Hetero Paar will Homo Ehe

vom 25.05.2010, 21:08 Uhr

Eine sehr skurrile Geschichte aus dem österreichischen Linz habe ich neulich gelesen. In Österreich gibt es erst seit Januar diesen Jahres die Möglichkeit eine eingetragene Partnerschaft zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern zu schließen. Diese Partnerschaft umfasst für beide Partner weniger Rechte und Pflichten als eine Ehe zwischen Mann und Frau.

Nun könnte man denken, dass das Paar zwar schon heiraten möchte, aber eigentlich nicht unbedingt die Pflichten erfüllen möchte. Nach Aussage des Anwaltes des Paares sieht das Paar aber eine Ungleichbehandlung von Paaren gleichgeschlechtlicher und gegengeschlechtlicher Orientierung. Mit dem Antrag auf eine sogenannte „Homo-Ehe“ will das Paar gegen diese Ungleichbehandlung protestieren. Beide Formen der offiziellen Bindung sollten allen Paaren offen stehen – unabhängig von der geschlechtlichen Orientierung. Voraussichtlich wird der Antrag des Paares scheitern. In diesem Fall wollen die beiden mit ihrem Anwalt vor das österreichische Verfassungsgericht.

Eine Ungleichbehandlung ist es sicherlich schon, dass man je nach geschlechtlicher Orientierung in einer vom Staat legitimierten Partnerschaft unterschiedliche Pflichten aber eben auch Rechte hat. Aber ich frage mich, seitdem ich den Bericht gelesen habe, ob man überhaupt verschiedene Möglichkeiten legitimierter Partnerschaften braucht? Wäre es nicht besser, wenn allen Paaren nur eine Möglichkeit der legitimierten Partnerschaft bestünde? Wie seht Ihr das? Wenn nicht, wohin soll das führen, wenn es erst mal zwei verschiedene Formen gibt? Gibt es bald ein Formblatt, auf dem man dann nach Wunsch Rechte und Pflichten ankreuzen oder aber streichen kann?

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Meiner Meinung nach ein weiteres Beispiel sinnloser Bürokratie. Offenbar macht sich keiner mehr wirklich die Mühe, über Regeln und Gesetze nachzudenken, vor allem diejenigen nicht, die sie zügig ändern könnten. Deshalb stimme ich dir zu, wenn du sagst, dass man den ganzen Quatsch einfach unter "Ehe" abhakt und nicht weiter differenziert, wozu auch? Was bringt es dem Staat zu wissen, dass Peter und Heinz in einer Homoehe leben oder Augustin und Elena nicht (abgesehen davon, dass sich das ganz schnell rausfinden lässt. wenn der Bürokrat mal wieder was für den Kaffeeklatsch braucht)?

Was das Pärchen dagegen zu tun gedenkt ist meiner Meinung nach aber genauso ein Blödsinn. Wieso nicht einfach gleich vor das Verfassungsgericht und beantragen, dass man sich einfach "geehelicht" nennen darf, egal ob gleichgeschlechtlich oder nicht? Deren Aufbegehren schenkt der Sache nur die Aufmerksamkeit, die sie nicht verdient.

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» Muttersoehnchen » Beiträge: 134 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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