Streiks für Klimaschutz anderswo nicht bemerkbar?

vom 20.09.2019, 11:30 Uhr

Greta Thunberg hat mit ihren Streiks für Klimaschutz recht viele Anhänger. Allerdings folgt man ihr wohl nur im deutschen Raum. Es wird zwar auch von angeblichen Erfolgen in anderen Ländern berichtet, aber in China streikt gerade mal eine Schülerin und in Japan sind es 100. In den USA ist Thunberg nur eine von vielen.

Dies wird bei uns allerdings ganz anders dargestellt. Hier werden nur einzelne Aktivisten porträtiert, damit der Misserfolg dieser Aktion nicht so auffällt. Man erinnert sich wieder an den Atomausstieg, der nur hier in Deutschland stattfand. Machen wir uns hier in Sachen Klima und Klimaschutz nur etwas vor?

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Misserfolg? Höchstens in deiner Filterblase. Gestern wurden in 150 Ländern demonstriert. Ich habe Bilder aus Australien gesehen, da sah es ähnlich voll aus wie in Berlin. Der Klimawandel ist Realität und immer mehr Menschen werden sich bewusst, dass jetzt gehandelt werden muss. Weltweit. Daran können auch die Verleumdungen der Tatsachen nichts ändern.

Und die eine Schülerin, die in China gestreikt hat, feiere ich auf jeden Fall. Das ist kein demokratisches Land und Menschen, die sich nicht Systemkonform verhalten, können da auch einfach mal verschwinden. Aber das scheinst du irgendwie vergessen zu haben. Und, dass man in Hongkong gerade einen ganz anderen Grund hat, um auf die Straße zu gehen ist wohl auch mehr als verständlich. Jedenfalls wenn man Demokratie und Menschenrechte als wichtiges Gut betrachtet.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Jetzt wissen wir, dass jemand die Proteste gut findet. Zur eigentlichen Frage will sie allerdings nichts sagen, weil es nicht ins Weltbild passt. Auch in Russland haben nur Einzelne protestiert, weil die Demos nicht genehmigt wurden. In Paris haben 10.000 demonstriert und es gab über 100 Festnahmen wegen Krawall. 2004 hat man sich auch gefreut, das bei den Montagsdemos so viele Leute gekommen waren. Heute redet niemand mehr darüber. Hier wird es nicht anders sein.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



FFF ist eine sehr europäische Bewegung mit amerikanischem Arm. Unter der Prämisse hat es sehr gut funktioniert und es waren viel mehr Menschen in mehr Ländern beteiligt, als zu erwarten war.

Was reitest du eigentlich immer auf China rum? Da sind das Versammlungsrecht und die Redefreiheit kaum vorhanden. Eine Schülerin gegen das System ist verdammt viel. In Hongkong wurde übrigens für den Klimaschutz demonstriert. Aus eigener Erfahrung ist die Bewegung auch in Großbritannien aktiv, die Schule informiert regelmäßig uns Eltern.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Du kannst Asien, und ich habe damals in Asien kurzfristig beruflich gelebt, nicht im Ansatz vergleichen. In China ist vieles sehr traditionell, auch wenn Du als Tourist oder als wirtschaftlicher Handelspartner das Gefühl der Modernität gewinnst. Die eine Schülerin, ich kenne sie nicht, und davon gehe ich zu 100 Prozent aus, muss um ihr Unversehrtheit bangen. Sie wird mindestens von älteren Menschen dumm angesaugt, von der Schule möglicherweise auch nicht die beste Unterstützung erhalten und mehr.

Das liegt an der Erziehung in China. Wir reden von China, nicht von Hong Kong! Dort werden andere Werte vermittelt. China ist toll, China ist geil, die Regierung tut alles usw. Traditionelle Werte kommen erschwerend hinzu. Den Smog sehen die Asiaten auch, aber trotzdem wagt sich, wie Du ja offenbar anmerkst, auch nur eine Schülerin da hin, um was zu sagen. Und wieso nicht mehr und mehr? Weil das in China ein riesiges Problem für sie sowie die gesamte Familie werden kann.

Sie wird von vielen Gruppen garantiert zu hören kriegen „China ist toll, Mädchen was redest du denn da?“. Sie wird gesagt bekommen, dass sie dumm sei. Sie wird auch mit 100-prozentiger Sicherheit schon Ärger mit der Polizei und der örtlichen Regierung, je nachdem wo sie lebt gehabt haben. Das ist kein Pappenstiel was die Kleine dann dort macht und Hut ab für diesen Mut.

Zurück zum eigentlichen Thema. Die Auswirkungen sind da. 250.000 Menschen in New York allein. In Deutschland bei uns im Pott waren es 6.000 obwohl 600 angemeldet waren. Das klingt natürlich in Deutschland wenig, aber die Zahl aller in Deutschland auf den Straßen gehenden finde ich dennoch mehr, als eben gar nichts. In Deutschland habe ich einfach nur manchmal das Gefühl, dass es länger dauert, als anderswo.

Dabei hat doch damals schon die Wende gezeigt, wie man es machen könnte. Die Klimaziele der Regierung sind ja ohnehin nur ein Tropfen auf dem heißen Stein gewesen und der blanke Witz. Das müsste alles schneller gehen, Industrien vor die Wahl stellen und mehr. Und ja, mir ist dabei der wirtschaftliche Gedanke egal. Wer weiter dick Kohle machen möchte, der könnte seine Kohle auch mal investieren, um Plastik zu verringern usw. Aber 2021, 2025 und 2030, wenn ich solche Zahlen sehe, was die Regierung sich da Zeit lässt, wo keine sein darf, dann fehlen mir die Worte.

