Tierschutz als Waffe?

vom 24.01.2019, 12:08 Uhr

Wir haben es beim Abbau der Braunkohle erlebt, als mal wieder eine geschützte Tierart für den Abbaustopp herhalten musste. Eine ehemalige Klassenkameradin von mir ist Biologin und schreibt Gutachten, ob aus naturschutzrechtlichen Gründen etwas gebaut werden darf oder nicht. Auch sie ist sehr verwundert darüber, wer sich auf einmal alles für den Artenschutz engagiert.

Ihre Illusionen hat sie schon längst verloren. Auch beim Tierschutz hört man ab und zu den einen oder anderen Fall, wo man sich fragen muss, was dort wirklich dahinter steckt. Ein Landwirt, der keine Tiere mehr halten darf, muss sein Land abgeben und davon profitiert jemand anderes. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 24.01.2019, 12:44, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Ich denke, dass der Tierschutz nur eine Verschiebung der Maßnahmen bewirkt. Es ist doch im Prinzip immer dasselbe, sobald entweder die Politik oder die Wirtschaft davon profitiert, ist auf einmal alles möglich. Dann kann auf Feldern auf einmal gebaut werden, obwohl es gar nicht als Bauland deklariert ist, oder eben der Hambacher Forst nicht gerodet, weil es politisch gesehen gerade gute Publicity ist. Wenn die RAG "Ruhrkohle AG" dort Braunkohle abbaggern will, dann wird sie das tun, es ist nur eine Frage der Zeit. Und dann wird auch kein Tierschutz mehr was bringen.

Da liegen noch Braunkohle-Vorkommen in Milliardenhöhe, vielleicht auch etwas weniger. Es hat sich auf jeden Fall schon in soweit gelohnt, dass ganze Dörfer umgesiedelt werden und Autobahnen mehrmals umgebaut werden. Das allein kostet dem Konzern dann schon Millionen und die holen die sich wieder. Tierschutz ist nur solange gut, solange es kein Geld kostet oder damit ausgegeben Steuergelder gerechtfertigt werden können. Aber im seltensten Fall zum Wohle der Tiere.

» Kodi » Beiträge: 599 » Talkpoints: 27,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Leider sehe ich eher, dass unsere heimische Industrie und Landwirtschaft niedergemacht werden und viele Industrieansiedlungen nicht mehr zustandekommen. Ich erinnere nur an den umstrittenen Einsatz der Deutschen Umwelthilfe. Der schadet klar und deutlich unserer Autoindustrie. Vor allem wurden viele Autofahrer dadurch ärmer gemacht. Deren Diesel sind plötzlich weniger wert. Die heimische Landwirtschaft hat viele Auflagen, die im Ausland so nicht erfüllt werden müssen.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich denke auch, dass uns die Politik im Moment recht viel kaputt macht, oder es uns zumindest recht schwer macht. Es ist ja schön dass wir eine Nation ohne Atomkraft oder ohne dreckige Braunkohle werden wollen. Grade was den Klimawandel angeht und der ist ja nun mal überall spürbar, finde ich es gut dass wir als Vorreiter eine der saubersten Nationen der Welt sein wollen.

Das Problem was ich damit habe, ist der Sinn dahinter. Man hat heute die Möglichkeiten dazu, jede Industrie recht gut sauber zu bekommen, stattdessen schließt man sie lieber. Warum? Politik! Womit ich aber viel mehr ein Problem habe, ist die Herangehensweise. Wir wollen die sauberste Nation der Welt werden, um auch was für den Klimaschutz zu tun. Wir sind aber auf die ganze Erde bezogen, nicht wesentlich mehr als eine Stecknadel.

Nationen wie China, Indien oder Russland, die grade so richtig boomen, blasen derweil weiterhin fröhlich ihre Schadstoffe in den Himmel. Was nützt es dann groß, wenn wir uns deswegen unsere Wirtschaft kaputt machen, nur um sagen zu können, dass wir sauber sind und unsere Umwelt in Schutz nehmen. Ich denke dass kann man auch anders lösen, Innovativer und nicht immer auf den Rücken derer die dafür hart arbeiten müssen. Das sind nämlich dann immer die Leidtragenden.

» Kodi » Beiträge: 599 » Talkpoints: 27,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^