Sollten Hauptfiguren in Filmen sterben dürfen?

vom 15.08.2018, 06:59 Uhr

Ich habe diesen Thread jetzt unter "Allgemein" gepostet, weil ich der Ansicht bin, dass man das inhaltlich sowohl auf Literatur, als auch auf Filme und Serien (oder Theater) beziehen kann. Denn Hauptfiguren gibt es immer dann, wenn Geschichten erzählt und Menschen unterhalten werden. Man kennt es bisher ja auch so, dass die Hauptfiguren immer am Leben bleiben, was ein Stück weit auch die Spannung nimmt, da man als Zuschauer ja sicher ist, dass die Hauptperson eh überleben wird.

Das hat sich der Autor von Game of Thrones zu Nutze gemacht und er meint, dass er das langweilig findet und so mehr Spannung erzeugt. So wissen die Menschen eben, dass nicht mal die Hauptrolle vor dem Tod sicher ist und man fiebert mehr mit. Aber ist das dann überhaupt noch eine Hauptrolle, wenn sie sterben kann? Oder ist das eurer Ansicht nach eher eine Nebenrolle, die nur sehr dominant aufgetreten ist? Sollten Hauptfiguren eurer Ansicht nach sterben dürfen oder seid ihr anderer Ansicht?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Für mich handelt es sich auch immer noch um eine Hauptfigur, auch wenn diese irgendwann während der Geschichte stirbt. Das ist ja nicht bei Game oft Thrones so. Auch bei Vikings und anderen Serien und Geschichten sieht man das durchaus mal. Ich denke, dass es langweilig werden kann, wenn die Hauptfigur immer vom Tod befreit ist und man sie eben nicht sterben lässt. Oftmals gibt es ja auch mehrere Hauptfiguren in einer Geschichte. Aber ich finde es auch mal spannend, wenn eine Hauptfigur stirbt und eine Nebenrolle dann zur neuen Hauptfigur wird. Das ist eben mal etwas anderes.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Wenn man das Handwerk ein bisschen beherrscht, kann man durchaus mehrere Hauptfiguren in einen Film oder ein Buch einbauen. Oder man stellt eine Figur als scheinbare Hauptfigur hin, und in Wirklichkeit geht es um den bescheidenen Sidekick, oder der Mantel des Handlungsträgers wird auf halber Strecke von einer anderen Figur übernommen. Das ist ja das Schöne am Geschichtenerzählen - sie müssen nicht alle nach Schema F gestrickt sein.

Mich langweilt es schon lange, wenn die Hauptfigur gerade in Serien zwar immer in haarsträubende Situationen gerät, aber dann doch meistens mit heiler Haut davonkommt, weil mit ihr die Handlung steht und fällt. Wenn es sich um reinen Unterhaltungskram handelt, komme ich zwar damit klar, aber hin und wieder hätte ich schon gerne eine überraschende Wendung in der Handlung, weil ich sonst das Gefühl habe, ich schaue immer den gleichen Schmarrn, nur mit wechselnden Kostümen.

Deswegen finde ich es oft ganz wirkungsvoll, wenn wirklich eine Figur durch Tod oder andere Umstände außer Gefecht gesetzt wird, die eigentlich noch dringend gebraucht würde und ein Teil der Handlung sich folglich damit befasst, wie die übrigen Figuren mit der Lücke klar kommen. Wenn es die Handlung interessanter macht, die Charakterzeichnung vertieft oder die Konflikte besser herausarbeitet, können bei mir Filmfiguren zu Dutzenden den Löffel abgeben. Nur um des billigen Schockeffekts willen finde ich es jedoch auch wieder langweilig.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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