Ständige Schlaflosigkeit und Erschöpfung

vom 28.03.2010, 07:39 Uhr

Wieder einmal ist es nach sieben Uhr morgens und ich bin nicht schon wieder wach, sondern immer noch. Gestern morgen war es nach zehn Uhr, als ich dann endlich für ein paar Stunden ins Bett gehen konnte und auch geschlafen habe.

Es ist nicht so, dass mich grundsätzlich etwas Wichtiges davon abhalten würde, früher ins Bett zu gehen. Im Moment habe ich Semesterferien und in Kürze beginnt das neue Semester und ich habe die Sorge, dass meine Schlafproblematik bis dahin immer noch in dieser Form besteht, in der sie nun schon seit längerem besteht. Bisher hat es immer irgendwie funktioniert, aber ich bin an einem Punkt angelangt, an dem ich merke, dass ich etwas ändern muss.

Ich bin weder richtig müde, noch richtig wach und dieser Zwischenzustand hält nun schon sehr lange an, mal mehr und mal weniger. Ich kann nicht sagen, wann ich das letzte Mal wirklich richtig ausgeruht war. Ich denke, dass es viele Monate her ist. Eigentlich besteht dieses Problem seit mehreren Jahren, aber eben nicht immer gleich stark.

Im Moment versuche ich überwiegend zu lernen und nutze die paar Stunden am Tag, in denen es mit der Konzentration einigermaßen klappt. Ich bin dann aber meistens schon nach wenigen Stunden (weniger als 3) wieder völlig kaputt, obwohl ich auch kurze Pausen einlege, und kann zum Beispiel auch gar keinen Sport treiben, weil ich völlig schlapp bin. Auf dem Rennrad versage ich nach wenigen Minuten und fühle mich, als wäre ich seit mindestens drei Tagen wach, so dass ich schnell wieder umkehren muss.

Ich hasse diesen Zustand und frage mich, ob es noch weitere Leute gibt, die solche Phasen kennen und sie erfolgreich gemeistert haben. Was habt ihr gegen diese ständige Schlaflosigkeit und den damit verbundenen Erschöpfungszustand unternommen? Für mich steht fest, dass das Problem in erster Linie auf meiner Schlaflosigkeit beruht. Wie schafft ihr es, eurem Körper nach solchen Schlafstörungen wieder ein vernünftiges Schlafverhalten angewöhnen?

Ich habe heute Nacht zum Beispiel schon mehrere Male versucht zu schlafen - ohne Erfolg. Ich mache dann das Licht aus, bin wahnsinnig müde, lege mich hin - und bin wieder wach. Irgendwann stelle ich fest, dass alles keinen Sinn hat und stehe wieder auf und gehe mit dem Hund raus (sofern er auch wach ist) oder hole mir das Netbook ins Bett. Das sind natürlich Dinge, die mich dann auch wieder wach machen, so dass es dann immer noch nicht mit dem Schlafen klappt.

Früher hatte ich einen guten Schlafrhythmus. Ich war nie so fertig und konnte immer gut schlafen. Wenn ich mal erst morgens ins Bett gegangen bin (was am Wochenende ständig vor kam und auch in allen Ferien grundsätzlich, da ich die Nacht eigentlich sehr mag), bin ich dennoch spätestens mittags aufgewacht und konnte dann auch abends ruhig wieder normal schlafen gehen. Im Moment bin ich oft länger als 20 Stunden wach, einmal sogar knapp 40 Stunden, ohne dass ich es geschafft hätte, ein zu schlafen. Und erholsam ist der Schlaf nicht mehr.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ist es so, dass du von dir selbst behaupten würdest, dass du gerade glücklich bist? Oder belastet dich etwas? Ich kenne solche Phasen von mir selbst immer dann, wenn mich innerlich etwas sehr quält, das ich probiere von mir wegzuschieben. Dann liege ich im Bett stundenlang herum, schaffe es vielleicht mal einzuschlafen, aber kaum eine halbe Stunde später bin ich schon wieder wach, weil das, was mich beschäftigt, mir keine Ruhe lässt. Beim letzten Mal war ich wirklich fertig mit den Nerven und konnte über 2 Wochen kaum mehr schlafen. Ich dachte wirklich, dass ich anfange so langsam durchzudrehen.

