicht solchen Unsinn darüber schreiben. Ein Alkoholiker kann oder besser gesagt sollte ohne medizinische Hilfe nicht aufhören. Das kann unter gewissen Umständen sogar zum Tode führen. Beim Raucher ist es etwas anders, denn der kann bei Rauchstopp nicht sofort versterben.

Das kannst du nicht so einfach absetzen, es sei RTL zeigt es in einer Doku. Dann klappt es natürlich keine Frage. Aber im realen Leben gelingt das nicht. Wenn das so wäre, würden die gesetzlichen Krankenkassen jubeln.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich finde es vollkommen richtig, dass für solche Ausgaben kein Geld mehr einkalkuliert werden soll. Ich bin mir zwar sicher, dass die wenigsten Raucher sich dadurch entwöhnen lassen, allerdings finde ich es grundsätzlich überflüssig, solche Dinge zu finanzieren, die nicht nur nicht notwendig sind, sondern auch noch gesundheitsschädlich sind. Damit unterstützt der Staat bislang nicht nur die Sucht der entsprechenden Leute, sondern auch noch die Tatsache, dass durch den massiven Konsum der legalen Drogen Alkohol und Nikotin auch höhere Kosten im Gesundheitssystem entstehen.

Ich verstehe deine Besorgnis nicht so wirklich. Weniger Geld in der Tasche könnte vielleicht für den einen oder anderen ein zusätzlicher Anreiz sein, sich seinem Suchtproblem zu stellen und dieses anzugehen. Es wird auch einige (viele?) Leute mit Alkohol- und Nikotin-Problemen geben, die sich ihre (legalen) Drogen lieber vom Munde absparen, als das eigentliche Problem zu lösen. Solche Probleme haben andere Leute mit geringem Einkommen doch auch - sie können sich überlegen, ob sie lieber jeden Tag zehn Euro in Zigaretten investieren, oder ob sie sich davon nicht lieber sinnvollere Dinge leisten wollen, zum Beispiel eine höherwertige Ernährung. Gibt es bei Hartz IV nicht auch einen Punkt, der für kulturelle Unternehmungen gedacht ist? Wenn man raucht, muss man unter Umständen auch mal auf einen Abend im Kino verzichten. Schlimm finde ich das nicht.

Es ist ja nicht so, dass man nicht von den Zigaretten und vom Alkohol los kommen kann. Es gibt so viele gute (und leider immer wieder auch schlechte) Möglichkeiten, um sich von diesen Gelüsten zu lösen. Man muss aber eben auch bereit sein, sich darauf einzulassen. Leider haben Alkoholiker und starke Raucher immer wieder andere Gründe, warum sie nicht aufhören können. Viele sagen zwar, dass sie aufhören möchten, unternehmen dann aber nur halbherzige Versuche. Dass diese scheitern, ist vorprogrammiert - ebenso wie die anschließende Frustration bei den Leuten. Mit dem Wissen, dass man aber dennoch etwas unternehmen kann, sollte es den Leuten, die sich von ihren Süchten wirklich lösen möchten, möglich sein, ihrem Ziel näher zu kommen - ganz unabhängig von Hartz IV.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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