Sind Urteile immer Recht und Gerechtigkeit in einem?

Meine persönliche Definition von guten Urteilen ist die Vereinbarung von Recht und Gerechtigkeit. Leider muss ich sagen habe ich manchmal das Gefühl das die Gerechtigkeit nicht unbedingt mitspielt wenn es zu einem Urteil oder einer Entscheidung kommt. Um ein Beispiel zu bringen, empfand ich die Entscheidung zu den Beschneidungen in Deutschland zwar als rechtens, aber nicht als Gerecht für das Kind was unwiderruflich beschnitten wird. Nun ist die Frage, müssen Recht und Gerechtigkeit immer Hand in Hand gehen oder kann man die beiden auch ruhig einmal trennen?

Ich finde, dass das zwei verschiedene Dinge sind. Dinge die gesetzlich geregelt wurden oder vor Gericht beschlossen werden, sind eben rechtmäßig in Ordnung. Aber auf moralischer Eben empfinde ich diese nicht zwingend als richtig. Gerade vor Gericht hängt auch sehr viel vom Anwalt ab. Manchmal machen Anwälte Fehler in der Prozessführung und dann gewinnt die andere Partei, nur weil irgendeine Frist nicht eingehalten wurde oder so.

Das finde ich deswegen aber bei weitem nicht gerecht. Da werden Menschen um das Schmerzensgeld gebracht oder Täter werden nicht verurteilt, obwohl ihre Schuld einwandfrei festgestellt werden konnte. Ich finde es beispielsweise auch nicht wirklich gerecht, wenn ein Täter nicht verurteilt wird, weil seine Tat verjährt ist.

Man hat Täter bereits nachträglich über DNA Tests nachweisen können und konnte dennoch nichts unternehmen. Das ist rechtmäßig aber dennoch nicht gerecht oder? Ich finde das nicht in Ordnung und wünsche mir in diesem Moment, dass es diese Regelung nicht gibt. Viele Menschen kommen wegen dem Gesetz mit ihren Straftaten einfach so davon.