Dann bin ich das, was mich belastet hat, einfach angegangen. Ich musste es irgendwie aus der Welt schaffen und habe angefangen darüber zu sprechen oder zu schreiben und habe es möglichst ausreichend in meinem Tag untergebracht. Oftmals lassen sich solche Dinge nicht lösen, ich weiss. Wenn das der Fall ist, bleibt dir kaum etwas übrig, als weiterhin darauf zu hoffen, dass die Dinge sich lösen. Das jedenfalls war jetzt meine Theorie - Wenn dich nun aber gar nichts belastet, kann ich dir leider nicht helfen. Mir selbst haben Arztbesuche nicht weitergebracht, weil ich keine Schlaftabletten nehmen wollte.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Mir geht es auch immer mal wieder so, zurzeit auch wieder. ich war auch beim Arzt, wurde untersucht und es wurde körperlich nichts gefunden. Mir geht es nicht ganz so schlimm wie dir, bisschen schlafen kann ich schon, aber anscheinend nicht besonders erholsam, denn oftmals schleppe ich mich durch den Tag und bin nicht leistungsfähig.

Mir fällt aber auch auf, dass es mir wesentlich besser geht wenn ich Probleme lösen kann oder zumindest einen Ansatz für die Lösung habe. Oftmals mache ich mir soweiso über zuviel zuviele Gedanken, was das ganze nicht einfacher macht.

Wenn du sagt du hast gerade Ferien ist es vielleicht auch so, dass ein bisschen der geregelte Tagesablauf fehlt und dadurch der Rhythmus etwas durcheinander gekommen ist.

Warst du denn schon mal beim Arzt und hast dich untersuchen lassen, woran es liegen könnte? Vielleicht könnten auch verschiedene Entspannungsmethoden helfen, wie autogenes Training.

» SariKari » Beiträge: 371 » Talkpoints: 2,63 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Der Auslöser für dein Problem könnte neben psychischer Belastung allerdings auch ein Vitaminmangel sein! An deiner Stelle würde ich auf jeden Fall erstmal einen Arzt aufsuchen. Dieser wird danna uch sicherlich eine Blutprobe von dir nehmen und diese untersuchen. Wenn rauskommt, dass ein Mangel an bestimmten Vitaminen die Ursache für dein Leiden ist, kann man das Problem sehr schnell beheben! Also wozu sich noch länger rumquälen? Ab zum Arzt mit dir!

Ich hatte dieses Problem vor einiger Zeit auch und dass nicht das erste Mal. Ich weiss allerdings nicht voran es lag und bin mir auch sicher, dass es wiederkommen wird. Ich bin damals jedoch nicht zum Arzt gegangen, da sich das Problem selbst behoben hat, als ich für eine Woche "einfach mal so" mit meinem Freund nach Paris gereist bin. :D Dort konnte ich ausschlafen, habe genug gegessen und war viel draußen. Den Tag über haben wir sehr viel unternommen, so dass wir am Abend richtig müde waren und sehr gut schlafen konnten. Vielleicht würde es dir auch mal helfen ein bisschen aus dem Alltag rauszukommen, es muss ja nicht gleich Paris sein!

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich hatte vor einem Jahr ein ähnliches Problem. Ich hatte während des Studiums einen Job in einer Kita angenommen für täglich 4 Stunden und bin da immer vor der Uni arbeiten gegangen. Ich habe dort nämlich eine Zeit lang die Frühschicht übernommen und musste jeden tag um 7 Uhr anfangen zu arbeiten. Bei mir fingen da die Schlafstörungen an. Ich bin da in einen Kreislauf geraten, der einfach schrecklich war.

Du schreibst, dass du jetzt schon Sorge hast, dass du die Schlafproblematik bis zum Beginn des kommenden Semesters nicht in den Griff bekommst und dir das zu große Sorgen bereitet. Das ähnelt dem Problem, was ich damals hatte. Ich hatte nämlich Angst nicht genug Schlaf zu bekommen. Dementsprechend habe ich mich unter Druck gesetzt abends ja schnell einschlafen zu müssen. Das ging aber nicht. Je doller ich es versucht habe, desto schlimmer wurde es. Selbst wenn ich dann nachmittags versucht habe Schlaf nachzuholen ging das immer nur schief. Ich war totmüde aber nicht in der Lage zu schlafen, höchstens mal kurz für eine Stunde.