Also immer weiter auf die Straßen gehen. Ich kenne auch viele in meiner Umgebung, die dabei waren am Freitag und die Stadt bei uns war voll. Leider haben das auch Leute wie Zeugen Jehovas und andere „sektenähnliche“ Vereine genutzt, um Stimmung zu machen, das fiel mir sehr negativ auf.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Die Zeugen Jehovas waren da doch gar nicht so schlecht aufgehoben. Für mich haben diese Leute schon etwas Sektenhaftes, wenn man den Fanatismus betrachtet der dort betrieben wird.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Das Problem fängt schon mit der Atomkraft an. In den USA oder in Frankreich ist die nicht so verpönt wie hier. Dies wird auch innerhalb der Klimaschutzbewegung ein riesiger Streitpunkt. Greta Thunberg sollte mal in den USA etwas gegen Atomkraft sagen. Das hätte sie ruhig mal bei Obama erwähnen können. China ist das Land mit dem größten CO2-Ausstoß weltweit mit 30 Prozent. Dann kommen die USA mit ihren zig AKW und 14 Prozent. Mit seinen 3 Prozent kann Deutschland kaum etwas ausrichten. Entscheidend ist, was hinterher dabei herauskommt und wahrscheinlich war die Klimabilanz dieser Streiks mal wieder grottenschlecht.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Juri1877 hat geschrieben:Jetzt wissen wir, dass jemand die Proteste gut findet. Zur eigentlichen Frage will sie allerdings nichts sagen, weil es nicht ins Weltbild passt.

Was für ein Weltbild? Die Tatsache, dass ich mich gerne an Fakten halte? Und was für eine "eigentlichen Frage" habe ich denn bitte nicht beantwortet? Du hast gefragt ob die Proteste außerhalb von Deutschland nicht stattfinden und ich HABE geschrieben, dass das nicht den Tatsachen entspricht, wie man überall in den Medien sehen konnte. Was willst du denn noch? Ich glaube die Realität entspricht nicht DEINEM Weltbild, mein Lieber.

Übrigens habe ich gerade Bilder von der Klimademonstration in Afghanistan gesehen, diese Schüler feiere ich auch total. Immerhin läuft man dort immer Gefahr, dass man weggebombt wird wenn man sich mit mehr als zwei Leuten öffentlich versammelt. Diese Kinder haben mehr Eier in der Hose als die ganzen AfD Maulhelden aus dem Internet.

Für mich haben diese Leute schon etwas Sektenhaftes, wenn man den Fanatismus betrachtet der dort betrieben wird

Ja, echt verrückt diese Menschen, die Klimawissenschaftler ernst nehmen. Das ist total vergleichbar mit den Menschen, die ihr Leben nach einem 2000 Jahre alten Buch ausrichten. Wie kann man nur so fanatisch sein und sich gegen die Zerstörung der Welt im Namen des Profits aussprechen? :wall:

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Sobald kritische Fragen kommen, zeigt sich, dass alles nur Fassade ist. Erst einmal gibt es in Nationen wie China oder Russland keine Streiks, obwohl gerade China mit 30 Prozent der absolute Spitzenreiter ist. In den USA ist man für Umweltschutz mit Atomkraftwerken.

In Indien hat der Premier Unterstützung für die Kosten gefordert. Man kann sehr gut Umweltschutz betreiben, wenn andere dafür zahlen. Bis 2023 sind 54 Milliarden von der Bundesregierung eingeplant. Der BDI nannte eine Summe von 2,3 Billionen Euro bis 2050. Wie viele Milliarden oder Billionen soll Deutschland an Zahlungen an Indien leisten? Und an Afrika? Oder an Lateinamerika?

Dann haben wir noch ein ganz anderes Problem. Was passiert, wenn Deutschland für seine 2,3 Billionen seine 3 Prozent vom Weltverbrauch einspart und andere einfach 3 Prozent draufmacht? Klagen wir dann vor der UN wegen Täuschung?

Haben überhaupt alle Streikenden die gleichen Forderungen? Und wie sollen diese Forderungen erreicht werden? Wer soll es bezahlen? Sind wir wirklich eine Welt? Was ändern diese Demos letztlich am CO2-Ausstoß?

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Und sobald man dir mit Fakten kommt werden die von dir konsequent ignoriert und du brabbelst irgendwas daher, was mit dem Thema überhaupt nichts zu tun hat. Was in dem Fall besonders lustig ist, da du dieses Thema ja selber aufgemacht hast und darüber diskutieren wolltest, dass angeblich nur in Deutschland gestreikt wird. :lol:

Das mit China und der nicht vorhandenen Versammlungsfreiheit und dem politischen System, das sich massiv von unserem unterscheidet, haben dir schon mehrere Leute versucht zu erklären. Ich weiß nicht was daran so schwer zu verstehen ist. In Russland wurde übrigens sehr wohl gestreikt, obwohl da vom Staat auch schon diverse Klimademonstrationen verboten worden sind und Leute, die sich nicht an das Demonstrationsverbot halten, gerne mal im Gefängnis verschwinden.

Wie gesagt, es waren letzten Freitag 150 Länder mit dabei, die Bilder findet man wahrscheinlich nicht in deiner Filterblase aber sonst überall im Netz. Und gerade haben sich auf dem UN Klimagipfel 66 Länder verpflichtet bis 2050 Klimaneutral zu werden. Klar muss da noch mehr kommen, aber dass das ein direktes Ergebnis der Streiks ist, ist wohl offensichtlich.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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