Sollte es für Olympiateilnehmer ein Mindestalter geben?

vom 20.02.2022, 23:48 Uhr

Der Fall der erst 15-jährigen russischen Eiskunstläuferin Kamila Walijewa löste erneut die Diskussion um eine Altersgrenze im Spitzensport und besonders bei den Olympischen Spielen. IOC-Präsident Thomas Bach regte nun an über ein Mindestalter nachzudenken und auch Katharina Witt fordert ein Mindestalter von 18 Jahren für die Teilnahme von Olympischen Spielen.

Grundsätzlich gibt es kein Mindestalter für die Teilnahme an den olympischen Spielen, aber Katharina Witt erwähnte zum Beispiel bei ihrem Interview auch, dass es für Kinder bzw. Jugendliche ja auch extra seit 2010 Jugendspiele gäbe. Die Jugendlichen sollten unter gleichaltrigen kämpfen dürfen und mit Bedacht und weniger Leistungsdruck erwachsen werden dürfen.

Wie seht ihr das, sollten man Jugendlichen grundsätzlich die Teilnahme an den Olympischen Spielen und somit dem Wettkampf gegen Erwachsene verwehren? Setzt man die Jugendlichen hier zu großem Leistungsdruck aus?

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,00 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Also grundsätzlich sehe ich gar keinen Grund warum man mit 15 Jahren überhaupt an olympischen Spielen teilnehmen muss und erst Recht warum man in Anbetracht einer möglichen Medaille junge Sportler dann so trimmen muss, dass diese gar keine Kindheit mehr haben.

Natürlich wird es jetzt Menschen geben, die sagen, dass man ohne so ein Trainingspensum eben nicht solche Leistungen bringen könnte. Aber das wäre ja auch nicht notwendig, wenn alle anderen Teilnehmer auch erst ab 18 Jahren teilnehmen könnten. Es geht ja nicht nur darum, was man physisch mit den Athleten anrichtet. Wenn man sich da anschaut, was so aus den russischen Eiskunstläufern wird, dann sieht man ja kaum eine von denen 4 Jahre später bei den nächsten olympischen Spielen wieder. Und das nicht weil sie zu schlecht geworden sind, sondern weil sie gebrochen sind und das Leistungsniveau nicht mehr halten können.

Und was da erst psychisch ablaufen muss, wage ich gar nicht zu denken. Sicherlich werden Jugendlich heute schneller erwachsen als früher, aber mit 15 Jahren ist man dann ja doch noch ein Kind. Klar sind da einige weiter als andere und klar hat jeder andere Interessen. Aber nichts desto trotz ist man doch mit 15 Jahren oftmals noch lange nicht so gefestigt, dass man da dem ganzen Druck stand halten kann. Eben vor allem, wenn man Erwartungen nicht erfüllt. Und am Ende kann ja bei einer Weltmeisterschaft oder olympischen Spielen nur einer gewinnen. Und in Systemen wo Gold gefordert wird ist der Zweite dann eben schon der erste Verlierer.

Und da es ja eben Sportler, Trainer, Verbände und Nationen gibt, die dem sportlichen Erfolg wirklich alles unterordnen muss man dann eben von oben wenigstens gewisse Grenzen einführen. Und mit 18 kann man sicherlich auch mit dem ganzen Drumherum doch noch etwas besser umgehen als mit 15 oder noch jünger.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Was ich total schräg finde, dass die Teilnehmer und Teilnehmerinnen an den Olympischen Jugendspielen generell mindestens 14 Jahre alt sein müssen, während bei den Olympischen Spielen für "die Großen" die einzelnen Verbände das Mindestalter festlegen oder eben auch nicht.

So hat man dann eine Goldmedaillengewinnerin beim Skateboard, die erst 13 Jahre alt ist, und ebenso wie die zwölfjährige Gewinnerin der Silbermedaille nicht zu den Jugendspielen fahren dürfte. Ich finde es unsäglich, dass man Kinder diesem Druck und dem Risiko des Scheiterns bei einem der größten Sportereignisse aufbürdet. Das können manch Erwachsene nicht verarbeiten.

Ich erinnere mich schemenhaft an Turnerinnen und Einskunstläuferinnen mit weiblichen Formen. Das hat auch funktioniert und wäre nun wirklich die bessere Lösung.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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