Studie: Veterinärmedizin-Studenten lernen am meisten

Spiegel Online hat heute einen Bericht zu einer Studie veröffentlicht. In dieser wurden Studenten verschiedener Studiengänge befragt, wie viel Zeit sie in der Woche für die Universität investieren. Dazu zählen neben den Pflichtvorlesungen auch Selbststudienzeit und die Zeit, die man mit Gruppenarbeiten und ähnlichem verbringt. Den detaillierten Bericht darüber könnt ihr
hier nachlesen.

Aus der Studie geht hervor, dass die zukünftigen Tierärzte am meisten in ihrem Studium büffeln. Allgemein liegen die Medizin-Studiengänge alle sehr hoch mit ihrer Stundenzahl, während Fächer wie Soziologie, Kunstwissenschaft, Psychologie oder Politikwissenschaft eher weniger Zeit benötigen - nämlich sogar ziemlich genau die Hälfte. Studenten der Veterinärmedizin liegen bei über vierundvierzig Stunden pro Woche, Soziologie-Studenten hingegen bei nur zweiundzwanzig Stunden pro Woche.

Mein Studiengang ist in der Statistik leider nicht aufgeführt, daher kann ich nicht vergleichen, inwieweit die Stundenanzahl der Studie passt. Ist denn euer Studiengang in der Studie aufgeführt und könnt ihr bestätigen, dass die Stundenanzahl in etwa passt oder sind die Zahlen eurer Ansicht nach nicht repräsentativ?

Solchen Statistiken sollte man vielleicht keine sonderliche Bedeutung beimessen. Denn wer zählt sich denn schon seine wöchentlich investierten Stunden während eines Studiums rein. Dieser Wert unterliegt ja auch sehr großen Schwankungen, so dass man diesen Stundenwert wohl auch nur schwer beziffern kann. Nach einer solchen Tabelle vielleicht noch seine Studienrichtung auswählen, wäre sicherlich fatal.

[Gio]

Ich finde die Statistik wenig aussagekräftig und ehrlich gesagt auch etwas sinnlos. Ich studiere zwar kein BWL, aber auch etwas ähnliches wie Wirtschaftswissenschaften, daher sehe ich das jetzt einfach mal als Vergleichswert. In der Tabelle steht, ein BWLer müsse 31.1 Stunden die Woche etwas für die Uni tun. Ich verbringe, obwohl ich nicht einmal zusätzliche Kurse gewählt habe, 33 Stunden die Woche in der Uni, sitze also Seminare, Tutorien und Vorlesungen ab.

In dieser Zeit kann ich natürlich nicht effektiv lernen oder nachbereiten. Nach dem Mittagessen bin ich zu k.o. um etwas sinnvolles zu machen und fasse, um kein schlechtes Gewissen zu bekommen, die Vorlesungen zusammen. Aber wenn es ums Lernen, Nacharbeiten usw. geht, muss ich auf jeden Fall ca. 10 Stunden die Woche auf die Zeit in der Uni drauf rechnen. Damit bin ich zu Anfang und Mitte des Semesters bei 43 Stunden, aber wenn es Richtung Klausurenphase geht, muss ich zeitlich auf jeden Fall noch was drauflegen.

Trotzdem halte ich mich nicht für einen Streber, meine Kommilitonen machen größtenteils genauso viel oder mehr. Vielleicht ist mein Studium einfach anspruchsvoller als ein klassisches BWL Studium. Alles in allem traue ich dieser Statistik nicht. Eine Freundin von mir, die Medizin studiert, lernt lediglich 2 Wochen vor ihren Klausuren und kommt immer gut durch. Ich mache deutlich mehr für die Uni als sie.

Interessant, ich habe mir gerade die Tabelle angeschaut, die im Eingangsthread verlinkt worden ist und ich habe keins von meinen beiden Studienfächern dort aufgelistet gefunden. Heißt das jetzt, dass Studenten meiner Fächer gar nichts lernen oder wie darf ich das interpretieren? Abgesehen davon würde mich mal interessieren wie diese Zahlen überhaupt ermittelt worden sind, repräsentativ ist das meiner Ansicht nach nicht.

Wie schon angemerkt worden ist, ist da jeder Mensch anders. Manche brauchen eben mehr Zeit zum lernen und andere wiederum boxen den Stoff zwei Tage vor der Klausur durch und kommen dann mit Bestnoten aus dem Hörsaal geschritten. Ich finde nicht, dass man das vergleichen kann.

Ich habe den Vergleich Vet und Wiwi und für ersteres standen 3.850 Stunden Veranstaltungen und 1.170 Stunden Praktikum an, dazu das Lernen. Man rechnet insgesamt rund 850 bis 950 Stunden pro Semester. Eigentlich macht man nichts anderes mehr. Wiwi war entspannt. Nur 28 bis 33 SWS, ich habe dabei voll gearbeitet.