Kann es also bei dir auch sein, dass du es zu sehr versuchst? Denn dann kann das nicht mehr richtig funktionieren. Eventuell bist du auch in einen solchen Kreislauf geraten, dass du es krampfhaft probierst Schlaf zu bekommen und du dich dadurch selbst unter Druck setzt? Dann wäre vielleicht ein Besuch beim Arzt eine Möglichkeit. Bei mir haben keine Baldrian Tabletten geholfen und nur mein Arzt hat mir ein homöopathisches Mittel gegeben und dann ging es besser. Allerdings war es erst richtig weg, als ich nach 6 Monaten den Job wieder aufgegeben hatte.

Wenn ich diesen Zustand jetzt noch manchmal habe und ich merke, dass ich zu sehr versuche schnell einzuschlafen, weil am nächsten Tag irgend etwas bestimmtes ansteht, wofür ich fit sein muss, habe ich mir angewöhnt Hörbücher über meinen iPod zu hören, bis ich dabei einschlafe. Das klappt bisher ganz gut, vielleicht wäre das auch eine Möglichkeit für dich. Ansonsten denke ich, dass es leider eine Kopfsache ist und man sich zu sehr unter Druck setzt und es dann erst recht nicht funktioniert. Wenn sich da gar nichts tut, dann würde ich zum Arzt gehen, denn je länger dieser Zustand andauert desto schwerer kann es werden wieder zu einem normalen Schlafrhythmus zurück zu finden.

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» Yazz » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 10,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich kenne diese Problematik auch sehr gut. Ich kann auch meist stundenlang nicht einschlafen und bin deshalb den ganzen Tag müde...

Aber ich kann dir einige Tipps geben:
1. Am besten nichts anderes im Bett machen als schlafen. Es ist nicht gut, wenn du deinen Laptop mit ins Bett nimmst. Ich habe früher immer im Bett gelernt und Lehrbücher gelesen. Aber ein Bett ist eigentlich zum Schlafen da und man sollte sich nicht daran gewöhnen auch noch andere Sachen darin zu machen. (Außer Sex, aber dann schläft man ja auch meist danach ein.)

2. Es hilft morgens früh aufzustehen. Auch, wenn man wie du und ich übrigens auch eine Nachteule ist, ist es generell besser früh aufzustehen. Als ich jeden Tag um 5 Uhr aufstehen musste, hatte ich beispielsweise auch keine Schlafprobleme.

3. Am besten nicht zu viel am Tag schlafen. Wenn man zu lange Mittagsschlaf hält oder am Tag dann doch einschläft, dann kann man abends nicht mehr einschlafen.

4. Auf pflanzlicher Basis helfen Baldrianpräparate (z.B. Kytta-Sedativum) Ob ich mit diesem Tipp einen Mediziner überzeugen kann? Bin mir nicht sicher.

5. Mir hilft es sich ins Bett zu legen und sich nicht mehr zu bewegen. Manchmal fällt man dann in einen schlafartigen Zustand, der immer noch besser ist als wach zu bleiben. Dieser wird manchmal auch Schlafstarre genannt, es ist als ob man schläft, aber man ist wach.

6. Auch, wenn es eigentlich peinlich ist, ;-) aber mir hilft mein Kuschelkissen mit dem ich vor dem einschlafen immer kuschele auch weiter beim einschlafen... Aber das ist meistens bei kleinen Kindern so, dass sie nur mit ihren Teddybär einschlafen wollen... Ich bin eben kindisch :D

7. Wenn gar nichts hilft, dann ist in den ersten Wochen natürlich auch ein Schlafmittel eine kurzfristige Lösung...

Hoffentlich konnte ich dir weiterhelfen...

Liebe Grüße,
Patrick

» Patrick87 » Beiträge: 25 » Talkpoints: 12,29 »


Ja, es ist schon so, dass ich viele Gedanken habe, die ich unter einen Hut bringen muss und auch das ein oder andere Problem lösen muss. Es ist auch so, dass es Dinge gibt, die mich belasten. Allerdings habe ich es meistens dennoch geschafft, wenigstens einigermaßen einen normalen Tagesablauf zu leben. Im Moment sind zwar Ferien, aber es gab vor den Ferien auch schon das Problem, dass ich nicht wirklich schlafen konnte. Ich habe in den Ferien an einem Blockpraktikum teilgenommen und dort auch eine mündliche Prüfung abgelegt. Ich bin manchmal mit weniger als zwei bis drei Stunden Schlaf zur Uni gefahren und war froh, wenn es vorbei war, so dass ich wieder nach hause konnte. Also das Problem besteht nicht nur, weil gerade Ferien sind. Ab dem 12. April muss ich wieder jeden Tag zur Uni und muss im Juli dann auch zwei sehr wichtige, große Klausuren schreiben.

Beim Arzt bin ich bisher nicht gewesen, vielleicht wäre das aber mal eine gute Lösung, obwohl die Blutwerte in den letzten Jahren immer gut waren. Aber vielleicht hat sich ja etwas geändert.

Musik hören bringt mir beim Einschlafen nichts, da ich überhaupt nicht mit Nebengeräuschen einschlafen kann. Das Einzige, das manchmal ein bisschen hilft, ist Lesen - aber in letzter Zeit eher seltener. Meistens habe ich fünf bis zehn Seiten abends gelesen und habe dann geschlafen. Mittlerweile ist es manchmal so, dass ich nach dreißig oder vierzig Seiten feststelle, dass ich wieder zu wach bin, um überhaupt noch an Schlaf zu denken.

Über Schlafmittel habe ich bisher noch gar nicht nachgedacht, da ich nur selten Medikamente nehme und auch kein großer Fan von irgendwelchen Pillen oder Tropfen bin. Ich habe ein einziges Mal vor drei Jahren Medikamente zum Schlafen und zur Beruhigung genommen, allerdings direkt etwas "Härteres", also ein Benzodiazepin. Davon konnte ich zwar schlafen, aber ich hatte am nächsten Tag eben sehr mit dem "Überhang" zu kämpfen, also ich war tagsüber richtig kaputt. Vielleicht wäre ein schwächeres Mittel, vielleicht sogar auf pflanzlicher Basis, einen Versuch wert.

Ansonsten muss ich schon sagen, dass ich recht viel im Bett mache außer schlafen. Ich lese gerne zwischendurch im Bett und lerne auch lieber im Bett als am Schreibtisch, da ich generell lieber die Beine ausstrecke als auf einem Stuhl zu sitzen. Vielleicht sollte ich mich lieber mal auf den Boden setzen als ins Bett.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Also ich kann nur sagen, dass solche Schlafstörungen meistens von der Psyche herrühren. Ist bei dir aber alles in Ordnung und hast du Freunde und bist glücklich, dann könnte ich mir einfach vorstellen, dass du dir ein falsches Schlafverhalten antrainiert hast. Ich hatte das auch eine Zeit lang. Es ist zwar schwer, das wieder umzugewöhnen, allerdings ist es nicht komplett unmöglich.

Du solltest dabei beachten, dass du immer zur selben Zeit ins Bett gehst und möglichst auch zur selben Zeit aufstehst. Handhabe es am besten so, dass du beispielsweise um 10 Uhr, oder nach dem ersten Spielfilm dein Bett aufsuchst und am nächsten morgen immer um sechs Uhr aufstehst. So musst du dich auch nicht von den Ferien her umgewöhnen, wenn das Studium oder die Schule wieder beginnt.

Wichtig für ein gesundes Schlafverhalten ist übrigens auch eine gesunde Ernährung und viel Sport. Wenn du dich unter Tags viel bewegst oder zumindest viel draußen aufhälst, dann wirst du abends auch richtig müde und kannst außerdem besser schlafen. Leg dir auch ein Traumbüchlein neben das Nachtkästchen. Wenn du aufwachst, dann bleib kurz liegen und überlege dir, was du geträumt hast. Mach dir Notizen, so kannst du deine Träume besser verarbeiten und das ist so eine Art Therapie für die Probleme, die du im Alltag hast.

Wenn du einen Test oder eine Schularbeit hast oder etwas lernen musst, mache dir einen Lernplan, sodass es ein wenig aufgeteilt ist. Viele Menschen machen nämlich den Fehler, dass sie stundenlang bis in die Nacht hinein lernen und dann bleibt aber trotzdem nichts hängen und Schlafmangel und Konzentrationsstörungen kommen noch hinzu.

Wenn du rundherum glücklich bist, dann kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Dann kommst du gut ins Bett und kommst auch gut morgens wieder heraus. Also bemühe dich, dass du glücklich bist und versuche, das was dich unglücklich macht, ins Positive zu verändern.

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